- 16:36 Uhr: ➤ Klitschko warnt vor nuklearer Katastrophe durch Kämpfe um Kraftwerk
- 16:23 Uhr: Zerstörte Stadt Siwersk: Menschen sprechen über ihren Alltag im Krieg
- 16:06 Uhr: Linder will "im Spätsommer oder Herbst" nach Kiew reisen
- 15:55 Uhr: Baerbock verteidigt Waffenlieferungen an Kiew
- 15:01 Uhr: Scholz: Putin darf nicht Staaten erobern und Grenzen neu ziehen
- 14:12 Uhr: London: Kritik an Panzer-Biathlon im russischen Militär
- 12:50 Uhr: Ukraine weist Beteiligung an Autoexplosion bei Moskau zurück
- 10:57 Uhr: Kretschmer gegen Öffnung von Nord Stream 2
- 10:45 Uhr: London: Kritik an Panzer-Biathlon im russischen Militär
➤ Klitschko warnt vor nuklearer Katastrophe durch Kämpfe um Kraftwerk
- 16:36 Uhr
Der frühere Boxweltmeister im Schwergewicht,
Die Schusswechsel um das von russischen Invasionstruppen besetzte Kraftwerk dauerten weiter an, so Klitschko weiter. Zudem sei nicht klar, wie es den ukrainischen Experten gehe, die sich noch immer in dem Atomkraftwerk und in der Gewalt der Russen befänden. "Das bedroht die Welt", sagte Klitschko.
Zu der Möglichkeit von Verhandlungen zwischen der Ukraine und Russland sagte Klitschko, es müsse erst einen vollständigen Abzug russischer Truppen geben. "Wir kämpfen seit 2014 für unsere territoriale Integrität und dafür, ein Teil der freien Welt und der Europäischen Union sein zu dürfen", so der 46-Jährige. (dpa)
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Die Lage im Überblick:
Seit 24. Februar führt Russland aus der Luft und am Boden einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Kurz zuvor hatte Präsident Wladimir Putin das Existenzrecht der Ukraine als eigenständiger Staat in Zweifel gezogen und die sogenannten Volksrepubliken Donezk und Luhansk in der Ostukraine anerkannt.
Die ukrainische Armee wehrt sich seitdem nach Kräften gegen die Invasoren. Auf beiden Seiten gibt es Berichten zufolge Tausende Tote, wie viele Soldaten und Zivilisten bereits starben, lässt sich jedoch nicht unabhängig überprüfen. Fakt ist: Die humanitäre Lage in der Ukraine spitzt sich mit jedem Tag zu. Nach Angaben der UN sind inzwischen über 10,8 Millionen Menschen aus der Ukraine geflohen (Stand: 15. August), vor allem Frauen und Kinder, da Männer zwischen 18 und 60 Jahren das Land nicht verlassen dürfen.
Die EU und die USA reagierten mit Sanktionen. Außerdem liefern sie der Ukraine Waffen, auch Deutschland unterstützt das Land mit Waffenlieferungen. Auch Panzer der Klasse Gepard soll die Ukraine aus Deutschland erhalten. Dass die Nato aktiv in den Krieg eingreift, gilt bislang als ausgeschlossen.
Weitere Meldungen vom 21. August:
Zerstörte Stadt Siwersk: Menschen sprechen über ihren Alltag im Krieg
- 16:23 Uhr
Linder will "im Spätsommer oder Herbst" nach Kiew reisen
- 16:06 Uhr
Bundesfinanzminister
Im Mai hatte Lindner seinem Amtskollegen in der Ukraine bereits einen Besuch in der Hauptstadt Kiew angeboten. Damals hatte er nach eigener Aussage Finanzminister Sergej Martschenko vorgeschlagen zu kommen, wenn ein Besuch hilfreich sei. Außenministerin
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Baerbock verteidigt Waffenlieferungen an Kiew
- 15:55 Uhr
Außenministerin Annalena Baerbock hat die deutschen Waffenlieferungen zur Unterstützung der Ukraine im Kampf gegen den Angriffskrieg Russlands verteidigt. Der russische Präsident Wladimir Putin weigere sich, über simpelste Fragen wie das humanitäre Völkerrecht zu verhandeln, auf Vermittlungsversuche gebe es keine Resonanz, kritisierte die Grünen-Politikerin am Sonntag im Auswärtigen Amt beim Tag der offenen Tür der Bundesregierung in Berlin. Zuvor hatte eine Bürgerin gefragt, was jenseits von Waffenlieferungen zur diplomatischen Beendigung des Krieges geschehe.
