- 19:55 Uhr: Israelische Menschenrechtler: 2023 war Rekordjahr der Siedlergewalt
- 17:56 Uhr: ➤ Hamas-Behörde: 156 Palästinenser in Gaza binnen 24 Stunden getötet
- 11:45 Uhr: Jeder sechste israelische Soldat wurde versehentlich getötet
- 09:53 Uhr: Bericht: Hamas feuert zu Neujahr erneut Raketen Richtung Israel ab
- 08:57 Uhr: Bericht: Israel bereitet Prozess zu Hamas-Massaker vor
➤ Hamas-Behörde: 156 Palästinenser in Gaza binnen 24 Stunden getötet
- 17:56 Uhr
Binnen 24 Stunden sind bei israelischen Angriffen im Gazastreifen nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde 156 Palästinenser getötet worden. Rund 250 weitere Menschen seien verletzt worden, teilte ein Sprecher am Montag mit. Damit seien seit Beginn des Kriegs vor fast drei Monaten insgesamt 21.978 Menschen getötet und rund 57.700 weitere verletzt worden. Es wird dabei nicht zwischen Zivilisten und Kämpfern unterschieden.
Bei rund 70 Prozent der Getöteten soll es sich um Frauen und Minderjährige handeln. Die Zahlen lassen sich derzeit nicht unabhängig überprüfen. Israel sprach von mehr als 8.000 im Gaza-Krieg getöteten Terroristen.
Nach Angaben des Sprechers der Gesundheitsbehörde wurden während des Kriegs 326 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen des Gesundheitssystems getötet. Mehr als 100 Krankenwagen seien zerstört oder schwer beschädigt worden. (dpa)
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Die weiteren Nachrichten zum Krieg in Nahost vom 01. Januar:
Israelische Menschenrechtler: 2023 war Rekordjahr der Siedlergewalt
- 19:55 Uhr
Israelischen Menschenrechtlern zufolge hat es im Jahr 2023 im Westjordanland mehr registrierte Fälle von Siedlergewalt gegen Palästinenser gegeben als in den Jahren zuvor. Neun Palästinenser seien allein seit dem Massaker der Hamas am 7. Oktober von Siedlern im besetzten Westjordanland getötet worden, teilte die israelische Menschenrechtsorganisation Jesch Din am Montag auf der Plattform X, vormals Twitter, mit. Seit Beginn der Protokollierung im Jahr 2006 habe es nie mehr Siedlergewalt gegeben als im vergangenen Jahr, hieß es.
Insgesamt kamen 2023 zehn Menschen bei Siedlergewalt im Westjordanland ums Leben. Im Jahr zuvor töteten israelische Zivilisten nach Angaben der israelischen Menschenrechtsgruppe B'tselem mindestens fünf Palästinenser im Westjordanland.
Das vergangene Jahr war den Menschenrechtlern zufolge ein Rekordjahr, auch in Bezug auf die Intensität der Gewalt und die Anzahl beteiligter israelischer Siedler gewesen. So hätten etwa im Februar Hunderte israelische Siedler den Ort Huwara überfallen und dort Häuser und Autos in Brand gesetzt. Nach einer tödlichen Attacke auf zwei israelische Brüder war es dort und in benachbarten Orten im Februar zu schweren Ausschreitungen israelischer Siedler gekommen. Dabei wurde ein Palästinenser getötet und Hunderte verletzt.
Für das gesamte Jahr meldeten die Menschenrechtler mehr als 1.200 Fälle. Es gebe auch einen Trend, Fälle nicht bei der Polizei zu melden. Dies sei vermutlich auf eine "Politik der Nachsicht und der Einstellung von Fällen ideologisch motivierter Verbrechen von Israelis gegen Palästinenser im Westjordanland zurückzuführen". Nur drei Prozent aller eingeleiteten Ermittlungen führen nach Angaben der Organisation zu Anklagen. Sie machte auch der Führung schwere Vorwürfe: "Siedlergewalt ist die Politik der israelischen Regierung."
Israelischen Medien zufolge nahm in den vergangenen anderthalb Jahren im Westjordanland zugleich die Zahl der Angriffe palästinensischer Attentäter auf israelische Zivilisten und Sicherheitskräfte zu.
Israel hatte im Sechs-Tage-Krieg 1967 unter anderem das Westjordanland und Ost-Jerusalem erobert. Dort leben inzwischen Hunderttausende Siedler inmitten von rund drei Millionen Palästinensern. Die Palästinenser fordern die Gebiete für einen eigenen Staat. (dpa)
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Israel: Hamas-Kommandeur bei Luftangriff im Gazastreifen getötet
- 13:04 Uhr
Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben im Gazastreifen einen Kommandeur der islamistischen Hamas getötet, der führend an dem Terrorangriff auf Israels Grenzorte am 7. Oktober beteiligt gewesen sein soll. Der Kommandeur der Hamas-Einheit "Nuchba" (Deutsch: Elite) in Dair al-Balah im zentralen Abschnitt des Küstenstreifens sei bei einem Luftangriff getötet worden, teilte das israelische Militär am Montag mit. Von der Hamas gab es dazu zunächst keine Reaktion.
