Pakistans Ex-Premier Nawaz Sharif tritt erneut bei der Parlamentswahl an. Er strebe eine vierte Amtszeit als Ministerpräsident an, erklärte der Präsident der Pakistan Muslim League-Nawaz (PML-N) und jüngere Bruder von Nawaz, Shehbaz Sharif, am Mittwoch bei einer Parteiversammlung.
Nawaz Sharif war erst im Oktober nach mehreren Jahren aus Großbritannien zurückgekehrt. Die PML-N war zuletzt Regierungspartei und stellte mit Shehbaz Sharif den Ministerpräsidenten. Aktuell wird das Land wie üblich in den Monaten vor der Wahl von einem Übergangskabinett regiert.
Nawaz Sharif war bereits für drei Amtszeiten und insgesamt etwas mehr als neun Jahre lang Premierminister, zuletzt von 2013 bis 2017. Er verbrachte jedoch während seiner politischen Karriere seit 1985 etwa elf Jahre im Exil.
Nach einer Verurteilung wegen Korruption und mehreren Monaten im Gefängnis durfte er 2019 für eine medizinische Behandlung nach London fliegen. Inzwischen ist er von den Korruptionsvorwürfen freigesprochen. Sharif hatte wie jeder andere Premierminister in Pakistans Geschichte keine seiner Amtszeiten vollendet.
Die Parlamentswahl in der südasiatischen Atommacht ist für den 8. Februar geplant. Gut 128 Millionen Menschen sind wahlberechtigt. Das Land steckt aktuell in einer tiefen Wirtschaftskrise mit massiver Inflation.
Seit der Gründung Pakistans vor mehr als 75 Jahren kommt es immer wieder zu Unruhen und Instabilität in dem südasiatischen Land, das zwischen Indien und Afghanistan liegt. Mehr als die Hälfte dieser Zeit regierte das Militär. Und auch unter den zivilen Regierungen galt das mächtige Militär als die Kraft, die über Erfolg oder Scheitern der politischen Führung entscheiden konnte. © dpa
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