• 20:46 Uhr: Libanon: Hoffnung auf Waffenruhe "innerhalb von Tagen"
  • 17:37 Uhr: Israel greift historische Stadt Baalbek im Libanon an
  • 16:44 Uhr: Neuer Hisbollah-Chef bereit zu Waffenruhe mit Israel – unter Bedingungen
  • 14:52 Uhr: Israelische Angriffe auf Sanitäter: Menschenrechtler sehen mutmaßliche Kriegsverbrechen
  • 14:26 Uhr: Israel fordert im Libanon Zehntausende Einwohner zur Evakuierung auf
  • 09:56 Uhr: UNRWA-Verbot: UN-Generalsekretär Guterres protestiert in Brief an Netanjahu

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Israel greift historische Stadt Baalbek im Libanon an

  • 17:37 Uhr

Israels Armee greift weiter im Osten des Libanons an, darunter auch in der antiken Stadt Baalbek. Israels Luftwaffe bombardiere die Stadt und Dörfer in der Umgebung, berichteten Augenzeugen. Dabei seien auch Gegenden angegriffen worden, in denen Israels Armee die Bewohner nicht vorab zur Evakuierung aufgefordert hätte. Ein Anwohner sagte, unter anderem seien die Dörfer Duris und Budai angegriffen worden. In Baalbek seien die Erschütterungen zu spüren und laute Explosionen zu hören gewesen, sagte ein Anwohner.

Israels Armee teilte auf Anfrage mit, sie könne Angriffe auf die Stadt Baalbek nicht bestätigen. Die Luftwaffe habe in der Gegend der Stadt aber unter anderem Kommandozentralen der Hisbollah bombardiert. "Die Hisbollah missbraucht systematisch zivile Infrastruktur und Gebiete im gesamten Libanon, um terroristische Aktivitäten zu planen und auszuführen", hieß es in einer Mitteilung des israelischen Militärs.

Aus einer Infografik der Armee ging hervor, dass auch eine Hisbollah-Stellung nahe Duris getroffen wurde. Israels Armee teilte auf Anfrage mit, sie prüfe die Berichte über die Angriffe auf die beiden Dörfer Duris und Budai nahe Baalbek in der Bekaa-Ebene im Osten des Landes.

Das israelische Militär hatte zuvor bereits mitgeteilt, dass in der Bekaa-Ebene Treibstofflager der Hisbollah Ziel von Luftschlägen gewesen seien. Diese Lager befanden sich den Angaben nach innerhalb von Militäranlagen der Miliz. Der Treibstoff stamme aus dem Iran und sei unter anderem für Fahrzeuge der Hisbollah genutzt worden.

Die Angaben ließen sich allesamt zunächst nicht unabhängig überprüfen.

Israel führt im Libanon Krieg gegen die proiranische Hisbollah-Miliz. Alle Bewohner Baalbeks rund 80.000 Menschen waren am Mittwoch zur Evakuierung aufgefordert worden. Viele Anwohner seien daraufhin geflohen, berichteten Anwohner. Bei den Angriffen im Libanon hatte Israels Luftwaffe Baalbek bisher weitgehend verschont.

Die Stadt auf etwa 1.000 Metern Höhe ist ein wichtiges Zentrum der Region und berühmt für seine römischen Ruinen, die zu den eindrucksvollsten der Antike zählen. Die Stadt und Umgebung gehören seit 1984 zum Unesco-Weltkulturerbe. Zur römischen Kaiserzeit wurden hier gewaltige Tempel errichtet. (dpa/bearbeitet von tas)

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Rauch steigt vom Ort eines israelischen Luftangriffs auf, der die östliche libanesische Stadt Baalbek im Bekaa-Tal getroffen hat. (Aufnahmedatum: 30. Oktober 2024) © AFP/NIDAL SOLH

Die weiteren Nachrichten zum Krieg in Nahost vom 30. Oktober 2024:

Libanon: Hoffnung auf Waffenruhe "innerhalb von Tagen"

  • 20:46 Uhr

Der geschäftsführende Ministerpräsident im Libanon, Nadschib Mikati, hat Hoffnung auf eine Waffenruhe zwischen Israel und der Hisbollah-Miliz "innerhalb von Tagen". Das sagte Mikati dem libanesischen Fernsehsender Al-Jadeed. Der US-Gesandte für den Nahen Osten, Amos Hochststein, habe ihn informiert, dass er erneut nach Israel reisen werde für Gespräche über die mögliche Waffenruhe.

Eine Bestätigung der Hisbollah, Israels oder der USA gab es zunächst nicht.

Israel führt parallel zum Krieg im Gazastreifen auch einen Krieg mit der proiranischen Hisbollah-Miliz im Libanon. Diese beschießt Israel seit einem Jahr, nach eigener Darstellung zur Unterstützung der islamistischen Hamas in Gaza, die wiederum am 7. Oktober 2023 ein Massaker in Israel angerichtet hatte.

