Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) hat sich für eine Verlängerung der Amtszeit von Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg ausgesprochen. Wenn sich das Bündnis nicht auf eine Nachfolgekandidatin oder einen -kandidaten verständigen könne, sei er "natürlich für eine Verlängerung, zumal ich die Zusammenarbeit schätze", sagte Pistorius am Donnerstag bei seinem Eintreffen im Brüsseler Hauptquartier der Allianz. Deshalb beantworte er die Frage klar mit "Ja".
Pistorius ist der erste hochrangige Politiker in der Allianz, der sich offen für Stoltenberg ausspricht. Eine europäische Diplomatin bestätigte, dass sich beim Gipfel in Litauen am 11. und 12. Juli eine weitere Verlängerung für den Norweger abzeichnet. Danach gilt es als wahrscheinlich, dass die Staats- und Regierungschefs Stoltenberg bitten, bis zum Nato-Jubiläumsgipfel in Washington im Sommer 2024 im Amt zu bleiben. Dort feiert die Allianz ihr 75-jähriges Bestehen.
Der 64-jährige Stoltenberg hatte zuvor gesagt: "Was meine Nachfolge betrifft, muss diese Frage von den 31 Verbündeten geklärt werden." Die Nato-Länder hatten Stoltenberg bereits nach dem russischen Angriff auf die Ukraine um einen Verbleib im Amt gebeten, obwohl er eigentlich zur norwegischen Zentralbank wechseln wollte.
Bisher zeichnet sich unter den Nato-Ländern kein Konsens über eine Nachfolgerin oder einen Nachfolger ab. Zuletzt wurde unter anderen die dänische Regierungschefin Mette Frederiksen als mögliche Nachfolgerin gehandelt, in Osteuropa findet sie nach Einschätzung von Diplomaten aber keine Unterstützung. © AFP
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