Bundeskanzler Olaf Scholz hat im Gaza-Krieg auf eine rasche Waffenpause gedrungen. "Wichtig wäre, dass es jetzt ganz schnell zu einer Verständigung kommt über eine Waffenpause, die es ermöglicht, dass die Geiseln freigelassen werden und die gleichzeitig auch humanitäre Hilfe nach Gaza kommen lässt", sagte der SPD-Politiker am Samstag vor einer zweitägigen Reise nach Jordanien und Israel. "Wir haben eine schwierige Situation. Es ist notwendig, dass jetzt Hilfe in größerem Umfang nach Gaza gelangt." Es brauche eine Waffenruhe, die "die nächste Zeit" anhalte, sagte Scholz.

Mehr News zum Krieg in Nahost

Mahnung vor Militäreinsatz in Rafah: Sorge um zivile Opfer

Zugleich warnte Scholz Israel erneut vor einem Militäreinsatz in Rafah im Süden des Küstenstreifens. "Wir machen uns Sorgen über den weiteren Fortgang der militärischen Entwicklung. Insbesondere ist die Gefahr, dass bei einer umfassenden Offensive in Rafah das zu sehr vielen furchtbaren zivilen Opfern kommt, was unbedingt vermieden werden muss." Es sei wichtig, dass "nicht ein großes menschliches Unglück geschieht". Nach Rafah seien viele Menschen geflohen, die im Gazastreifen sonst keinen sicheren Ort mehr hätten. Es sei sehr wichtig, dass Tempo gemacht werde.

Scholz will am Sonntag in Jordanien zunächst König Abdullah II. treffen. In Israel sind für denselben Tag unter anderem Gespräche mit Ministerpräsident Benjamin Netanjahu, Präsident Isaac Herzog sowie mit Geisel-Angehörigen geplant.

Kanzler betont Israels Recht zur Selbstverteidigung und ruft zu humanitärer Hilfe auf

Der Kanzler bekräftigte am Samstag das Recht Israels, sich nach der Terror-Attacke der islamistischen Hamas sowie anderer Extremisten vom 7. Oktober zu verteidigen. Zugleich müssten die Regeln des Völkerrechts beachtet und zivile Opfer vermieden werden und humanitäre Hilfe müsse in den Gazastreifen gelangen. Auch darüber, "wie ein friedliches Miteinander eines palästinensischen Staates und Israels gelingen kann", werde er bei seiner Reise sprechen.  © dpa

JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.