In der Stellungnahme der Armee hieß es, der Kommandeur habe am 07. Oktober "Hamas-Terroristen befehligt, die den brutalen Angriff auf den Kibbuz Kissufim verübten". Er habe die Angreifer auch zu anderen Grenzorten wie Beeri und Nirim geführt. Auch nach dem Massaker am 07. Oktober sei er an Kämpfen gegen israelische Soldaten im Gazastreifen beteiligt gewesen. (dpa)
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Jeder sechste israelische Soldat wurde versehentlich getötet
- 11:45 Uhr
Jeder Sechste der seit Beginn der Bodenoffensive im Gazastreifen gefallenen israelischen Soldaten ist versehentlich durch eigene Kameraden oder einen Unfall getötet worden. Die israelische Armee bestätigte am Montag entsprechende Medienberichte. Dies betreffe insgesamt 29 Soldaten. 18 davon seien durch Beschuss eigener Truppen - "friendly fire" - ums Leben gekommen. Zwei weitere wurden durch einen versehentlich gelösten Schuss getötet und neun weitere durch Unfälle etwa mit Munition.
Seit Beginn der israelischen Bodenoffensive im Gazastreifen Ende Oktober sind nach Militärangaben insgesamt 172 Soldaten und Soldatinnen getötet worden. Mehr als 900 weitere wurden verletzt. Seit dem 07. Oktober sind demnach 506 Soldaten und Soldatinnen getötet worden. (dpa)
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Ehemaliger palästinensischer Minister bei Luftangriff in Gaza getötet
- 11:18 Uhr
Bei einem israelischen Luftangriff im Gazastreifen ist nach Medienberichten ein ehemaliger Minister der Palästinensischen Autonomiebehörde getötet worden. Scheich Jussef Salama, ehemaliger Minister für religiöse Angelegenheiten sowie Prediger in der Al-Aksa-Moschee in Jerusalem, sei am Sonntag durch einen Angriff auf sein Haus im Flüchtlingsviertel Al-Maghasi getötet worden, berichtete die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa.
Auch Angehörige des 68-Jährigen seien dabei verletzt worden. Ein israelischer Armeesprecher sagte am Montag, ohne genaue Koordinaten des Vorfalls könne er sich nicht dazu äußern. (dpa)
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Israel erwartet langen Krieg und schickt einige Reservisten heim
- 10:24 Uhr
Israels Militär passt in Erwartung eines länger andauernden Krieges im Gazastreifen seine Truppenaufstellung an und erlaubt einigen Reservisten die einstweilige Rückkehr ins Zivilleben. "Die Ziele des Krieges erfordern einen längeren Kampf, und wir bereiten uns entsprechend vor", sagte der israelische Armeesprecher Daniel Hagari am Sonntagabend. "Wir passen unsere Art der Kriegsführung und die erforderlichen Kräfte für jedes Gebiet im Gazastreifen an, um den Auftrag bestmöglich zu erfüllen, da jedes Gebiet andere Merkmale und andere operative Notwendigkeiten hat."
Ein Teil der Reservisten werde diese Woche "zu ihren Familien und an ihren Arbeitsplatz zurückkehren", fuhr Hagari fort. Dies werde Israels Wirtschaft entlasten und den Reservesoldaten ermöglichen, "Kraft für die bevorstehenden Aktivitäten" im neuen Jahr zu sammeln. Die Kämpfe würden weitergehen und die Reservisten weiter benötigt. Zudem setze man die Ausbildung aller Offiziere fort. Nach den Erfahrungen im Kampf im Gazastreifen würden sie weiter ausgebildet, um danach die Reihen der Kommandeure zu verstärken, sagte Hagari. (dpa)
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Bericht: Hamas feuert zu Neujahr erneut Raketen Richtung Israel ab
- 09:53 Uhr
Auf Israel sind gleich mit Beginn des neuen Jahres einem Medienbericht zufolge erneut aus dem Gazastreifen Raketen abgefeuert worden. Wie die Zeitung "Times of Israel" in der Neujahrsnacht berichtete, schoss die islamistische Hamas mehr als 20 Raketen Richtung Israel ab. Die meisten seien von Israels Raketenabwehrsystem Iron Dome (Eisenkuppel) abgefangen worden.
In mehreren Orten im Zentrum des Landes sowie im Süden Israels hätten die Sirenen geheult. Nach Angaben des Rettungsdienstes seien zunächst keine Verletzten gemeldet worden, berichtete die Zeitung. (dpa)
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Bericht: Israel bereitet Prozess zu Hamas-Massaker vor
- 08:57 Uhr
Israel ermittelt zum Massaker palästinensischer Terroristen vom 07. Oktober Beweise, die einem Medienbericht zufolge zu einem der bedeutendsten Gerichtsprozesse der Nachkriegszeit führen könnten.
Israels Ermittler rekonstruierten derzeit anhand von rund 200.000 Fotos und Videos sowie 2.000 Zeugenaussagen die Geschehnisse mit der Absicht, ein Gerichtsverfahren gegen die Verantwortlichen einzuleiten, berichtete das "Wall Street Journal" am Sonntag. Es dürfte das bedeutendste Verfahren seit dem Prozess gegen den NS-Verbrecher Adolf Eichmann in Israel im Jahr 1961 werden, hieß es. (dpa)
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