Israel erhöht den Druck auf die Hamas, die verbliebenen Geiseln freizulassen. Auch die Einnahme von Gebieten steht im Raum. Premier Benjamin Netanjahu ist allerdings nicht der einzige, der droht.
Der israelische Regierungschef
"Je mehr die Hamas sich weigert, unsere Geiseln freizulassen, desto stärker üben wir Druck aus", sagte er am Mittwoch im Parlament und fügte hinzu: "Ich sage dies meinen Kollegen in der Knesset und ich sage es der Hamas: Das schließt die Einnahme von Gebieten ein, zusammen mit anderen Schritten, die ich hier nicht erörtern werde."
Israels Verteidigungsminister Israel Katz hatte der Hamas am Freitag bereits mit der Annexion von Gebieten im Gazastreifen gedroht. "Je länger sich die Hamas weigert, die Geiseln freizulassen, desto mehr Gebiet wird sie verlieren, das dann von Israel annektiert wird", erklärte er.
Hamas: Israels Angriffe gefährden Leben der verbliebenen Geiseln
Die Hamas warnte Israel am Mittwoch davor, die Angriffe im Gazastreifen fortzusetzen. Die Gruppe tue "alles in ihrer Macht Stehende", um die Geiseln "am Leben zu halten", doch das fortgesetzte Bombardement bedrohe deren Leben, erklärte die islamistische Palästinenserorganisation. "Jedes Mal, wenn die Besatzer versuchen, ihre Gefangenen mit Gewalt zu befreien, bringen sie diese schließlich in Särgen zurück", hieß es weiter vonseiten der Islamisten.
Israel hatte in der vergangenen Woche seine massiven Luftangriffe auf Hamas-Ziele im Gazastreifen wieder aufgenommen, wo seit dem 19. Januar eine zwischen beiden Seiten vereinbarte Waffenruhe galt. Am vergangenen Mittwoch startete die israelische Armee zudem einen neuen Bodeneinsatz in dem Palästinensergebiet. Israel will mit seiner Offensive nach eigenen Angaben den Druck auf die Hamas erhöhen, um die 58 von ihr noch immer festgehaltenen Geiseln freizubekommen.
Nach Angaben der von der radikalislamischen Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde im Gazastreifen wurden seit der Wiederaufnahme der massiven israelischen Angriffe im Gazastreifen mindestens 830 Menschen in dem Gebiet getötet. Die Angaben lassen sich von unabhängiger Seite nicht überprüfen. (AFP/bearbeitet von ank)