• 12:51 Uhr: ➤ Streit über UN-Truppen verschärft Ton zwischen Netanjahu und Macron
  • 12:28 Uhr: Mehrere israelische Luftschläge auf den Süden Libanons
  • 11:12 Uhr: Trotz scharfer US-Kritik: Israel greift wieder in Vororten Beiruts an
  • 08:26 Uhr: Iran droht mit entschiedener Antwort auf möglichen israelischen Vergeltungsangriff

Live-Ticker zum Krieg in Nahost hier aktualisieren

➤ Streit über UN-Truppen verschärft Ton zwischen Netanjahu und Macron

  • 12:51 Uhr

Im Streit über israelische Angriffe auf UN-Friedenstruppen im Libanon verschärft sich der Ton zwischen Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu und Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron. In einem Telefonat hatte Macron nach Angaben des Élysée-Palasts seine Empörung über die Angriffe vorgebracht. Israel müsse sofort aufhören, die Blauhelmsoldaten zum Ziel zu nehmen, habe er gesagt. Dies sei nicht zu rechtfertigen. Israel betont, es nehme keinesfalls UN-Truppen zum Ziel und wirft wiederum der libanesischen Hisbollah vor, diese als Schutzschilde zu missbrauchen.

Französische Medien berichteten zudem von einer Mahnung Macrons in Richtung Netanjahu: Dieser solle nicht vergessen, dass Israel durch eine Entscheidung der UN gegründet worden sei, sagte Macron den Berichten zufolge bei einer Kabinettssitzung. Es sei jetzt nicht der richtige Zeitpunkt, sich von den Entscheidungen der Vereinten Nationen zu distanzieren. Französische Medien bezogen sich bei der Aussage auf Teilnehmer der Sitzung, der Élysée-Palast äußerte sich auf Nachfrage zunächst nicht.

Netanjahu hielt öffentlich dagegen, Israel sei keinesfalls durch einen UN-Beschluss gegründet worden, sondern durch den Sieg im arabisch-israelischen Krieg, der 1948 begann.

1947 hatte die UN-Generalversammlung einen Teilungsplan für Palästina verabschiedet, der einen jüdischen und einen arabischen Staat zwischen Mittelmeer und Jordan vorsah. Im Mai 1948 verkündete David Ben-Gurion die Gründung des modernen Staats Israels, in der darauffolgenden Nacht begann der Krieg mit dem Angriff arabischer Nachbarstaaten auf Israel. (dpa/bearbeitet von tas)

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Die weiteren Nachrichten zum Krieg in Nahost vom 16. Oktober:

Mehrere israelische Luftschläge auf den Süden Libanons

  • 12:28 Uhr

Eine Reihe schwerer israelischer Luftangriffe hat die südlibanesische Stadt Nabatija und Umgebung getroffen. Einer Meldung der staatlichen libanesischen Nachrichtenagentur NNA zufolge gab es mindestens sieben Luftschläge auf die Stadt selbst. Bei einem Angriff auf Gebäude der Stadtverwaltung seien mindestens fünf Menschen getötet worden, hieß es in einer Mitteilung des libanesischen Gesundheitsministeriums. Auf Videos in sozialen Medien war zu sehen, wie schwarze Rauchwolken in dem Gebiet aufstiegen.

Der geschäftsführende libanesische Regierungschef, Nadschib Mikati, bezeichnete den Angriff auf die Stadtverwaltung als "Verbrechen".

Das israelische Militär teilte hingegen mit, es habe Dutzende terroristische Ziele der Schiitenmiliz Hisbollah im Gebiet Nabatijas angegriffen und unterirdische Infrastruktur der Eliteeinheit Radwan im Süden des Libanons zerstört. Die Angaben der Seiten können derzeit nicht unabhängig überprüft werden. (dpa)

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Trotz scharfer US-Kritik: Israel greift wieder in Vororten Beiruts an

  • 11:12 Uhr

Ungeachtet scharfer Kritik aus den USA hat Israel seine Angriffe auf Vororte der libanesischen Hauptstadt Beirut nach fast einwöchiger Pause wieder aufgenommen. Nach einer Evakuierungsaufforderung des israelischen Militärs erschütterte eine heftige Explosion das Viertel Haret Hreik und zwei weitere Orte in den als Dahija bekannten südlichen Vororten Beiruts, wie eine dpa-Reporterin vor Ort berichtete.

