Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) hat mit Blick auf die dauerhafte Stationierung einer Kampfbrigade der Bundeswehr in Litauen einen ersten Zeitplan vorgestellt.
Die Brigade solle bis Anfang 2025 "formell in Dienst" gestellt werden, sagte
Pistorius hatte im Juni die dauerhafte Verlegung von bis zu 4000 Bundeswehrsoldaten in das Nato-Partnerland angekündigt. Derzeit leitet Deutschland die Nato-Kampfgruppe Enhanced Forward Presence (EFP) im litauischen Rukla und ist mit knapp 800 Soldatinnen und Soldaten vor Ort. Hinzu kommt eine Brigade im Rahmen der Enhanced Vigilance Activity (EVA), die in Deutschland für einen schnellen Einsatz in Litauen bereitgehalten wird.
Der Verteidigungsminister sagte am Mittwoch, bis Ende des Jahres werde klar sein, welche Truppenteile im Einzelnen nach Litauen verlegt werden. Die schwere Kampfbrigade des deutsche Heeres werde aus bereits bestehenden Elementen aufgebaut und dann in Litauen zusammengeführt. Die Stationierung wird sich demnach auf die Städte Vilnius und Kaunas konzentrieren.
Der Zeitplan sieht laut Pistorius so aus: Im zweiten Quartal 2024 soll ein Vorkommando in Litauen sein. Bis Ende nächsten Jahres soll eine "niedrige dreistellige Zahl von Soldatinnen und Soldaten" vor Ort sein, bis Anfang 2025 soll die Brigade dann mit einem Kommandeur formal vor Ort stationiert sein. Der Verband werde dann synchron zur Infrastruktur vor Ort auf seine volle Größe wachsen.
Eine Stationierung dieser Größenordnung "braucht etwas Zeit", warb der Verteidigungsminister um Geduld. Es handele sich um "das größte Projekt in der Geschichte der Bundeswehr".
Pistorius zeigte sich zuversichtlich, dass sich genügend Freiwillige für eine Stationierung in Litauen finden werden. Da habe er keine Zweifel, sagte der Minister. Pistorius kündigte an, am Mittwochnachmittag mit den Kommandeuren des Heeres über die Stationierung der Brigade in Litauen zu sprechen. Im Anschluss reist er zum Treffen der Nato-Verteidigungsminister nach Brüssel. © AFP
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