• 19:35 Uhr: ➤ Kind und Großmutter bei russischem Raketenangriff in Charkiw getötet
  • 16:27 Uhr: UNO zum Angriff auf Dorf in Ukraine: Alles deutet auf russischen Beschuss hin
  • 14:02 Uhr: Russischer Verteidigungsminister fordert erhöhte Kampfjet-Produktion
  • 13:37 Uhr: Ukraine und Russland tauschen getötete Soldaten aus
  • 11:53 Uhr: Orban kündigt bei EU-Gipfel Widerstand gegen neue Ukraine-Hilfen an
  • 09:52 Uhr: Ukraine meldet Abschuss von 25 russischen Drohnen – zehnjähriger Junge getötet

Mehr News zum Krieg in der Ukraine

➤ Kind und Großmutter bei russischem Raketenangriff in Charkiw getötet

  • 19:35 Uhr

Bei einem russischen Raketenangriff in der ostukrainischen Stadt Charkiw sind ukrainischen Angaben zufolge ein zehnjähriger Junge und seine Grußmutter getötet worden. Nach Angaben des örtlichen Gouverneurs Oleh Synegubow wurden bei dem Angriff am Freitag mindestens 28 weitere Menschen verletzt, darunter ein elf Monate altes Baby, das zur Familie der beiden Todesopfer gehörte. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bezeichnete den Angriff als weiteres Beispiel für "russischen Terror".

Laut Gouverneur Synegubos trafen zwei russische Raketen die Stadt. Eine schlug demnach auf einer Straße im Zentrum ein, eine andere in einem dreistöckigen Gebäude. Ein Journalist der Nachrichtenagentur AFP vor Ort sah, wie Einsatzkräfte Brände neben verkohlten Fahrzeugen löschten, Raketenteile lagen in einem tiefen Krater im Stadtzentrum.

Charkiw ist die zweitgrößte Stadt der Ukraine und liegt in einer Region, die an Russland grenzt. Seit dem Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine im Februar 2022 steht sie immer wieder unter Beschuss.

Laut Synegubow wurde zudem in Wowtschansk, einer vor einem Jahr von den ukrainischen Streitkräften zurückeroberten Stadt nahe der russischen Grenze, ein Wohnhaus beschossen. Dabei seien drei Menschen verletzt worden.

Derweil erhöhte sich die Zahl der Toten durch einen Raketenangriff am Vortag auf das Dorf Hrosa in der Region Charkiw auf 52. Ein Mensch sei in einer medizinischen Einrichtung gestorben, sagte Synegubow im staatlichen Fernsehen.

Bei dem Angriff waren ein Lebensmittelgeschäft sowie ein Café getroffen worden, in dem Trauernde zu einer Trauerfeier für einen getöteten Soldaten zusammengekommen waren. Unter den Todesopfern waren offiziellen Angaben zufolge auch die Frau des getöteten Soldaten und sein Sohn.

Die ukrainische Armee meldete derweil den Abschuss von mehr als zwei Dutzend russischen Angriffsdrohnen in der Nacht zum Freitag. In den Regionen Odessa, Mykolajiw, Charkiw, Dnipro, Tscherkassy und Schytomyr habe die Luftabwehr 25 Schahed-Drohnen aus iranischer Produktion zerstört, erklärte das ukrainische Militär im Onlinedienst Telegram. Insgesamt habe Russland 33 Drohnen auf ukrainische Gebiete abgefeuert.

Der Gouverneur der südlichen Region Odessa, Oleh Kiper, erklärte auf Telegram, Drohnen hätten die Hafeninfrastruktur im Bezirk Ismajil an der Donau nahe der rumänischen Grenze angegriffen. Ein Getreidelager sei beschädigt worden.

Moskau greift fast jede Nacht verschiedene Landesteile der Ukraine mit Drohnen und Raketen an. Insbesondere auf die für die Ausfuhr von Getreide wichtigen Häfen in der Südukraine hat Russland seine Angriffe verstärkt. Moskau hatte sich im Juli aus dem Getreideabkommen mit der Ukraine zurückgezogen, das der Ukraine trotz des russischen Angriffskrieges den Transport von Getreide über das Schwarze Meer ermöglicht hatte.

Die Regierung in Kiew teilte unterdessen am Freitag mit, die Leichen von 64 toten Soldaten aus Russland erhalten zu haben. Im Gegenzug sei eine nicht genannte Zahl von Leichen von Gefallenen an Russland übergeben worden.(afp)

+++

Die Lage im Überblick

Die weiteren Nachrichten zum Krieg in der Ukraine vom 6. Oktober

UNO zum Angriff auf Dorf in Ukraine: Alles deutet auf russischen Beschuss hin

  • 16:27 Uhr

Der Angriff auf ein ukrainisches Dorf mit mindestens 51 Todesopfern ist nach UN-Angaben wahrscheinlich auf ein russisches Geschoss zurückzuführen. Es sei zu diesem Zeitpunkt "sehr schwer, mit absoluter Gewissheit festzustellen, was passiert ist", sagte die Sprecherin des UN-Hochkommissariats für Menschenrechte (OHCHR), Elizabeth Throssell, am Freitag in Genf. Angesichts des getroffenen Ortes aber "deutet alles daraufhin, dass es eine russische Rakete war". Der Kreml wies den Vorwurf zurück, die russische Armee greife Zivilisten an.

