• 15:47 Uhr: Russland meldet Kämpfe gegen ukrainische Truppen im Süden
  • 15:22 Uhr: Italien bestellt nach Annexionen russischen Botschafter ein
  • 14:07 Uhr: ➤ Selenskyj: Stadt Lyman ist "vollständig geräumt"
  • 13:51 Uhr: Staatschefs von neun Nato-Mitgliedern verurteilen russische Annexion
  • 12:39 Uhr: Russisches Gericht: Annexion ukrainischer Gebiete ist rechtens
  • 11:36 Uhr: Experten: Putin hat den Rückzug aus Lyman selbst angeordnet
  • 11:02 Uhr: London geht von hohen russischen Verlusten bei Rückzug aus Lyman aus

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➤ Selenskyj: Stadt Lyman ist "vollständig geräumt"

  • 14:07 Uhr

Nach dem Rückzug russischer Truppen aus Lyman in der Ostukraine hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj die vollständige Kontrolle über die strategisch wichtige Stadt verkündet. Seit 12:30 Uhr (13:30 Uhr MESZ) sei die Stadt "vollständig geräumt", sagte der Präsident am Sonntagmittag in einem nur zehn Sekunden langen Video.

Der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow, hatte am Samstag den Rückzug bekanntgegeben und den Schritt mit der Gefahr einer Einkesselung begründet. Zuvor hatten ukrainische Behörden von rund 5.000 eingekesselten russischen Soldaten gesprochen. Weiterhin unklar ist, wie viele Soldaten getötet oder in Gefangenschaft geraten sind.

Lyman liegt im östlichen Gebiet Donezk. Mit dem Fall der Stadt öffnet sich für die ukrainischen Truppen der Weg Richtung Kreminna und Swatowe. Beide Städte liegen im Gebiet Luhansk und gelten - speziell Swatowe - als wichtige Verkehrsknotenpunkte. Anfang des Sommers hatte die russische Armee das Gebiet Luhansk für "befreit" erklärt. (dpa)

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Die Lage im Überblick:

Seit 24. Februar führt Russland aus der Luft und am Boden einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Kurz zuvor hatte Präsident Wladimir Putin das Existenzrecht der Ukraine als eigenständiger Staat in Zweifel gezogen und die sogenannten Volksrepubliken Donezk und Luhansk in der Ostukraine anerkannt.

Die ukrainische Armee wehrt sich seitdem nach Kräften gegen die Invasoren. Auf beiden Seiten gibt es Berichten zufolge Tausende Tote, wie viele Soldaten und Zivilisten bereits starben, lässt sich jedoch nicht unabhängig überprüfen. Fakt ist: Die humanitäre Lage in der Ukraine spitzt sich mit jedem Tag zu. Das Flüchtlingshilfswerk UNHCR hat inzwischen mehr als 13,3 Millionen Grenzübertritte aus der Ukraine registriert (Stand: 27. September). Die Flüchtenden sind vor allem Frauen und Kinder, da Männer zwischen 18 und 60 Jahren das Land nicht verlassen dürfen. Laut UNHCR sind in dieser Zeit knapp 6,3 Millionen Grenzübertritte zurück in die Ukraine registriert worden (Stand: 27. September).

Die EU und die USA reagierten mit Sanktionen. Außerdem liefern sie der Ukraine Waffen, auch Deutschland unterstützt das Land mit Waffenlieferungen. Auch Panzer der Klasse Gepard soll die Ukraine aus Deutschland erhalten. (dpa)

Flucht mit dem Fahrrad: Russen stehen Schlange an georgischer Grenze

Auf dem Weg zum Grenzübergang zwischen Südrussland und Georgien standen am Donnerstag Hunderte Autos und Radfahrer Schlange. Die Wartenden wurden von Grenzbeamten und Anwohnern mit Lebensmitteln und Decken versorgt. Derweil finden in Georgien Proteste gegen die russischen Einreisenden statt. Auch Finnland schließt ab Freitag seine Grenzen für russische Touristen. (Vorschaubild: AP)

Die weiteren Meldungen vom 02. Oktober

Papst fordert von Putin ein Ende der "Spirale der Gewalt"

  • 16:31 Uhr

Papst Franziskus hat den russischen Präsidenten Wladimir Putin gebeten, die "Spirale der Gewalt" in der Ukraine zu stoppen. Auf dem Petersplatz in Rom bedauerte er während des sonntäglichen Gebets die Annexion der vier ukrainischen Regionen durch Moskau, die internationalem Recht widerspreche. Es war das erste Mal seit Beginn des russischen Angriffskriegs in der Ukraine am 24. Februar, dass sich der argentinische Papst in einer Rede direkt an Präsident Putin wandte.

