Aus für den Pegida-Demonstranten im Polizeidienst: Der LKA-Mitarbeiter, der am vergangenen Donnerstag auf einer Kundgebung der rechten Gruppierung Journalisten bepöbelt und die Polizei auf diese angesetzt hatte, wird seinen Posten im Landeskriminalamt Sachsen verlassen.
Der Mitarbeiter des sächsischen Landeskriminalamts (LKA), der bei einer Pegida-Demonstration in Dresden Mitte August Journalisten bepöbelte, verlässt den Polizeidienst des Freistaats.
Wie das LKA am Donnerstag in Dresden mitteilte, wird der Tarifbeschäftigte "mit seiner Zustimmung bis auf Weiteres eine andere, adäquate Tätigkeit außerhalb der Polizei Sachsen wahrnehmen". Der Wechsel werde zum 3. September wirksam, der Entscheidung sei ein Gespräch mit dem Mann und seinem Anwalt vorausgegangen.
Demonstrant als "Hutbürger" in Medien bekannt
Der Mann mit Anglerhütchen in Deutschlandfarben, auch als "Hutbürger" bezeichnet, hatte am Rande einer Demonstration der AfD und der islam- und ausländerfeindlichen Pegida-Bewegung beim Besuch von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) in Sachsen lautstark gegen Fernsehaufnahmen des ZDF protestiert.
Daraufhin kontrollierte die Polizei das ZDF-Team und hielt es trotz Protesten etwa eine Dreiviertelstunde fest. Das wiederum löste scharfe Kritik aus, den Einsatzkräften wurde unter anderen Behinderung der Pressefreiheit vorgeworfen. Später entschuldigte sich die Polizei für ihr Vorgehen.
Über Konsequenzen wird entschieden
Das LKA hatte im Nachgang des Vorfalls das Innenministeriums des Freistaats darüber informiert, dass es sich bei dem Demonstranten um einen Tarifbeschäftigten des eigenen Hauses handelt.
Er sei bei dem Geschehen nicht im Dienst gewesen, sondern habe als Privatperson an der Versammlung teilgenommen und befinde sich derzeit im Urlaub. "Über mögliche Konsequenzen wird das LKA entscheiden, wenn der Vorgang geklärt und der Betroffene zu den Vorkommnissen angehört wurde", hieß es damals. (szu/afp/dpa)
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