Baerbock war zu der einstündigen Diskussionsrunde mit Bürgern im völlig überfüllten Weltsaal des Auswärtigen Amtes mit großem Applaus und Bravo-Rufen empfangen worden. Auch bei ihren Antworten gab es immer wieder lautstarken Szenenapplaus. (dpa)
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Scholz: Putin darf nicht Staaten erobern und Grenzen neu ziehen
- 15:01 Uhr
Bundeskanzler Olaf Scholz will auch nach fast einem halben Jahr der russischen Invasion in die Ukraine sicherstellen, "dass es keine Eskalation des Krieges gibt". Das sagte er am Sonntag bei einem Bürgerdialog im Kanzleramt zum Tag der offenen Tür der Bundesregierung. Der russische Präsident Wladimir Putin habe diesen Krieg schon lange vor Beginn der Invasion geplant, fügte er hinzu.
"Dies ist ein Krieg den Putin, den Russland, begonnen hat, und zwar ganz klar mit der Absicht, sein Nachbarland zu erobern - ich glaube, das war das ursprüngliche Ziel", entgegnete Scholz einer Bürgerin. Sie hatte nach einer Strategie für die Beendigung des Krieges, den Russland am 24. Februar begonnen hatte, gefragt. Aktuell gehe es Russland um Gebietsgewinne im Osten der Ukraine, sagte Scholz. Doch es sei nicht einmal sicher, dass es dabei bleiben würde. Nachgeben sei da keine vernünftige Strategie.
Er werde den Dialog mit Putin dennoch nicht beenden, kündigte Scholz an. Hier gelte, dabei müsse "man klar sein, und darf sich auch nicht einschüchtern lassen." Als Reaktion auf Bundeswehrgeneral a.D. Klaus Wittmann, der gefragt hatte, warum Deutschland keine Schützenpanzer an die Ukraine liefere, zählte Scholz die bereits erfolgten und noch geplanten Lieferungen von Waffen anderer Gattungen auf und betonte: "Deutschland liefert sehr, sehr viele Waffen". (dpa)
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London: Kritik an Panzer-Biathlon im russischen Militär
- 14:12 Uhr
Innerhalb der russischen Streitkräfte gibt es nach Einschätzung britischer Militärexperten Kritik, dass trotz des Kriegs in der Ukraine an militärischen Wettkämpfen und Zeremonien festgehalten wird.
"Ein erheblicher Teil der russischen Militär- und Sicherheitsexperten glauben wahrscheinlich, dass es unangemessen ist, weiterhin Kräfte für zeremonielle militärische Events abzustellen, während russische Truppen schwere Verluste in der Ukraine erleiden", hieß es in dem täglichen Geheimdienst-Update des Verteidigungsministeriums in London am Sonntag. (dpa)
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Ukraine weist Beteiligung an Autoexplosion bei Moskau zurück
- 12:50 Uhr
Nach dem Tod der Tochter des russischen Ideologen Alexander Dugin bei einer Autoexplosion in der Nähe von Moskau (siehe Eintrag von 08:50 Uhr) hat der ukrainische Präsidentenberater Mychajlo Podoljak eine Beteiligung Kiews zurückgewiesen.
"Die Ukraine hat natürlich mit der gestrigen Explosion nichts zu tun, weil wir kein krimineller Staat sind - wie die Russische Föderation - und schon gar kein Terrorstaat", sagte Podoljak dem Internetportal Ukrajinska Prawda zufolge bei einem Fernsehauftritt am Sonntag. Zuvor hatten russische Politiker die Ukraine für die Tötung der 29-Jährigen verantwortlich gemacht.
