Der Auslandschef der Hamas führt Berichten zufolge ein Luxusleben in Katar, während die Palästinenser im Gazastreifen unter katastrophalen Umständen leben. Hanija hat nun aber Opfer in der engsten Familie zu beklagen.
Bei einem israelischen Luftangriff im Gazastreifen sind am Mittwoch nach Angaben der islamistischen Hamas drei Söhne und drei Enkelkinder des Hamas-Auslandschefs Ismail Hanija getötet worden. Sie wurden demnach in einem Fahrzeug in dem Flüchtlingslager Al-Schati im Nordteil des Küstenstreifens getroffen.
Die israelische Armee teilte mit, es seien drei Mitglieder des militärischen Hamas-Arms bei Terroraktivitäten im Gazastreifen durch den Angriff eines Kampfjets "ausgeschaltet" worden. Das Militär bestätigte, dass es sich dabei um die Söhne Hanijas handelte. Für den Tod dreier Enkelkinder bei dem Vorfall gab es hingegen keine Bestätigung.
"Ich danke Gott für diese Ehre, die er uns mit dem Märtyrertod meiner drei Söhne und einiger Enkelkinder erwiesen hat", zitierte der katarische Fernsehsender Al-Dschasira den Hamas-Chef. Auf einem Video war zu sehen, wie Hanija die Botschaft vom Tod seiner Kinder und Enkel erhielt und dabei nur wenig Emotionen zeigte.
Berichte: Hanija lebt in Katar
Hanija, Vorsitzender des Hamas-Politbüros, führt Berichten zufolge mit einem Teil seiner Familie seit Jahren ein Luxusleben in Katar. Er ist seit 2017 Vorsitzender des Politbüros der Hamas. Er war 2021 vom sogenannten Schura-Rat für weitere vier Jahre in seinem Amt bestätigt worden. Er gilt als "übergreifender" Chef der islamistischen Hamas, während Jihia al-Sinwar Chef im Gazastreifen ist.
Bei dem Terrorangriff der Hamas auf das israelische Grenzgebiet am 7. Oktober waren mehr als 1200 Menschen getötet und über 250 Menschen in den Gazastreifen verschleppt worden. Israel hatte anschließend die gezielte Tötung der Hamas-Spitze angekündigt. Laut Hamas-Innenministerium wurden bereits im Oktober mehrere Angehörige von Hanija bei einem israelischen Angriff im Gazastreifen getötet.
Die israelische Polizei hatte zu Monatsbeginn bereits eine Schwester Hanijas festgenommen, die im Süden Israels lebt. Die 57-Jährige werde verdächtigt, "Kontakt mit Hamas-Aktivisten unterhalten zu haben", hieß es in der Mitteilung der Polizei. Sie identifiziere sich mit einer Terrororganisation und werde der Hetze und Unterstützung von Terroranschlägen in Israel beschuldigt. (dpa/ng)
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