• 18:28 Uhr: ➤ Israel: Verantwortlichen für Hamas-Waffennachschub in Gaza getötet
  • 17:27 Uhr: Hamas will Kontakt zu Kampftruppe mit fünf Geiseln verloren haben
  • 15:31 Uhr: Wieder gegenseitiger Beschuss an Grenze zwischen Israel und Libanon
  • 14:26 Uhr: Bericht: Mehr als 70 Verwandte bei einem Luftschlag in Gaza umgekommen
  • 11:08 Uhr: Israels Armee hat erneut Hisbollah-Ziele im Libanon angegriffen
  • 10:01 Uhr: Israel will ungeachtet der Resolution im UN-Sicherheitsrat an Vorgehen festhalten
  • 07:25 Uhr: Generalsekretär Guterres gedenkt getöteter UN-Mitarbeiter in Gaza
  • 06:37 Uhr: SPD-Politiker Gabriel hält Deutschlands Einfluss im Nahen Osten für begrenzt

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➤ Israel: Verantwortlichen für Hamas-Waffennachschub in Gaza getötet

  • 18:28 Uhr

Das israelische Militär hat nach eigenen Angaben einen hochrangigen Funktionär der Hamas getötet, der demnach für den Waffennachschub der Terrororganisation verantwortlich war. Hassan al-Atrasch sei am Freitag bei einem gezielten Luftangriff in Rafah im südlichen Gazastreifen getötet worden, teilte die israelische Luftwaffe am Samstag auf X, vormals Twitter, mit.

Al-Atrasch habe die Produktion und Verteilung von Waffen im Gazastreifen sowie den Schmuggel von Rüstungsgütern aus dem Ausland organisiert, hieß es in der Mitteilung. Auch militante Palästinenser im israelisch besetzten Westjordanland habe er mit Waffen versorgt. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen. Palästinensische Medien hatten am Freitag berichtet, dass bei einem Luftschlag in Rafah drei Menschen ums Leben gekommen seien.

Auslöser des Kriegs war der schlimmste Angriff in der Geschichte Israels, den Terroristen der Hamas sowie anderer extremistischer Gruppen am 7. Oktober nahe der Grenze zum Gazastreifen verübt hatten. Auf israelischer Seite sind in der Folge mehr als 1200 Menschen getötet worden, darunter mindestens 850 Zivilisten. (dpa)

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Die weiteren Nachrichten zum Krieg in Nahost vom 23. Dezember:

Hamas will Kontakt zu Kampftruppe mit fünf Geiseln verloren haben

  • 17:27 Uhr

Die islamistische Hamas hat eigenen Angaben zufolge den Kontakt zu einem Kampftrupp verloren, der fünf Geiseln in seiner Gewalt haben soll. Zum Abbruch der Kommunikation sei es infolge eines israelischen Luftangriffs im Gazastreifen gekommen, teilte ein Sprecher der Kassam-Brigaden, des militärischen Flügels der Hamas, am Samstag in Gaza mit.

Die Terrororganisation glaubt demnach, dass die fünf Geiseln bei den israelischen Angriffen ums Leben gekommen seien. Belege dafür legte der Sprecher keine vor. Die Angaben der Hamas ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.

Bei Massakern im israelischen Grenzgebiet am 7. Oktober hatten Terroristen der Hamas und anderer Gruppierungen mehr als 1.200 Menschen getötet und rund 240 weitere in den Gazastreifen verschleppt. Während einer Feuerpause wurden 105 Geiseln freigelassen, im Gegenzug für 240 palästinensische Häftlinge. Israel geht davon aus, dass noch 129 Geiseln in dem Küstenstreifen festgehalten werden. (dpa)

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Wieder gegenseitiger Beschuss an Grenze zwischen Israel und Libanon

  • 15:31 Uhr

An der Grenze zwischen Israel und dem Libanon ist es erneut zu gegenseitigen Angriffen gekommen. Israelische Soldaten hätten im Nachbarland in der Nacht und am Morgen unter anderem ein Militärgelände und weitere Ziele der Schiitenmiliz Hisbollah attackiert, teilte die Armee am Samstag mit. Es seien mehrere Raketenstarts und Angriffe mit Mörsergranaten aus dem Libanon Richtung Israel registriert worden. In dem israelischen Ort Manara wurde Armeeangaben zufolge Raketenalarm ausgelöst. Israelische Soldaten reagierten demnach mit Artilleriefeuer auf die Orte, von denen der Beschuss ausging.