"Die Identität der Toten ist geklärt - es ist die Journalistin und Politologin Darja Dugina", teilte das nationale Ermittlungskomitee am Sonntag in Moskau mit. Es werde in alle Richtungen ermittelt, hieß es. Podoljak meinte, dass Russland seine im Moment noch im Verborgenen organisierte Mobilmachung für den Krieg gegen die Ukraine in eine echte verwandeln wolle. Dafür brauche es einen Funken. (dpa)
Kretschmer gegen Öffnung von Nord Stream 2
- 10:57 Uhr
Der sächsische Ministerpräsident
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London: Kritik an Panzer-Biathlon im russischen Militär
- 10:45 Uhr
Innerhalb der russischen Streitkräfte gibt es nach Einschätzung britischer Militärexperten Kritik, dass trotz des Kriegs in der Ukraine an militärischen Wettkämpfen und Zeremonien festgehalten wird. "Ein erheblicher Teil der russischen Militär- und Sicherheitsexperten glauben wahrscheinlich, dass es unangemessen ist, weiterhin Kräfte für zeremonielle militärische Events abzustellen, während russische Truppen schwere Verluste in der Ukraine erleiden", hieß es in dem täglichen Geheimdienst-Update des Verteidigungsministeriums in London am Sonntag.
Die britischen Experten zitierten einen Minister aus der abtrünnigen prorussischen Volksrepublik Donezk, der sich über das Abhalten von Wettkämpfen wie dem Panzer-Biathlon, einem Fahr- und Schieß-Wettbewerb zwischen Panzerbesatzungen und Festivals von Militärkapellen beschwerte.
Seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine Ende Februar veröffentlicht die britische Regierung regelmäßig Geheimdienstinformationen zu dessen Verlauf. Moskau wirft London eine gezielte Desinformationskampagne vor. (dpa)
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Grünen-Vorsitzender gegen generelles EU-Einreiseverbot für Russen
- 10:26 Uhr
Der Grünen-Vorsitzende
Er verstehe die Gefühle derjenigen, die angesichts des brutalen Angriffs auf die Ukraine touristische Reisen russischer Bürger in die EU unterbinden wollten, sagte der Grünen-Vorsitzende Omid Nouripour im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur. Angesichts der hohen Zustimmung für Präsident Wladimir Putin in Russland, "muss man auch klar machen, dass das so nicht geht", fügte er hinzu. Auf der anderen Seite sei das Erleben von Rechtsstaatlichkeit in den Staaten der Europäischen Union etwas, "was sehr, sehr hilfreich ist, gerade gegen solche Diktaturen". (dpa)
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China erhöht Energieimporte aus Russland
- 09:01 Uhr
China hat den Bezug von Kohle und Öl aus Russland weiter erhöht. Wie Daten vom Pekinger Zollamt vom Samstag zeigen, ist Russland bereits den dritten Monat in Folge Chinas größter Öllieferant. Im Juli beliefen sich die russischen Öleinfuhren auf rund 7,15 Millionen Tonnen, was einen Anstieg von 7,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat bedeutet. Chinas Kohleimporte aus Russland stiegen zeitgleich auf den höchsten Wert seit über fünf Jahren. Demnach hat Peking im Juli 7,42 Millionen Tonnen Kohle aus Russland importiert - rund 14 Prozent mehr als noch im letzten Jahr.
Während die Europäische Union seit dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine ihre Energieabhängigkeit von Moskau stark verringern will, nutzt die Volksrepublik China die vergünstigten Rohstoffpreise aus Russland für erhöhte Einfuhren. Nach wie vor hat die Staatsführung in Peking den Krieg in der Ukraine nicht verurteilt, sondern im Gegenteil ihre Loyalität gegenüber Moskau weiter bekräftigt. (dpa)
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Mutmaßlicher Mordanschlag: Tochter von rechtem Ideologen Dugin bei Autoexplosion bei Moskau getötet
- 08:50 Uhr
Bei einem mutmaßlichen Mordanschlag in der Nähe von Moskau ist nach Angaben russischer Ermittler die Tochter des rechtsnationalistischen Ideologen Alexander Dugin getötet worden. "Die Identität der Toten ist geklärt – es ist die Journalistin und Politologin Darja Dugina", teilte das nationale Ermittlungskomitee am Sonntag in Moskau mit. Die 29-Jährige galt als glühende Verfechterin des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine. Sie stand nach Berichten Moskauer Medien auf der Sanktionsliste Großbritanniens wegen der Verbreitung von Propaganda und Falschnachrichten über die von Kremlchef Wladimir Putin am 24. Februar befohlene Invasion.
