• Erst gestern hatte Russland die Schlangeninsel geräumt.
  • Nun haben russische Kampfflugzeuge offenbar Phosphorbomben auf die strategisch wichtige Insel abgeworfen.
  • Das meldet der Oberkommandierende der ukrainischen Armee.

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Die Ukraine hat der russischen Armee den Abwurf von Phosphorbomben auf die Schlangeninsel im Schwarzen Meer vorgeworfen. Mit Kampfflugzeugen des Typs Su-30 seien von der von Russland 2014 annektierten Halbinsel Krim zwei Angriffe mit Phosphorbomben geflogen worden, teilte der Oberkommandierende der ukrainischen Armee, Walerij Saluschnyj, im Nachrichtendienst Telegram am Freitag mit.

Dazu präsentierte der 48-Jährige eine Videoaufnahme, welche die Bombardierung belegen soll. "Das Einzige, worin der Gegner konsequent ist, ist die unveränderte 'Treffgenauigkeit'", betonte er ironisch mit Hinweis auf anscheinend verfehlte Abwürfe.

"Geste des guten Willens"

Tags zuvor war das russische Militär von der Insel abgezogen. Moskau hatte das als "Geste des guten Willens" dargestellt. Kiew betrachtet den Abzug von dem am zweiten Kriegstag durch die Russen eroberten Eiland als Sieg infolge häufiger Angriffe. Die Schlangeninsel liegt knapp 35 Kilometer vor dem Donaudelta und war schon vor Kriegsbeginn als Grenzaußenposten militärisches Sperrgebiet. Russland hatte die Ukraine Ende Februar überfallen.

Selenskyj: Raketenangriff mit 21 Toten war gezielter Terror Russlands

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat den Raketenangriff auf ein Wohnhaus im südukrainischen Gebiet Odessa als "absichtlichen, gezielten russischen Terror" verurteilt. "Es war ein einfaches Haus mit etwa 160 Personen. In ihm lebten gewöhnliche Menschen, Zivilisten", sagte er am Freitag in einer Videobotschaft.

Bisher seien 21 Tote und etwa 40 Verletzte gezählt worden. "Leider steigt die Zahl der Todesopfer." In dem Gebäude seien weder Waffen noch militärische Ausrüstung versteckt gewesen - "wie russische Propagandisten und Beamte immer über solche Angriffe erzählen". Der Einschlag der drei Raketen sei weder Fehler noch Versehen gewesen.

Auch in die Stadt Mykolajiw im Süden seien zwölf russische Raketen an verschiedenen Stellen eingeschlagen, sagte Selenskyj. "Es ist nur eine Nacht und ein Morgen." Er übermittle allen Angehörigen und Freunden der Opfer sein Beileid, betonte der Präsident. (mss/dpa)

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