Die Proteste gegen den Kurs der rumänischen Regierung reißen nicht ab. Erneut gingen tausende Bürger in Bukarest und anderen Großstädten des Landes auf die Straßen und warfen den Verantwortlichen ein rigoroses Vorgehen gegen Demonstranten und Korruption vor. Hintergrund ist eine auch international umstrittene Justizreform.
In Rumänien sind am Sonntagabend erneut Tausende Bürger auf die Straße gegangen und haben den Rücktritt der aus ihrer Sicht korrupten sozialliberalen Regierung gefordert. Vor dem Regierungssitz in Bukarest kamen rund 10 000 Menschen zusammen, wie die Nachrichtenagentur Agerpres berichtete. In Cluj-Napoca hätten 2000, in Sibiu 1000 und in Iasi 700 Menschen an Kundgebungen teilgenommen, meldete die Agentur Mediafax.
Ausschreitungen am Freitag
Die Demonstrantenzahlen blieben damit unter denen der Vortage, als in Bukarest jeweils mehrere Zehntausend Menschen gegen die von den Sozialdemokraten (PSD) geführte Regierung protestiert hatten. Am Freitag war es am Rande der Proteste in Bukarest zu Zusammenstößen mit der Polizei gekommen, mehr als 400 Menschen mussten medizinisch versorgt werden.
Protest gegen Justizreform
Die Proteste, die erstmals Anfang 2017 aufgeflammt waren, richten sich gegen mehrere Justizreformen, die die Regierung auf den Weg gebtracht hat. Die meisten Vorhaben sind allerdings noch nicht umgesetzt. Im Kern geht es der rumänischen Regierung Kritikern zufolge darum, die Strafverfolgungsbehörden bei der Bekämpfung der Korruption zu behindern. Davon profitieren vor allem prominente Politiker. (mc/dpa)
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