Duginas Auto explodierte nach Angaben der Ermittler am Samstagabend während der Fahrt in einer Vorstadtsiedlung im Moskauer Gebiet. Die Ermittler veröffentlichten ein Video von der Arbeit der Experten vor Ort. Nach ersten Erkenntnissen war demnach an dem Fahrzeug ein Sprengsatz montiert, der detonierte. In sozialen Netzwerken gab es Videos von dem brennenden Fahrzeug. Es werde in verschiedene Richtungen ermittelt, hieß es in der Mitteilung der Ermittler. Sie ließ offen, ob der Mordanschlag dem Vater Duginas gegolten haben könnte.
Der Vater der Getöteten, der radikale Autor Dugin, wird von Medien und Autoren immer wieder als Einflüsterer oder als "Gehirn" des russischen Präsidenten Putin sowie als Ideengeber auch für den Angriff auf die Ukraine bezeichnet. Nach einem Bericht der russischen Nachrichtenagentur Interfax hatten Dugin und seine Tochter am Samstag gemeinsam das patriotische Festival "Tradition" besucht, das von einer Stiftung des Präsidenten unterstützt wird. "Es war geplant, dass Vater und Tochter das Festival gemeinsam verlassen, Darja fuhr aber allein in dem Fahrzeug", so Interfax.
Unter russischen Nationalisten und prorussischen Kräften in der Ukraine löste der Anschlag Entsetzen aus. "Die Terroristen des ukrainischen Regimes haben versucht, Alexander Dugin zu liquidieren und haben seine Tochter in die Luft gesprengt... im Auto", schrieb der Anführer der Separatistenhochburg Donezk, Denis Puschilin, im Nachrichtenkanal Telegram. Darja bleibe in Erinnerung – als "echtes russisches Mädchen". Einzelne Kommentatoren in der Ukraine bezweifelten, dass Kräfte des von Russland angegriffenen Landes derzeit in der Lage sind, ein solches Attentat auszuführen. (dpa)
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Selenskyj gratuliert Box-Weltmeister Usyk: So wichtiger Sieg
- 08:15 Uhr
Für den ukrainischen Präsidenten
Der 35-jährige Usyk hatte sich in der Nacht zu Sonntag im Superdome von Dschidda in Saudi-Arabien zum zweiten Mal gegen Joshua durchgesetzt. (dpa)
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Die Meldungen vom 20. August:
Selenskyj ruft Ukrainer sechs Monate nach Kriegsbeginn zum Zusammenhalt auf
- 22:12 Uhr
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat seine Landsleute mit Blick auf fast ein halbes Jahr Kampf gegen die russische Invasion zum Zusammenhalt aufgerufen. "Für den Sieg der Ukraine müssen wir kämpfen, es gibt noch viel zu tun, wir müssen standhalten und noch viel ertragen, leider auch viel Schmerz", sagte Selenskyj in einer am Samstagabend verbreiteten Videobotschaft. In der kommenden Woche, am 24. August, feiert das Land seinen Unabhängigkeitstag.
Erinnert wird an dem Tag auch an ein halbes Jahr russischer Angriffskrieg, den Kremlchef Wladimir Putin am 24. Februar befohlen hatte. Selenskyj warnte, dass Russland den Unabhängigkeitstag für besondere Brutalität nutzen könnte. "So ist unser Feind. Schon in jeder anderen Woche dieses halben Jahres hat Russland so etwas Ekelhaftes und Grausames ständig getan", sagte Selenskyj. Unter anderem verwies er auf den "russischen Terror" im Gebiet Charkiw und im Donbass, wo es täglich Raketen- und Artillerieangriffe gibt.