Der neue Hisbollah-Generalsekretär Naim Kassim sprach in einer Rede erneut davon, dass beide Konflikte miteinander verknüpft seien. Zuvor hatte die Hisbollah auch erklärt, einer Waffenruhe erst bei einer entsprechenden Einigung in Gaza zuzustimmen. (dpa)

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Neuer Hisbollah-Chef bereit zu Waffenruhe mit Israel – unter Bedingungen

  • 16:44 Uhr

Die Hisbollah ist nach Worten ihres neu ernannten Generalsekretärs Naim Kassim unter bestimmten Voraussetzungen offen für eine Beendigung des Krieges mit Israel. Die Hisbollah sei bereit dafür, "wenn wir die Bedingungen für akzeptabel halten", sagte Kassim in einer im Fernsehen übertragenen Rede. In seiner ersten Rede als Generalsekretär der proiranischen Miliz ging er darauf jedoch nicht näher ein.

Kassim betonte stattdessen die Kampfbereitschaft der Hisbollah. Der Feind müsse wissen, dass die Bombardierung libanesischer Dörfer und Städte die Miliz nicht zum Rückzug zwingen werde. Kassim verteidigte zugleich die Entscheidung der Hisbollah, eine "Solidaritätsfront" für die Hamas im Gazastreifen eröffnet zu haben. Die Unterstützung sei unerlässlich, um der "israelischen Bedrohung" in der Region entgegenzutreten.

Kassim war am Sonntag zum Nachfolger von Hassan Nasrallah ernannt worden. Dieser wurde Ende September bei einem israelischen Luftangriff in der Hauptstadt Beirut getötet.

Bei der Übertragung im Fernsehen kam es offenbar zu technischen Problem. Die Übertragung wurde zwischenzeitlich für wenige Minuten unterbrochen. (dpa/bearbeitet von tas)

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Israelische Angriffe auf Sanitäter: Menschenrechtler sehen mutmaßliche Kriegsverbrechen

  • 14:52 Uhr

Angriffe des israelischen Militärs auf medizinisches Personal und Gesundheitseinrichtungen im Libanon stellen nach Auffassung von Menschenrechtlern zum Teil mutmaßliche Kriegsverbrechen dar. Israels Armee habe wiederholt Sanitäter, Krankenhäuser und medizinische Zentren im Libanon angegriffen, kritisierte die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) in ihrem jüngsten Bericht zum Krieg zwischen der proiranischen Hisbollah und Israel.

HRW habe drei Angriffe von Anfang Oktober dokumentiert, bei denen es sich mutmaßlich um Kriegsverbrechen handele und bei denen israelische Streitkräfte unrechtmäßig medizinisches Personal, Transportmittel und Einrichtungen angegriffen hätten.

"Die rechtswidrigen Angriffe des israelischen Militärs auf medizinisches Personal und Krankenhäuser zerstören das ohnehin schon schwache Gesundheitssystem des Libanons und gefährden das medizinische Personal erheblich", kritisierte Ramzi Kaiss, Libanon-Forscher bei Human Rights Watch. (dpa/bearbeitet von tas)

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Israel fordert im Libanon Zehntausende Einwohner zur Evakuierung auf

  • 14:26 Uhr

Das israelische Militär hat die Bewohner der libanesischen Stadt Baalbek im Osten des Landes und umliegender Orte angesichts bevorstehender Angriffe zur Evakuierung aufgerufen. Sie sollten ihre Häuser sofort räumen, bevor die Armee mit Gewalt gegen Stellungen der proiranischen Hisbollah-Miliz vorgehen werde, teilte ein Sprecher des Militärs mit. Auf einer Karte markierte die Armee große Teile Baalbeks sowie die angrenzende Orte Duris und Ain Bordai.

Rund 80.000 Menschen leben in Baalbek. Zudem haben viele Binnenflüchtlinge aus dem Südlibanon in Baalbek und der umliegenden Region Zuflucht vor israelischen Angriffen gesucht. Die Gegend gilt als Hochburg der schiitischen Hisbollah-Miliz.

Viele Bewohner verließen in Panik die betroffenen Gebiete, wie Augenzeugen der Deutschen Presse-Agentur berichteten. Per Lautsprecher aus Moscheen wurden die Menschen demnach in Befürchtung bevorstehender Angriffe auch von libanesischer Seite zur Evakuierung aufgerufen.

Es war die erste Aufforderung dieser Art in dem Gebiet seit Beginn des aktuellen Kriegs zwischen der Hisbollah und dem israelischen Militär im Libanon. Israelische Medien sprachen von einer "außergewöhnlichen" Evakuierungsaufforderung.

Römische Tempelanlagen in Baalbek zählen zum Unesco-Weltkulturerbe. (dpa)

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UNRWA-Verbot: UN-Generalsekretär Guterres protestiert in Brief an Netanjahu

  • 09:56 Uhr

UN-Generalsekretär António Guterres hat am Dienstag in einem Brief an den israelischen Regierungschef Benjamin Netanjahu gegen ein neues Gesetz protestiert, mit dem das UN-Palästinenserhilfswerks UNRWA in Israel verboten wird. "Ich appelliere an Sie und die israelische Regierung", die womöglich "verheerenden Folgen zu verhindern und dem UNRWA zu erlauben, seine Aktivitäten in den besetzten palästinensischen Gebieten, einschließlich Ost-Jerusalem, im Einklang mit seinen völkerrechtlichen Verpflichtungen fortzusetzen", schrieb Guterres in dem Brief.

