Das zweite Mal innerhalb von 24 Stunden gab es einen schweren Angriff auf die ostukrainische Millionenstadt Charkiw. Eine gleichzeitige Explosion im russischen Belgorod gibt Rätsel auf.
Nach einem russischen Luftangriff hat es sowohl in der ostukrainischen Stadt Charkiw als auch im westrussischen Belgorod Explosionen gegeben. Es gebe vier verletzte Zivilisten in Charkiw, drei Männer und eine Frau, teilte der Militärgouverneur der Region, Oleh Synjehubow, am Samstag auf Telegram mit. Er schrieb von einem russischen Raketenangriff.
Auf die Ortschaft Tscherkasski Tyschky nahe der Grenze seien zudem Fliegerbomben abgeworfen worden. Da es etwa zeitgleich auch auf der Gegenseite in Russland knallte, spekulieren Medien in dem Fall über eine fehlgeleitete russische Bombe.
Russische Bombe für Explosion in Belgorod verantwortlich?
"In Belgorod hat es eine Explosion gegeben", er sei auf dem Weg zum Unglücksort, teilte der Gouverneur der westrussischen Region, Wjatscheslaw Gladkow, mit. Er sprach von fünf Verletzten, machte aber - im Gegensatz zu früheren ukrainischen Angriffen - keine Angaben zur Ursache der Detonation.
Auf Bildern sind schwere Schäden zu sehen. Neben dem völlig zerstörten Haus, wo das Geschoss eingeschlagen ist, sind auch insgesamt etwa 30 Nachbargebäude beschädigt. Die Schäden seien untypisch für einen Drohnenangriff, schreibt der regionale unabhängige Telegramkanal Pepel. "Auf das Haus in Belgorod ist wahrscheinlich eine russische Fliegerbombe gefallen", heißt es dort.
Schon in der Vergangenheit sind eigentlich für die Ukraine bestimmte Bomben aus russischen Flugzeugen versehentlich mehrfach zu früh ausgeklinkt worden, so dass diese zu Zerstörungen noch auf russischem Boden geführt haben. Zuletzt gab es allerdings Berichte, wonach Russland inzwischen vermehrt gelenkte Gleitbomben einsetzt, die auch aus größerer Entfernung genauer ins Ziel treffen.
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