Der Staatschef sagte auch, dass er in Kiew nächste Woche Besuch von Partnern erwarte. "Der Krieg hat alles verändert für die Ukraine, für Europa und für die Welt." Ziel Russlands sei es, das Land zu erniedrigen und Angst und Konflikt zu verbreiten. Deshalb dürfe sich niemand dem Druck beugen und Schwäche zeigen, sagte Selenskyj. "Deshalb halten wir zusammen, helfen einander, bauen das Zerstörte wieder auf und kämpfen für unsere Leute." (dpa)
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Russische Besatzer melden neuen Beschuss von AKW Saporischschja
- 21:25 Uhr
Das von russischen Truppen besetzte Atomkraftwerk (AKW) Saporischschja ist nach Angaben der Besatzungsbehörden erneut von ukrainischen Streitkräften mit Artillerie beschossen worden. Kritische Objekte seien aber nicht getroffen worden, hieß es in einer am Samstag veröffentlichten Mitteilung der russischen Militärverwaltung in der Stadt Enerhodar, wo Europas größtes Kernkraftwerk steht.
Die Nato-Munition sei vom gegenüberliegenden Ufer des Dnipro-Flusses abgefeuert worden und auf dem Gelände des AKW eingeschlagen - in unmittelbarer Nähe eines Verwaltungsgebäudes, hieß es. Vier Geschosse seien registriert worden. "Kritische Objekte der Anlage sind nicht beschädigt."
Die Angaben waren von unabhängiger Seite nicht überprüfbar. Russland und die Ukraine werfen sich immer wieder gegenseitig vor, dass AKW zu beschießen und Provokationen zu planen. Der Besatzungsvertreter Wladimir Rogow warf der Ukraine "atomaren Terrorismus" vor. Es werde geprüft, ob es Verletzte gebe. Die Zahl der Mitarbeiter sei angesichts der Gefahr bereits reduziert worden. (dpa)
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Moskau nennt möglichen EU-Einreisestopp für Russen "Nazi-Politik"
- 16:35 Uhr:
Moskaus Verteidigungsminister Sergej Schoigu hat die Vorschläge für ein EU-weites Einreiseverbot von Russen in die Europäische Union als "Nazi-Politik" kritisiert. "Wir beobachten heute noch ein klares Hervortreten einer nazistischen Politik, wenn von den höchsten europäischen Tribünen aktiv die russophobe Idee vorangetrieben wird, allen russischen Bürgern die Einreise in die Länder der EU zu verbieten", sagte Schoigu am Samstag auf dem Ersten Internationalen Antifaschistischen Kongress in der Nähe von Moskau.
Immer mehr Länder setzen der Reisefreiheit Grenzen und schränken die Vergabe von Schengen-Visa an Russen im Alleingang ein. Dazu gehören Estland, Lettland, Litauen und Tschechien. Finnland will ab September folgen, Polen erwägt eine ähnliche Regelung. Dänemark dringt auf eine EU-Lösung und will sonst ebenfalls selbst handeln.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte den Westen aufgerufen, Russen die Einreise zu verbieten. Schoigu kritisierte, dass sich in der Ukraine eine nationalistische Politik seit Jahren gegen alles Russische richte. Das sei zu einer Bedrohung für Russlands Sicherheit geworden, sagte er und rechtfertigte damit einmal mehr den Einmarsch in die Ukraine am 24. Februar.
In den russischsprachigen Regionen Donezk und Luhansk "hat das Kiewer Regime acht Jahre lang schreckliche Verbrechen verübt gegen die Bürger", sagte der Verteidigungsminister mit Blick auf 2014, den Beginn der Kämpfe zwischen ukrainischen Truppen und prorussischen Separatisten. "Zugleich begann die Nato damit, sich das ukrainische Gebiet militärisch zu erschließen. Kiew nahm Kurs auf einen Nato-Beitritt. Das alles hat unannehmbare Gefahren für die Sicherheit Russlands geschaffen", sagte Schoigu. (dpa)
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Tote und Verletzte bei neuen russischen Angriffen in der Ukraine
- 15:35 Uhr
Russland hat bei neuen Raketen- und Artillerieangriffen in der Ukraine nach Angaben aus Kiew auch Zivilisten und nicht militärische Infrastruktur beschossen. Im Gebiet Donezk seien innerhalb von 24 Stunden 7 Zivilisten getötet und weitere 13 verletzt worden, teilte der Generalstab in Kiew am Samstag mit.
