Für das militärisch ungebremste Vorgehen im Gazastreifen und zuletzt in der Stadt Rafah ist der israelische Ministerpräsident Netanjahu international stark kritisiert worden. Dieser jedoch nennt die weiterhin von der Hamas festgehaltenen Geiseln als Begründung.
Aus Sicht des israelischen Ministerpräsidenten
Die beiden Ziele, die Hamas zu besiegen und die Leben der Geiseln zu retten, schlössen sich nicht gegenseitig aus, sagte Netanjahu. Militärischer Druck habe dazu geführt, dass bereits 110 Geiseln hätten befreit werden können. "Es erfordert Druck. Der Druck hat gewirkt. Und der Druck wird wieder wirken."
Mindestens 30 Geiseln sollen bereits tot sein
Derzeit befinden sich noch 136 Menschen in der Gewalt der Hamas im Gazastreifen, von denen aber nach israelischen Militärangaben mindestens rund 30 nicht mehr am Leben sein dürften. Die Zahl der Getöteten könnte nach Medienberichten aber inzwischen auch schon bei 50 liegen. Israel erklärt offiziell nur die für tot, für deren Tod es über gesicherte Erkenntnisse verfügt - in dem Fall verständigt es dann die Familien.
Viele Angehörige werfen Netanjahu vor, die von internationalen Vermittlern geführten Verhandlungen zu torpedieren, die zu einer Waffenruhe im Krieg mit der Hamas und zu einem Austausch der Geiseln gegen palästinensische Häftlinge führen sollen. Netanjahu sagte am Sonntag, er sei sich nicht sicher, ob sich irgendjemand in die Lage der Familien hineinversetzen könne. "Aber auch die Familien können sich nicht in die Lage der Entscheidungsträger hineinversetzen. Das sind zwei verschiedene Dinge."
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Israelische Pläne für eine Militäroffensive auf die Stadt Rafah im Süden des Gazastreifens, wo Hunderttausende Binnenflüchtlinge Schutz gesucht haben, waren in den vergangenen Tagen international auf Kritik gestoßen.
Terroristen der Hamas und anderer Gruppen hatten bei ihrem Überfall auf Israel am 7. Oktober 1200 Menschen getötet und weitere 250 verschleppt. Israels Militär geht seitdem mit massiven Luftangriffen und einer Bodenoffensive gegen die Hamas und ihre Verbündeten im Gazastreifen vor. (dpa/best)
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