- In den Wochen und Monaten nach dem russischen Angriff auf die Ukraine meldete sich Andrij Melnyk beinahe täglich zu Wort.
- Dem Bundeskanzler gegenüber vergriff er sich teilweise im Ton.
- Dafür möchte sich Melnyk nun entschuldigen - und geht andernorts in Angriffsmodus.
Kurz vor seinem Abschied aus Deutschland hat der bisherige ukrainische Botschafter Andrij Melnyk Bundeskanzler
Entschuldigen würde er sich dafür, dass er den Kanzler als "beleidigte Leberwurst" bezeichnet hatte, sagte Melnyk. Der Diplomat hatte diese Äußerung getätigt, als Scholz nach der Ausladung von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier aus der Ukraine zunächst eine eigene Reise nach Kiew abgelehnt hatte.
Melnyk erwartet von Scholz, empfangen zu werden
Melnyk beurteilte die Aussichten, dass es zu einer persönlichen Begegnung mit dem Kanzler kommt, als ungewiss: "Mal sehen, ich hoffe es." Es gehöre aber "zum guten Ton, wenn jemand weggeht, dass er auch empfangen wird".
Der Ukrainer räumte ein, mit seinem Auftreten in Deutschland angeeckt zu sein. "Mein Hauptwunsch bleibt und ist, die Beziehungen zu Deutschland zu stärken, auch wenn das nicht immer so ausgesehen hat", beteuerte er. Er und seine Familie liebten Deutschland und seine Kultur: "Der Abschied fällt uns schwer."
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Andrij Melnyk nennt Linken-Politiker "Putins Komplizen"
In einer Twitter-Botschaft attackierte Melnyk am Dienstag Politiker der Linkspartei als "Putins deutsche Komplizen". An den Linken-Abgeordneten Klaus Ernst "und all Ihre linken Freundchen wie Wagenknecht & Co" gerichtet, schrieb er, sie würden "auf der Anklagebank des Nürnberger Tribunals 2.0 gegen die russischen Kriegsverbrecher in der Ukraine" landen.
Melnyk bezog sich auf einen Tweet, in dem Klaus Ernst ihn als "Rüpel" bezeichnet hatte und beklagte, dass jeder, der nicht die Haltung der Ukraine einnehme, als Parteigänger Russlands eingestuft werde.
Andrij Melnyk war von 2015 bis 2021 Botschafter in Deutschland
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte Melnyk nach sechseinhalb Jahren am 9. Juli von dem Botschafterposten in Berlin abberufen. Melnyk wird nach seiner Rückkehr nach Kiew weiter im diplomatischen Dienst seines Landes tätig sein. Nicht kommentieren wollte er Berichte, er werde stellvertretender Außenminister. Darüber müsse die Regierung entscheiden. (AFP/hau)
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