Der Beschuss ereignete sich nach ukrainischen Angaben am Donnerstagmittag in dem Dorf Hrosa, das rund 30 Kilometer westlich der Stadt Kupjansk in der Region Charkiw liegt. Nach Angaben des örtlichen Gouverneurs wurden ein Lebensmittelgeschäft sowie ein Café getroffen, in dem Trauernde zu einer Gedenkfeier für einen getöteten Soldaten zusammengekommen waren.

Nach Angaben Throssels konnten bislang die Namen von 35 in Hrosa getöteten Menschen festgestellt werden. Darunter seien 19 Frauen, 15 Männer und ein achtjähriger Junge. Überdies seien die Namen von fünf verletzten Frauen und einem verletzten Mann bekannt, gab Throssel an. Auf Fotos und Videos schienen mindestens 23 der Todesopfer Zivilkleidung zu tragen, sagte Throssel weiter. Weiter habe es offenbar keine militärischen Ziele in der Nähe gegeben – es seien aber weitere Untersuchungen nötig, fuhr sie fort. Es sei ein Team auf dem Weg zum Angriffsort, um mit Überlebenden und Augenzeugen zu sprechen und so mehr Informationen zum Hergang zu sammeln. Die Gruppe werde für Samstag in Hrosa erwartet.

Der Kreml hingegen erklärte, dass seine Armee nie auf zivile Infrastruktur ziele. "Wir wiederholen, dass das russische Militär keine zivilen Ziele angreift. Angriffe werden auf militärische Ziele ausgeführt, auf Orte, wo Militärpersonal konzentriert ist", sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow in Moskau. (AFP/tas)

+++

Russischer Verteidigungsminister fordert erhöhte Kampfjet-Produktion

  • 14:02 Uhr

Der russische Verteidigungsminister Sergej Schoigu hat eine erhöhte Produktion von Kampfjets zur Verstärkung von Moskaus Offensive in der Ukraine gefordert. Diese Kampfflugzeuge vom Typ Su-34 hätten "am meisten zu tun" und führten "vier bis fünf Flüge pro Tag" aus, erklärte Schoigu am Freitag beim Besuch einer Flugzeugfabrik im sibirischen Nowosibirsk laut einer Mitteilung der russischen Armee. Deshalb müsse deren Produktion "beschleunigt" werden.

Der Minister wies demnach "die Werksleitung an, die Produktion und die Reparaturarbeiten" der Su-34-Kampfjets voranzutreiben, "da diese Flugzeuge sehr gefragt" seien. In dem Flugzeugwerk in Nowosibirsk werden Su-34-Kampfflugzeug unter anderem in Serie produziert, repariert und modernisiert.

Russland fliegt täglich Dutzende Bombenangriffe auf ukrainisches Gebiet. Der Kreml hat seine gesamte Politik und Wirtschaft auf die Kriegslasten ausgerichtet und sein Budget für Militärausgaben für 2024 im Vergleich zum Vorjahr um 68 Prozent auf 10,8 Milliarden Rubel (rund 101 Millionen Euro) erhöht. (AFP/tas)

+++

Ukraine und Russland tauschen getötete Soldaten aus

  • 13:37 Uhr

Die Ukraine und Russland haben am Freitag erneut getötete Soldaten ausgetauscht. Die sterblichen Überreste von 64 Soldaten seien in die Ukraine zurückgekehrt, teilte der zuständige Koordinierungsstab der ukrainischen Regierung in Kiew mit. Auch die Ukraine habe gemäß Völkerrecht getötete russische Soldaten an die andere Seite übergeben. Eine Zahl wurde nicht genannt.

Für den Austausch von gefangenen oder getöteten Soldaten existiert einer der wenigen Kontakte zwischen der Ukraine und Russland. Allerdings gab es nach Zählung von Experten im ersten Kriegsjahr 2022 deutlich mehr Austausche als zuletzt. Die Ukraine wehrt seit bald 20 Monaten eine russische Invasion ab. (dpa/tas)

+++

Orban kündigt bei EU-Gipfel Widerstand gegen neue Ukraine-Hilfen an

  • 11:53 Uhr

Ungarns Ministerpräsident Viktor Orban hat am Rande des informellen EU-Gipfels in Granada Widerstand gegen Pläne für neue EU-Ukraine-Hilfen und die Reform des europäischen Asylsystems angekündigt. Zu Vorschlägen, für die Unterstützung der Ukraine bis Ende 2027 bis zu 70 Milliarden Euro zur Verfügung zu stellen, sagte Orban, man werde in keinem Fall einer unüberlegten Budgeterweiterung zustimmen. Ungarn wolle einen Waffenstillstand und Frieden. Zusätzliche Waffenlieferungen würden das Töten verlängern, argumentierte er.

