Um der Bevölkerung in Gaza zu helfen, werfen verschiedene Länder inzwischen vermehrt Hilfspakete aus der Luft ab. Eins davon wurde für fünf Menschen zum tödlichen Geschoss. Die Schuld an dem Vorfall weisen bislang alle Länder von sich.

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Nach dem Tod von fünf Menschen beim Abwurf von Hilfslieferungen im Gazastreifen haben die USA eine Verantwortung für den Vorfall von sich gewiesen. "Entgegen einiger Berichte war dies nicht die Folge eines Abwurfs (von Hilfslieferungen) durch die USA", erklärte das für die Region zuständige Militärkommando Central Command in der Nacht auf Samstag. "Wir sprechen den Familien jener, die ums Leben gekommen sind, unser Beileid aus."

Auch Jordanien erklärte, nicht für den Abwurf dieser Hilfslieferung verantwortlich zu sein. Bei dem Vorfall nördlich des Flüchtlingslagers al-Schati im Westen der Stadt Gaza waren nach Angaben eines Krankenhausvertreters fünf Menschen ums Leben gekommen und zehn weitere Menschen verletzt worden.

Ein Bewohner des Flüchtlingslagers sagte der Nachrichtenagentur AFP, der Fallschirm eines Hilfspakets habe sich nicht geöffnet. Die Lieferung sei ungebremst auf ein Häuserdach gestürzt, wo sich Menschen in der Hoffnung auf Hilfsgüter versammelt hatten.

Humanitäre Lage im Gazastreifen katastrophal

Angesichts der dramatischen Lage im Gazastreifen werfen mehrere Länder Hilfsgüter aus der Luft ab. Zeitgleich werden die internationalen Pläne für die Errichtung eines Seekorridors zur Versorgung des Palästinensergebiets mit dringend benötigten Hilfslieferungen vorangetrieben. Das US-Verteidigungsministerium erklärte am Freitag, der geplante Bau eines provisorischen Schiffsanlegers für Hilfslieferungen werde bis zu zwei Monate dauern.

Nach fünf Monaten Krieg ist die humanitäre Lage im Gazastreifen katastrophal. Laut dem UN-Welternährungsprogramm (WFP) befinden sich die dort lebenden 2,4 Millionen Menschen am Rande einer Hungersnot.

Der Gazakrieg hatte mit dem Angriff der radikalislamischen Hamas auf Israel am 7. Oktober begonnen. Dabei waren israelischen Angaben zufolge etwa 1.160 Menschen getötet sowie rund 250 als Geiseln verschleppt worden. Israel geht seither massiv militärisch im Gazastreifen vor.

Dabei wurden nach Angaben des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums, die sich nicht unabhängig überprüfen lassen, bisher mehr als 30.800 Menschen getötet. (afp/thp)

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