Russlands Präsident Wladimir Putin hat bei seiner Visite in China angeboten, die Energielieferungen an das Nachbarland auszubauen. "Russland ist bereit und in der Lage, die chinesische Wirtschaft, Unternehmen, Städte und Dörfer kontinuierlich und zuverlässig mit ökologisch sauberer und erschwinglicher Energie, Strom und Wärme zu versorgen", sagte der Kremlchef am Freitag bei der Eröffnung einer russisch-chinesischen Messe in der Millionenstadt Harbin. Er sei sicher, dass die strategische Allianz im Energiebereich weiter gestärkt werde. Russland ist auch aufgrund westlicher Sanktionen gegen seinen Öl- und Gassektor nach dem von Putin befohlenen Angriffskrieg gegen die Ukraine gezwungen, neue Absatzmärkte für seine Energieträger zu suchen.
Nach Angaben Putins bedeutet das derzeitige Handelsvolumen von 240 Milliarden Dollar (220 Milliarden Euro) noch lange nicht das Ende der Möglichkeiten. Neben dem Energiesektor hofft Moskau nach dem Exodus westlicher Automobilhersteller auch auf stärkere Zusammenarbeit im Fahrzeugbau und im Bereich Landwirtschaft.
Im Energiesektor will Russland konkret eine weitere Gaspipeline durch die Mongolei nach China bauen. Eine entsprechende Vereinbarung werde in wenigen Tagen unterzeichnet, hatte Vizeregierungschef Alexander Nowak am Vortag angekündigt. Derzeit laufe die finale Abstimmung über die wirtschaftlichen und kommerziellen Bedingungen für das Projekt. Die Leitung Kraft Sibiriens 2 soll eine Kapazität von 50 Milliarden Kubikmetern pro Jahr haben. Über die bisher schon bestehende Pipeline Kraft Sibiriens sind im vergangenen Jahr 22,7 Milliarden Kubikmeter Gas geflossen.
Beim zweitägigen Staatsbesuch Putins stehen die Themen Politik und Wirtschaft im Mittelpunkt. Bei den Gesprächen mit Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping in Peking demonstrierten beide Seiten große Einigkeit. Beim Besuch der von Russen gegründeten Stadt Harbin im Norden Chinas besuchte Putin neben der Messe auch die Polytechnische Universität und antwortete auf ausgewählte Fragen der Studenten. © dpa
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.