Weitere Gegenwehr kündigte Orban zudem gegen die Pläne für die EU-Asylreform an, die eine Pflicht zur Solidarität mit besonders stark von Migration betroffenen Staaten vorsieht. Aus seiner Sicht gebe es keinerlei Chance mehr auf Kompromisse und Vereinbarungen.

In Brüssel werden vor allem Orbans Drohungen bezüglich der Ukraine-Hilfen ernst genommen, da Ungarn mit einem Veto deren Finanzierung über die EU verhindern könnte. Als wahrscheinlich gilt aber, dass Orban den Hilfen doch zustimmen würde – insbesondere dann, wenn im Gegenzug EU-Gelder für Ungarn freigegeben würden, die derzeit wegen rechtsstaatlichen Defiziten in dem Land eingefroren sind. (dpa/tas)

+++

Ukraine meldet Abschuss von 25 russischen Drohnen – zehnjähriger Junge getötet

  • 09:52 Uhr

Die Ukraine hat eigenen Angaben zufolge in der Nacht mehr als zwei Dutzend russische Angriffsdrohnen abgeschossen. In den Regionen Odessa, Mykolajiw, Charkiw, Dnipro, Tscherkassy und Schytomyr habe die Luftabwehr 25 Drohnen vom Typ Schahed aus iranischer Produktion zerstört, erklärte die ukrainische Armee am Freitag im Onlinedienst Telegram. Insgesamt habe Russland 33 Drohnen auf ukrainische Gebiete abgefeuert.

Bei einem der russischen Angriffe auf Wohnhäuser in der östlichen Region Charkiw wurde nach ukrainischen Behördenangaben ein zehnjähriger Junge getötet. Mindestens 16 Menschen wurden demnach verletzt. "Ein weiterer gezielter Angriff Russlands auf Zivilisten. Die Leiche eines zehnjährigen Kindes wurde unter den Trümmern gefunden", erklärte Innenminister Ihor Klymenko.

Der Gouverneur der südlichen Region Odessa, Oleg Kiper, erklärte auf Telegram, Drohnen hätten die Hafeninfrastruktur im Bezirk Ismajil an der Donau nahe der rumänischen Grenze angegriffen. Drei bei diesem Angriff eingesetzte Drohnen seien zerstört worden, schrieb Kiper. Verletzte gab es ihm zufolge nicht, allerdings sei ein Getreidelager beschädigt worden.

Moskau greift fast jede Nacht verschiedene Landesteile der Ukraine mit Drohnen und Raketen an. Insbesondere auf die für die Ausfuhr von Getreide wichtigen Häfen in der Südukraine hat Russland seine Angriffe verstärkt. Russland hatte sich im Juli aus dem Getreideabkommen mit der Ukraine zurückgezogen, das der Ukraine trotz des russischen Angriffskrieges den Transport von Getreide über das Schwarze Meer ermöglicht hatte. (AFP/tas)

+++

Moskau meldet Abwehr von acht ukrainischen Drohnen im Westen Russlands

  • 07:33 Uhr

Moskau hat nach eigenen Angaben im Westen Russlands acht ukrainische Drohnen zerstört – wenige Stunden nach einem tödlichen russischen Angriff auf ein ukrainisches Dorf auf der anderen Seite der Grenze. Das russische Verteidigungsministerium erklärte, die Drohnenangriffe auf die Regionen Belgorod und Kursk nahe der Grenze zur Ukraine hätten am Donnerstagabend stattgefunden.

"Der Versuch des Kiewer Regimes, einen terroristischen Angriff mit einer flugzeugähnlichen Drohne auf Objekte auf dem Territorium der Russischen Föderation auszuführen, wurde vereitelt", erklärte das Ministerium im Onlinedienst Telegram.

Eine Drohne sei gegen gegen 20:30 Uhr (Ortszeit, 19:30 Uhr MESZ) über Kursk zerstört worden, sieben weitere Drohnen seien einige Stunden später über Belgorod und der umliegenden Region abgeschossen worden.

Der Gouverneur von Belgorod, Wjatscheslaw Gladkow, meldete zunächst sechs Drohnenangriffe in seiner Region und erklärte auf Telegram, dass es "nach vorläufigen Angaben keine Opfer" gebe.

Am Donnerstag hatte ein russischer Angriff auf ein ukrainisches Dorf mindestens 51 Menschen getötet, die sich zu einer Gedenkfeier versammelt hatten. Das Dorf Hrosa mit 330 Einwohnern liegt rund 30 Kilometer westlich der Stadt Kupjansk im Osten der Ukraine – ein Gebiet, dessen Rückeroberung russische Streitkräfte anstreben, nachdem sie im vergangenen Jahr Gebiete an ukrainische Truppen verloren hatten. (AFP)

Mit Material von dpa und AFP

Die Ticker der vergangenen Tage zum Nachlesen:

JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.