Die israelischen Streitkräfte teilten mit, Ziel eines Luftschlags sei ein unterirdisches Lager strategischer Waffen gewesen. Vor dem Angriff seien Maßnahmen ergriffen worden, um die Gefahr für Zivilisten zu mindern.

Die US-Regierung hatte Luftschläge auf Beirut zuvor ungewöhnlich deutlich kritisiert. "Wir haben Israel unmissverständlich mitgeteilt, dass wir ihre fast täglichen Angriffe in dicht besiedelten Gebieten in Beirut ablehnen", sagte der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrats im Weißen Haus, John Kirby. Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International hatte die Evakuierungswarnungen des israelischen Militärs zuletzt als unzureichend und in manchen Fällen irreführend kritisiert.

Seit September hat Israel zahlreiche Ziele in den südlichen Vororten Beiruts bombardiert und dabei auch mehrere Hisbollah-Anführer getötet. Die dicht besiedelten Viertel, bekannt unter dem Namen Dahija, gelten als Hochburgen der Schiitenmiliz Hisbollah. Auch im Zentrum Beiruts gab es vereinzelt Luftangriffe. (dpa/bearbeitet von tas)

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Iran droht mit entschiedener Antwort auf möglichen israelischen Vergeltungsangriff

  • 08:26 Uhr

Der iranische Außenminister Abbas Araghtschi hat mit einer entschiedenen Antwort Teherans gedroht, falls Israel den Iran als Vergeltung für einen iranischen Raketenangriff angreifen sollte. "Der Iran tut zwar alles, um den Frieden und die Sicherheit in der Region zu wahren, ist aber auch auf eine entschiedene und zu bedauernde Reaktion auf jegliche Abenteuer Israels vorbereitet", sagte Araghtschi in einem Telefonat mit UN-Generalsekretär António Guterres, wie Araghtschis Büro am Mittwoch mitteilte.

Der Iran hatte am 1. Oktober etwa 200 Raketen auf Israel abgefeuert, die meisten konnten abgefangen werden. Nach Darstellung Teherans handelte es sich bei dem Angriff um eine Vergeltung für die Tötung von Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah bei einem israelischen Luftangriff auf Beirut. Israels Verteidigungsminister Joav Gallant hatte nach dem Angriff mit einer "tödlichen, präzisen und überraschenden" Reaktion Israels gedroht.

In dem Telefonat am Dienstagabend rief Araghtschi den Angaben zufolge die UNO auf, sich dafür einzusetzen, "die Verbrechen und Aggressionen des israelischen Regimes zu stoppen und humanitäre Hilfe in den Libanon und den Gazastreifen zu schicken".

Araghtschi war im Bemühen um eine Entschärfung der Spannungen in der Region in den vergangenen Wochen in den Libanon, nach Syrien, Saudi-Arabien, Katar, Irak und in den Oman gereist.

Nach dem Großangriff der mit ihr verbündeten islamistischen Palästinenserorganisation Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 hatte die Hisbollah mit ständigen Raketenangriffen eine zweite Front gegen Israel eröffnet. Israel beschoss in Reaktion darauf Ziele im Libanon.

In den vergangenen Wochen weiteten die israelischen Streitkräfte ihre Luftangriffe auf Hisbollah-Ziele massiv aus. Zudem starteten sie vor rund zwei Wochen Bodeneinsätze im südlichen Libanon gegen Stellungen der Miliz. (AFP)

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Mit Material der dpa und AFP
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