Überprüfbar waren die Angaben von unabhängiger Seite zunächst nicht. In der Stadt Oleksandriwka seien am Samstag neun Menschen in einem fünfgeschossigen Haus durch russischen Beschuss verletzt worden, darunter Kinder, sagte der Gouverneur des südukrainischen Gebiets Mykolajiw, Witalij Kim. Der Generalstab berichtete ebenfalls, das Gebiet Mykolajiw sei massiv mit Raketen beschossen worden. Auch in der südukrainischen und fast vollständig von russischen Truppen kontrollierten Region Cherson bleibe die Lage schwierig, hieß es.
Russland bestätigte in seinem Lagebericht eine Fortsetzung der Angriffe gegen die Ukraine. Im Gebiet Charkiw seien bei Attacken gegen ukrainische nationalistische Einheiten mehr als 100 Kämpfer "vernichtet" worden, sagte Ministeriumssprecher Igor Konaschenkow in Moskau. Dabei seien auch bis zu 20 US-Bürger getötet worden. Von unabhängiger Seite überprüfbar waren diese Angaben nicht. Kiew hatte für ausländische Soldaten eine internationale Legion gegründet.
Insgesamt sprach Konaschenkow von mehr als 800 getöteten ukrainischen Kämpfern innerhalb von 24 Stunden in verschiedenen Regionen, darunter auch im Gebiet Donezk und Dnipropetrowsk. Demnach wurden erneut auch Basen, Militärtechnik, Treibstoff- und Munitionslager zerstört. Moskau behauptete zudem, dass Ende Juli im Gebiet Saporischschja eingesetzte russische Soldaten mit Vergiftungserscheinungen in ein Krankenhaus gebracht worden seien. Demnach sollen sie mit einer chemischen Substanz vergiftet worden sein. (dpa)
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Guterres in Istanbul "bewegt" bei Anblick von Getreidefrachter
- 13:47 Uhr
Im Anschluss an seine Ukraine-Reise ist UN-Generalsekretär António Guterres in der türkischen Metropole Istanbul angekommen. "Es ist so bewegend, in Istanbul das Schiff "Brave Commander" zu sehen, das mit Tonnen ukrainischen Weizens beladen ist", tweetete Guterres am Samstag. Für den Nachmittag war eine Pressekonferenz in dem Kontrollzentrum geplant, das eigens für das Getreide-Abkommens eingerichtet wurde.
Die Ladung von 23.000 Tonnen Weizen der "Brave Commander" ist im Rahmen des Welternährungsprogramms der UN (WFP) für Äthiopien bestimmt.
Ukrainisches Getreide hatte monatelang in den Schwarzmeer-Häfen festgesteckt. Die UN und die Türkei hatten Ende Juli Vereinbarungen vermittelt, dass die Ukraine trotz des russischen Angriffskrieges wieder Getreide über ihre Schwarzmeerhäfen ausführen darf. Es wird geschätzt, dass mehr als 20 Millionen Tonnen Getreideerzeugnisse in der Ukraine lagern. Laut Mitteilung des Koordinierungszentrums haben von Anfang August bis 19. August rund 650.000 Tonnen Getreide und andere Lebensmittel ukrainische Häfen verlassen können. (dpa)
London: Russen durch Explosionen hinter eigenen Linien unter Druck
- 13:04 Uhr:
Die russischen Invasionstruppen in der Ukraine sind nach Ansicht britischer Geheimdienstexperten durch die vermehrten Explosionen hinter den eigenen Linien im Süden des Landes unter Druck geraten. Das geht aus dem täglichen Geheimdienst-Update zum Ukraine-Krieg des Verteidigungsministeriums in London hervor.
Zwar habe keine der beiden Seiten Vorstöße an der Frontlinie in der Region Cherson gemacht, doch die "zunehmend häufigen Explosionen hinter russischen Linien üben wohl Druck auf die russische Logistik und Luftstützpunkte im Süden aus", so die britischen Experten.
Insgesamt habe es in der vergangenen Woche nur minimale Veränderungen an den Frontverläufen gegeben. Das werde sich in der kommenden Woche wohl auch kaum ändern. Wer militärisch die Initiative in den kommenden Wochen ergreifen wird, hängt nach Ansicht Londons davon ab, wem es gelingt, "überzeugende, entschlossene Kräfte für offensive Einsätze" hervorzubringen.
Seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine Ende Februar veröffentlicht die britische Regierung regelmäßig Geheimdienstinformationen zu dessen Verlauf. Moskau wirft London eine gezielte Desinformationskampagne vor. (dpa)
Grünen-Expertin hält neue Unterbrechung von Gaslieferung für politisch motiviert
- 11:43 Uhr
Die Grünen-Energieexpertin Lisa Badum hält die angekündigte neuerliche Unterbrechung russischer Gaslieferungen durch die Pipeline Nord Stream 1 für ein politisches Manöver der russischen Führung von Präsident Wladimir Putin. "Mit hoher Wahrscheinlichkeit nehme ich das an", sagte Badum am Samstag im Deutschlandfunk. Der Vorgang zeige erneut: "Wir müssen uns von russischer Energie schnellstmöglich unabhängig machen", hob die Grünen-Politikerin hervor.
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Scholz erinnert an Vergiftung Nawalnys vor zwei Jahren
- 10:07 Uhr
Bundeskanzler Olaf Scholz hat an die Vergiftung des russischen Oppositionspolitikers Alexej Nawalny vor zwei Jahren erinnert. Der Fall zeige, dass auch schon vor dem russischen Angriff auf die Ukraine in Russland "Freiheit und Demokratie gefährdet" gewesen seien, sagte Scholz am Samstag in seiner regelmäßigen Video-Botschaft "Kanzler kompakt". Jetzt jedoch sei dort "die Meinungsfreiheit noch viel mehr gefährdet".
"Viele fürchten sich, ihre eigene Meinung zu sagen", sagte Scholz mit Blick auf die aktuelle Lage in Russland. "Gerade deshalb ist es so wichtig, jetzt in diesen Tagen auch an Alexej Nawalny zu denken, der unverändert ein mutiger Mann ist und für die Prinzipien steht, die für viele Bürgerinnen und Bürger Russlands eine gute Perspektive weisen." Dies sei, "dass man am besten lebt in einer Demokratie und einem Rechtsstaat", mahnte der Kanzler politische Reformen in Russland an. (AFP)
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Krim: Drohne am Stab der Schwarzmeerflotte abgeschossen
- 09:32 Uhr:
Auf der von Russland annektierten Halbinsel Krim ist es erneut zu einer Explosion gekommen. Am Samstag schlugen in der Stadt Sewastopol nach Angaben der Behörden Trümmerteile einer abgeschossenen Drohne im Stabsgebäude der Schwarzmeerflotte ein. Die Luftabwehr der Flotte habe die Drohne getroffen, sagte der Verwaltungschef der Stadt, Michail Raswoschajew. "Sie fiel auf das Dach und brannte." Es gebe keine Opfer.
Der Beamte veröffentlichte ein Bild des zerstörten Dachs. Raswoschajew machte die Ukraine für den Angriff verantwortlich. Russland hatte die Krim 2014 annektiert.
Auf zunächst nicht überprüfbaren Bildern und Videos, die in den sozialen Netzwerken verbreitet wurden, war nach einer Explosion eine Rauchwolke zu sehen, die in den Himmel stieg. "Bewahren Sie die Ruhe und bleiben sie nach Möglichkeit die nächste Stunde zuhause", schrieb der Verwaltungschef in seinem Kanal im Telegram-Nachrichtendienst. Es gebe keine schweren Zerstörungen.
Schon Ende Juli war nach Raswoschajews Angaben eine Drohne im Hof des Stabs der Flotte eingeschlagen. Dabei gab es auch Verletzte. Die Ukraine hatte zurückgewiesen, etwas damit zu tun zu haben.
Zuletzt kam es auch zu schweren Explosionen auf einen Militärstützpunkt und in einem Munitionsdepot. Die Ukraine hatte diese mit Genugtuung aufgenommen und mitgeteilt, dass sie mit weiteren Explosionen rechne. Die Krim sei kein sicherer Ort, teilte die ukrainische Führung mit.
In den vergangenen Tagen gab es den russischen Behörden zufolge mehrere Fälle, in den Drohnen abgeschossen wurden. Die Flugabwehr sei aktiv, über Sewastopol sie ihre Ziele getroffen, sagte Raswoschajew am Freitagabend. "Wie viele andere Einwohner habe ich Explosionen über dem Zentrum gehört." Nicht verifizierte Videos im Internet, die angeblich aus Sewastopol und Jewpatorija stammten, zeigten Leuchtspuren von Flugabwehrfeuer. Am Donnerstagabend waren angeblich Drohnen über der Stadt Kertsch und dem Militärflugplatz Belbek bei Sewastopol abgeschossen worden.