Die libanesische Nachrichtenagentur NNA berichtete von drei israelischen Luftangriffen im Südlibanon. Israel habe eine Brücke attackiert, um einen Versorgungsweg der Hisbollah abzuschneiden, hieß es aus libanesischen Sicherheitskreisen. Dies sei eine neue Taktik der israelischen Armee, um die militärischen Aktivitäten der Miliz einzudämmen. Bei dem Angriff sei ein Kameramann des Hisbollah-nahen Fernsehsenders Al-Manar leicht verletzt worden. (dpa)

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Bericht: Mehr als 70 Verwandte bei einem Luftschlag in Gaza umgekommen

  • 14:26 Uhr

In der Stadt Gaza sollen nach Angaben der Vereinten Nationen bei einem Luftangriff womöglich mehr als 70 Verwandte gleichzeitig ums Leben gekommen sein. Darunter war ein Mitarbeiter des UN-Entwicklungsprogramms (UNDP), wie die Organisation am Samstag mitteilte. Israels Armee teilte mit, sie versuche, den Bericht zu prüfen.

Der langjährige Mitarbeiter Issam Al Mughrabi (56) sei mit seiner Frau (53) sowie seinen drei Söhnen und zwei Töchtern im Alter zwischen 13 und 32 Jahren ums Leben gekommen, berichtete das UNDP. Mit ihm seien Berichten zufolge rund 70 weitere Angehörige aus seinem Verwandtenkreis getötet worden. In arabischen Medienberichten war von 76 Toten die Rede.

"Dieser Krieg muss enden", teilte UNDP-Chef Achim Steiner mit. "Keine Familie sollte den Schmerz und das Leid erleben, das Issams Familie und unzählige andere durchmachen." (dpa)

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Israels Militär: 200 Terroristen im Gazastreifen festgenommen

  • 11:44 Uhr

Israelische Einsatzkräfte haben im Gazastreifen innerhalb einer Woche Armeeangaben zufolge mehr als 200 Mitglieder palästinensischer Terrororganisationen festgenommen. Die Terroristen der Hamas und des Islamischen Dschihads seien für Befragungen nach Israel gebracht worden, hieß es vom Militär am Samstag. "Einige der Akteure stellten sich freiwillig", teilte die Armee mit. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen. Insgesamt seien bislang mehr als 700 Mitglieder von Terrororganisationen in dem Küstengebiet festgenommen worden.

Aufnahmen von nur mit Unterhosen bekleideten palästinensischen Gefangenen im Gazastreifen hatten jüngst Besorgnis über Israels Festnahmeverfahren ausgelöst und Fragen über mögliche Rechtsverletzungen oder erniedrigende Behandlung aufgeworfen. Die israelische Armee verwies darauf, dass die Festnahmen im Einklang mit internationalem Recht erfolgten. Die Entkleidung sei nötig, um sicherzustellen, dass niemand Waffen oder Sprengstoff verstecke.

Auslöser des Gaza-Kriegs war das schlimmste Massaker in der Geschichte Israels, das Terroristen der Hamas sowie anderer extremistischer Gruppen am 7. Oktober in Israel verübt hatten. Israel reagierte mit massiven Luftangriffen und begann Ende Oktober mit einer Bodenoffensive. Angesichts der katastrophalen humanitären Lage in dem abgeriegelten Küstengebiet war Israel zuletzt international immer mehr unter Druck geraten. (dpa)

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Israels Armee hat erneut Hisbollah-Ziele im Libanon angegriffen

  • 11:08 Uhr

Israels Militär hat eigenen Angaben zufolge erneut Ziele der Hisbollah im Südlibanon angegriffen. Soldaten hätten im Nachbarland in der Nacht und am Morgen unter anderem ein Militärgelände der Schiitenmiliz attackiert, teilte die Armee am Samstag mit. Sie meldete zudem Artillerieangriffe auf das libanesische Grenzgebiet.

