Aus für Theresa May: Als Parteichefin der Tories hört sie jetzt auf, die Regierungsgeschäfte führt sie noch ein paar Wochen weiter. Beste Chancen für ihre Nachfolge hat ihr größter Rivale Boris Johnson.
Die britische Premierministerin
May Nachfolger machen sich bereit
Gleichzeitig beginnt die Ausschreibung für einen Nachfolger. Der Sieger des mehrstufigen Prozesses soll bis Ende Juli feststehen - und wird May dann auch an der Regierungsspitze ablösen.
Das Feld der Bewerber ist groß und schillernd. Elf Kandidaten haben bislang ihren Hut in den Ring geworfen. Am Montag werden die Nominierungen für Mays Nachfolge entgegengenommen.
Die besten Chancen werden Ex-Außenminister
Auch der sehr gut vernetzte Umweltminister Michael Gove hat viele Unterstützer.
May hatte es nicht geschafft, das Parlament auf einen gemeinsamen Brexit-Kurs einzuschwören. Sie war mit ihrem Brexit-Deal drei Mal im Unterhaus durchgefallen.
Einige der Bewerber wollen nun das gescheiterte Abkommen mit Brüssel nachverhandeln und im Zweifel auch ohne Deal austreten. Die Frist für den EU-Austritt wurde inzwischen zwei Mal verlängert. Sie endet nun am 31. Oktober.
Tories unter Druck
Die Konservativen stehen seit der Europawahl Ende Mai heftig unter Druck von rechts. Die neue Brexit-Partei von Nigel Farage hatte es mit knapp 32 Prozent der Stimmen aus dem Stand zur stärksten Kraft geschafft. Die Tories wurden abgestraft und kamen nur noch auf rund neun Prozent.
Bei der Nachwahl im ostenglischen Wahlkreis Peterborough setzte sich die Labour-Kandidatin Lisa Forbes knapp gegen den Kandidaten der Brexit-Partei, Mike Greene, durch.
Die Farage-Partei hatte sich dort den ersten Sitz im britischen Parlament erhofft. Am Ende lag Forbes mit 683 Stimmen Vorsprung vor Greene, wie die Agentur PA berichtete.
Bei seinem Staatsbesuch in dieser Woche hatte sich US-Präsident Donald Trump bereits mit mehreren der möglichen Nachfolgern Mays getroffen.
Er bescheinigte - entgegen allen diplomatischen Gepflogenheiten - Johnson ausgezeichnete Fähigkeiten für das Amt des Partei- und Regierungschefs. Die USA und Großbritannien streben ein großes Handelsabkommen nach dem EU-Austritt Londons an. © dpa
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