In der Nähe von Jewpatorija im Westen der Halbinsel Krim hatte es am Dienstag vor einer Woche verheerende Explosionen auf dem Fliegerhorst Saki gegeben, die russische Kampfflugzeuge zerstörten. Am Dienstag explodierte ein Munitionsdepot im Norden im Gebiet Dschankoj. (dpa)
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Grünen-Vorsitzender gegen generelles EU-Einreiseverbot für Russen
- 07:11 Uhr
Der Grünen-Vorsitzende Omid Nouripour sieht Überlegungen kritisch, russischen Staatsbürgern keine Kurzzeit-Visa für Besuche in der EU mehr auszustellen. Damit steht er in dieser Frage nahe bei Bundeskanzler Olaf Scholz, der sich bereits gegen den in der Europäischen Union diskutierten Vorschlag positioniert hatte.
Er verstehe die Gefühle derjenigen, die angesichts des brutalen Angriffs auf die Ukraine touristische Reisen russischer Bürger in die EU unterbinden wollten, sagte der Grünen-Vorsitzende Omid Nouripour im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur. Angesichts der hohen Zustimmung für Präsident Wladimir Putin in Russland, "muss man auch klar machen, dass das so nicht geht", fügte er hinzu. Auf der anderen Seite sei das Erleben von Rechtsstaatlichkeit in den Staaten der Europäischen Union etwas, "was sehr, sehr hilfreich ist, gerade gegen solche Diktaturen".
Immer mehr Länder setzen der Reisefreiheit Grenzen und schränken die Vergabe von Schengen-Visa an Russen im Alleingang ein. Dazu gehören Estland, Lettland, Litauen und Tschechien. Finnland will ab September folgen, Polen erwägt eine ähnliche Regelung. Dänemark dringt auf eine EU-Lösung und will sonst ebenfalls selbst handeln. (dpa)
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Lieferstopp von Gazprom - Ukraine bietet Pipelines als Ersatz an
- 06:20 Uhr
Wegen des kommenden kurzen Lieferstopps für russisches Gas durch die Ostsee bietet die Ukraine ihre Pipelines als Ersatz an. "Die Kapazitäten des ukrainischen Gastransportsystems und der Route duch Polen sind mehr als ausreichend, um die Erfüllung der Lieferverpflichtungen von russischem Gas in europäische Länder sicherzustellen". Das teilte der Betreiber des ukrainischen Gasleitungsnetzes am Freitagabend in Kiew mit.
Die Alternativroute biete sich "angesichts chronischer Unterbrechungen der Arbeit von Nord Stream 1" an. Der russische Gasriese Gazprom hatte am Freitag angekündigt, den Gasfluss durch die Ostsee-Leitung Nord Stream 1 wegen Wartungsarbeiten vom 31. August bis 2. September zu stoppen. Ohnehin werden derzeit nur 20 Prozent der Kapazität der Pipeline genutzt.
Russland ignoriere diese alternative Liefermöglichkeit, hieß es bei dem ukrainischen Betreiber. Es gebe keine sachlichen Gründe für eine Begrenzung der Gaslieferungen in die EU. Gazprom versuche, Druck auf die europäischen Länder auszuüben und sie von ihrer Unterstützung für die Ukraine abzubringen. Trotz des russischen Angriffskrieges erhalten einige Länder, vor allem im Südosten Europas, ihr Gas weiter im Transit durch die Ukraine. (dpa)
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Mit Material von dpa, Reuters und AFP
Die Ticker der vergangenen Tage zum Nachlesen:
- Die Meldungen zum Krieg in der Ukraine vom 19. und 18. August finden Sie hier
- Die Meldungen zum Krieg in der Ukraine vom 16. und 17. August finden Sie hier
- Die Meldungen zum Krieg in der Ukraine vom 14. und 15. August finden Sie hier
- Die Meldungen zum Krieg in der Ukraine vom 12. und 13. August finden Sie hier
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