Die libanesische Nachrichtenagentur NNA berichtete von drei israelischen Luftangriffen im Südlibanon. Es gab zunächst keine Berichte über Angriffe der Hisbollah auf Ziele in Israel. Die israelische Armee äußerte sich auf Anfrage dazu zunächst nicht.

Seit Beginn des Gaza-Krieges nach dem Hamas-Massaker in Israel am 7. Oktober kommt es immer wieder zu gegenseitigem Beschuss zwischen Israels Armee und militanten Gruppierungen wie der Hisbollah in der israelisch-libanesischen Grenzregion. Es ist die schwerste Eskalation seit dem zweiten Libanon-Krieg 2006. (dpa)

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Israel will ungeachtet der Resolution im UN-Sicherheitsrat an Vorgehen festhalten

  • 10:01 Uhr

Ungeachtet der jüngsten Resolution des UN-Sicherheitsrats zu umfassenden humanitären Hilfslieferungen in den Gazastreifen will Israel an seinem Vorgehen gegen die Hamas festhalten. Israels Außenminister Eli Cohen erklärte nach der Abstimmung, sein Land werde "den Krieg im Gazastreifen" gegen die islamistische Palästinenserorganisation so lange fortsetzen, bis diese "eliminiert" sei und die von ihr noch immer festgehaltenen 129 Geiseln befreit seien.

Der UN-Sicherheitsrat hatte nach tagelangen Diskussionen in einer mühsam ausgehandelten Resolution umfassende humanitäre Hilfslieferungen in den Gazastreifen gefordert. In dem Krieg zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas müssten alle Seiten die "sichere und ungehinderte Lieferung von humanitärer Hilfe in großem Umfang" ermöglichen, heißt es in der am Freitag in New York verabschiedeten Resolution. Auf den Aufruf zu einer sofortigen Feuerpause wurde darin verzichtet.

Ein zentraler Streitpunkt war die mögliche Forderung nach einer sofortigen Waffenruhe. Ein entsprechender Passus fand dann keinen Eingang in die Resolution. Darin heißt es lediglich, es müssten "mit aller Dringlichkeit" die Bedingungen geschaffen werden, die "eine nachhaltige Einstellung der Kampfhandlungen" ermöglichen.

Für die Resolution stimmten 13 der 15 Mitgliedstaaten des mächtigsten UN-Gremiums, die Veto-Staaten USA und Russland enthielten sich. Um den Wortlaut der Resolution hatten die Sicherheitsratsmitglieder tagelang heftig gerungen. Mehrfach war die finale Abstimmung über die Resolution verschoben worden.

Israel hatte nach der Verabschiedung der Resolution angekündigt, dass es weiterhin alle humanitären Lieferungen in den Gazastreifen kontrollieren wird. Dies sei "aus Sicherheitsgründen" erforderlich, schrieb Außenminister Cohen im Onlinedienst X (vormals Twitter). Die Hamas bezeichnete die Resolution als "unzureichend".

Unterdessen gingen die Kämpfe zwischen Israel und der Hamas im Gazastreifen weiter. Die israelische Armee teilte mit, dass die Einsätze in der Stadt Gaza unvermindert fortgesetzt würden. Dort seien Straßenkämpfe mit Hamas-Kämpfern im Gange. Ein Armeesprecher sagte, die israelischen Streitkräfte hätten einen unterirdischen Tunnelkomplex zerstört, "das Hauptquartier der Hamas getroffen und Terroristen ausgeschaltet". (dpa)

