Während die Ukraine auf russischen Boden vorgedrungen ist, beschießt Moskau weiter ukrainisches Gebiet. In der Nacht zum Montag gab es massive Angriffe, unter anderem auf Kiew. Dabei wurde auch ein Sozialzentrum für Kinder getroffen.

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Die ukrainische Luftwaffe hat nach eigenen Angaben bei massiven nächtlichen russischen Luftangriffen auf Kiew und zwei weitere ukrainische Regionen mehr als 20 Raketen abgewehrt.

In der Nacht zum Montag habe Moskau einen Luftangriff auf die Regionen Kiew, Sumy und Charkiw "mit ballistischen Raketen, Marschflugkörpern und Lenkraketen ausgeführt und mit Drohnen vom Typ Schahed angegriffen", teilte die ukrainische Luftwaffe mit. Demnach wurden neun ballistische Raketen, 13 Marschflugkörper und 20 Angriffsdrohnen abgeschossen.

Im Luftraum der Hauptstadt seien bei "kombinierten" russischen Luftangriffen "mehr als ein Dutzend Marschflugkörper und etwa ein Dutzend ballistische Raketen sowie eine Drohne" zerstört worden, teilte Kiews Militärverwaltung im Onlinedienst Telegram mit.

Demnach wurden die Geschosse von strategischen Bombern in der russischen Region Saratow abgefeuert und steuerten nach "komplexen Manövern" von Süden her auf Kiew zu.

Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko meldete mehrere ausgebrochene Brände im Westen Kiews, die Häuser und Fahrzeuge beschädigt hätten. Zwei Menschen wurden verletzt. In einem U-Bahnhof seien die Scheiben zu Bruch gegangen, die Metro sei aber in Betrieb, schrieb Klitschko.

Sozialzentrum und Waisenhaus betroffen

Schwerer noch als Kiew traf es das an der Grenze zu Russland liegende Sumy. Dort wurde den Behörden zufolge am Sonntagabend ein Sozialzentrum für Kinder sowie ein Waisenhaus von einer russischen Rakete getroffen. Dabei seien 18 Menschen verletzt worden, darunter sechs Minderjährige, teilte Sumys Bürgermeister Oleksandr Lysenko auf Telegram mit.

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Beschuss wurde auch aus anderen Regionen in der Ukraine gemeldet. Erneut traf es die grenznahe Großstadt Charkiw. Durch einen Drohnen-Einschlag in der Nacht sei eine Frau verletzt worden, teilte Gouverneur Oleh Synjehubow mit. Am frühen Morgen wurde der Industriebezirk der Stadt unter Feuer genommen. In einer Gartenanlage seien ein Wohnhaus und drei andere Gebäude abgebrannt.

Angriffe auch auf russischem Gebiet

Auf der russischen Seite berichtete der Gouverneur der Grenzregion Belgorod, Wjatscheslaw Gladkow, von einem nächtlichen ukrainischen Luftangriff. Dabei wurden demnach ein Mensch verletzt und unter anderem ein Geschäft und eine Infrastruktur-Einrichtung in der Stadt Belgorod beschädigt.

Im Verteidigungskampf gegen die russische Invasion hatte die Ukraine zuletzt die Angriffe auf russische Regionen massiv erhöht, um dort den militärischen Nachschub zu zerstören. (afp/dpa/bearbeitet von nib)

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