Das am Montag vom israelischen Parlament verabschiedete Gesetz sieht vor, die Aktivitäten des UNRWA in Israel zu verbieten, einschließlich im 1967 von Israel besetzten Ost-Jerusalem. Es verhindert auch die Kommunikation und Koordination des UNRWAs mit israelischen Behörden, was das Ende der Arbeit des Hilfswerks im Gazastreifen und im besetzten Westjordanland bedeuten könnte. In drei Monaten soll das Verbot inkrafttreten.

"Israel ist als Besatzungsmacht weiterhin verpflichtet, dafür zu sorgen, dass die Bedürfnisse der Bevölkerung befriedigt werden", erklärte Guterres weiter in dem Schreiben, das der Nachrichtenagentur AFP vorlag. Wenn Israel dazu nicht in der Lage sein sollte, sei das Land verpflichtet, zu diesem Zweck die Aktivitäten der Vereinten Nationen zu erlauben und zu erleichtern, darunter auch die von UNRWA.

Israel steht dem für die Versorgung der Menschen im Gazastreifen wichtigen Hilfswerk seit Langem kritisch gegenüber. Seit dem Überfall der radikalislamischen Hamas auf Israel und dem dadurch ausgelösten Krieg im Gazastreifen im Oktober 2023 sind die Beziehungen zwischen Israel und dem UNRWA auf einem neuen Tiefpunkt. Israel wirft mehreren UNRWA-Mitarbeitern eine Beteiligung an dem beispiellosen Überfall auf den Süden des Landes vor. (AFP/bearbeitet von tas)

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Israels Armee: Mehr als 100 Hisbollah-Ziele im Libanon angegriffen

  • 07:46 Uhr

Die israelische Luftwaffe hat nach eigenen Angaben erneut mehr als 100 Stellungen der proiranischen Hisbollah-Miliz im Libanon angegriffen. Dutzende von "Hisbollah-Terroristen" seien am Vortag "eliminiert" worden, teilte das Militär mit. Bodentruppen setzten zugleich ihre "begrenzten und gezielten" Angriffe gegen die Schiiten-Miliz im Süden des Nachbarlandes fort, hieß es.

Man habe große Mengen an Waffen entdeckt, Tunnelschächte gesprengt und Raketen zerstört, die in zivilen Gebieten aufgestellt und auf israelische Gemeinden gerichtet gewesen seien, hieß es weiter. Die Angaben des Militärs konnten unabhängig nicht überprüft werden. Nach libanesischen Angaben werden bei Israels Angriffen auch immer wieder zahlreiche Zivilisten getötet.

Auch im Norden des Gazastreifens setzte die israelische Armee ihren Einsatz fort. In der Gegend von Dschabalija seien am Vortag Dutzende Terroristen bei Luftangriffen und in Nahkämpfen "eliminiert" worden, hieß es. Auch im Süden und zentralen Abschnitt des abgeriegelten Küstengebiets sei man weiter vorgegangen. Die Angaben des israelischen Militärs zum Krieg im Gazastreifen ließen sich ebenfalls nicht unabhängig überprüfen. (dpa)

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Israels Armee: Terroristen in humanitärer Schutzzone angegriffen

  • 06:31 Uhr

Israels Luftwaffe hat nach eigenen Angaben islamistische Terroristen in einer humanitären Schutzzone im Gazastreifen attackiert. Wie das israelische Militär in der Nacht bekanntgab, seien Mitglieder der Hamas und des Islamischen Dschihad während "terroristischer Aktivitäten" in der Stadt Chan Junis im Süden des abgeriegelten Küstenstreifens angegriffen worden. Vor dem "präzisen Angriff" seien zahlreiche Maßnahmen ergriffen worden, um die Gefahr für Zivilisten zu mindern, teilte das Militär auf Telegram weiter mit. Angaben zu möglichen Opfern machte die Armee nicht. Ihre Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen.

Die Armee sprach von einem weiteren Beispiel für systematischen Missbrauch ziviler Infrastruktur und humanitärer Schutzzonen durch die Hamas, die damit gegen internationales Recht verstoße. Das israelische Militär wirft den islamistischen Terroristen im umkämpften Gazastreifen immer wieder vor, Zivilisten als menschliche Schutzschilde zu benutzen. (dpa)

Umstrittenes Gesetz: Israel verbietet UNRWA Arbeit auf seinem Staatsgebiet

Israel verbietet UNRWA Arbeit auf seinem Staatsgebiet

Der Gesetzentwurf war umstritten, die Konsequenzen könnten tiefgreifend sein. Israel schränkt die Arbeit des UN-Hilfswerks für die Palästinenser nach Terrorvorwürfen massiv ein.

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Mit Material der dpa und AFP

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