Generalsekretär Guterres gedenkt getöteter UN-Mitarbeiter in Gaza

  • 07:25 Uhr

UN-Generalsekretär António Guterres hat den im Gaza-Krieg getöteten Mitarbeitern der Vereinten Nationen Tribut gezollt. "136 unserer Kollegen in Gaza sind binnen 75 Tagen getötet worden", schrieb Guterres am Samstag auf der Online-Plattform X (früher Twitter). So etwas sei in der Geschichte der UN noch nie dagewesen. "Die meisten unserer Mitarbeiter sind mit Gewalt aus ihren Häusern vertrieben worden", schrieb der Generalsekretär. Er spreche ihnen und den Tausenden humanitären Helfern seine Anerkennung aus, die ihr Leben für die Zivilisten im Gazastreifen riskierten.

In einem weiteren Post kritisierte Guterres erneut das Vorgehen Israels in dem Konflikt. "Die Art und Weise, in der Israel diese Offensive durchführt, schafft riesige Hürden für die Verteilung von humanitärer Hilfe in Gaza", schrieb er. Um humanitäre Hilfe effektiv nach Gaza zu bringen, brauche es unter anderem Mitarbeiter, die in Sicherheit arbeiten könnten.

Nach tagelangem Ringen hatte der Weltsicherheitsrat am Freitag in einer Resolution die Aufstockung der humanitären Hilfe für etwa zwei Millionen Notleidende im Gazastreifen gefordert. Das mächtigste UN-Gremium verabschiedete in New York allerdings einen Kompromisstext ohne die von Guterres erhoffte Forderung nach einer unverzüglichen Waffenruhe.

Auslöser des Gaza-Kriegs war das schlimmste Massaker in der Geschichte Israels, das Terroristen der Hamas sowie anderer extremistischer Gruppen am 7. Oktober in Israel verübt hatten. Israel reagierte mit massiven Luftangriffen und begann Ende Oktober mit einer Bodenoffensive. Angesichts der katastrophalen humanitären Lage in dem abgeriegelten Küstengebiet war Israel zuletzt international immer mehr unter Druck geraten. (dpa)

SPD-Politiker Gabriel hält Deutschlands Einfluss im Nahen Osten für begrenzt

  • 06:37 Uhr

Der frühere Außenminister Sigmar Gabriel (SPD) hält Deutschlands Einfluss als möglicher Vermittler im Nahen Osten für begrenzt. Deutschland und Europa spielten im Nahost-Krieg "praktisch keine Rolle", sagte Gabriel der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Samstag). "Wir sind nur Zuschauer."

Dass Deutschland und Frankreich in der UN-Generalversammlung unterschiedlich abstimmten, zeige für viele, "dass man aus Europa nichts zu erwarten hat, weil wir wie so oft uneinig sind", erklärte der SPD-Politiker.

"Wir hatten im arabischen Raum mal einen sehr guten Ruf als fairer Vermittler, obwohl alle wussten, dass und warum wir an der Seite Israels stehen", erklärte der Vorsitzende der Atlantik-Brücke. "Mein Eindruck ist, dass wir gerade dabei sind, diesen guten Ruf zu verlieren."

Gabriel kritisierte in diesem Zusammenhang die Nahost-Außenpolitik der Bundesregierung. Deutschland scheine "inzwischen gut darin zu sein, die Türen der Diplomatie zu schließen". Diese sollten jedoch auch dann noch offen sein, "wenn alle anderen Wege schon verschlossen scheinen".

Hunderte Hamas-Kämpfer waren am 7. Oktober in israelische Orte eingedrungen und hatten dort Gräueltaten an Zivilisten verübt. Israelischen Angaben zufolge wurden rund 1140 Menschen getötet und etwa 250 Menschen als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt.

Israel führt seither massive Angriffen in dem Palästinensergebiet aus - mit dem erklärten Ziel, die Hamas zu vernichten und die Geiseln zu befreien. Dabei wurden nach Angaben des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums, die nicht unabhängig überprüft werden können, bislang mindestens 20.000 Menschen getötet. (afp)

Mit Material der dpa und AFP

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