Die in den vergangenen Tagen entstandene Situation erhöhe das Risiko einer nuklearen Eskalation und lasse "weltweit unkontrollierbare und katastrophale Folgen befürchten", sagte der Papst. Dass die Menschheit wieder mit einer "atomaren Bedrohung" konfrontiert sei, sei "absurd". An den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj appellierte das katholische Kirchenoberhaupt, offen für "ernstgemeinte Friedensverhandlungen" zu sein. "Es ist beängstigend, dass die Welt die Geografie der Ukraine anhand von Namen wie Butscha, Irpin, Mariupol, Isjum, Saporischschja und anderen Orten kennenlernt, die zu (...) Orten des Leids und der Angst geworden sind", fügte er hinzu. (afp)

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Deutschland bestellt russischen Botschafter ein

  • 16:06 Uhr

Wie mehrere europäische Länder hat auch Deutschland den russischen Botschafter einbestellt. Aus dem Auswärtigen Amt hieß es am Sonntag auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur (dpa), der Botschafter Sergej Netschajew sei "zeitnah ins Auswärtige Amt einbestellt" worden.

Die Bundesregierung reagiert damit auf die weitere Eskalation des russischen Krieges in der Ukraine und die Annexion von vier ukrainischen Regionen durch Russland. Auch in Italien wurde der dortige Botschafter für Montag einbestellt, in Belgien geschah das schon am Freitag. (dpa)

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Russland meldet Kämpfe gegen ukrainische Truppen im Süden

  • 15:47 Uhr

Ukrainische Truppen haben nach Angaben aus Moskau eine Offensive im Süden des Landes gestartet. Sie sollen dabei viele Verluste erlitten haben. Nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums vom Sonntag wurde etwa im Gebiet Mykolajiw und der Ortschaft Andrijiwka im Gebiet Cherson gekämpft. Dabei seien mehr als 240 ukrainische Soldaten getötet und 31 Panzer zerstört worden. Angaben aus dem Kriegsgebiet lassen sich in der Regel gar nicht oder nur schwer überprüfen. Auch bei Kämpfen an anderen Orten in dem angegriffenen Land seien viele Ukrainer gestorben, hieß es aus Moskau.

Zudem berichtete das russische Verteidigungsministerium von einem Angriff auf ein Büro des ukrainischen Geheimdienstes im Gebiet Dnipropetrowsk. Dabei sollen nach Angaben aus Moskau mehr als 35 Mitarbeiter getötet worden sein, darunter auch Ausländer. Details wurden nicht genannt. (dpa)

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Robert Habeck

Habeck zu Gaslecks: "Einzige Wahrheit, die aus Russland kommt, ist die Lüge"

Russland streitet Sabotage an den Gaspipelines Nord Stream 1 und 2 ab. Deutschlands Wirtschaftsminister Robert Habeck glaubt die Aussagen Russlands jedoch nicht und findet deutliche Worte. (Bildquelle: picture alliance/dpa | Kay Nietfeld)

Italien bestellt nach Annexionen russischen Botschafter ein

  • 15:22 Uhr

Italien hat den russischen Botschafter für diesen Montag einbestellt. Die Regierung in Rom reagiert damit auf die weitere Eskalation des Krieges in der Ukraine und der Annexion von vier ukrainischen Regionen durch Russland. Wie ein Sprecher des Außenministeriums in Rom der Deutschen Presse-Agentur am Sonntag sagte, sei dieser Vorgang mit den anderen EU-Ländern und dem Europäischen Auswärtigen Dienst (EEAS) abgestimmt.

Demnach sei vorgesehen, dass auch in den anderen Hauptstädten die jeweiligen russischen Botschafter einbestellt werden, in Belgien geschah das beispielsweise schon am Freitag. Der russische Vertreter in Italien, Sergej Rasow, solle am Montag um 11:00 Uhr im Ministerium in Rom erscheinen.

Lambrecht: Ukraine bekommt zusätzlich 16 Haubitzen aus Slowakei

  • 14:34 Uhr

Verteidigungsministerin Christine Lambrecht hat für das kommende Jahr die Lieferung von 16 Radpanzerhaubitzen aus slowakischer Produktion an die Ukraine angekündigt. Die Systeme vom Typ Zuzana würden in der Slowakei produziert und gemeinsam mit Dänemark, Norwegen und Deutschland finanziert, sagte die SPD-Politikerin der ARD-Sendung "Bericht aus Berlin" am Sonntag nach der Rückkehr von ihrer ersten Reise in die Ukraine seit Kriegsbeginn am 24. Februar.

In der Slowakei seien die entsprechenden Produktionsstätten vorhanden, sagte Lambrecht. "Das zeigt, wie wichtig das ist, immer wieder mit seinen Partnern zusammen solche Möglichkeiten auszuloten, aber dann auch umzusetzen", ergänzte die Ministerin. Die Zuzana-Haubitze ist das Vorzeigeprodukt der slowakischen Verteidigungsindustrie und das einzige im Land produzierte schwere Waffensystem. Sie kann nach Herstellerangaben alle Arten von Nato-Munition des Kalibers 155 Millimeter verschießen. Den Gesamtwert der Beschaffung bezifferte das Ministerium auf 92 Millionen Euro, die drei Länder finanzieren sie demnach zu gleichen Teilen.

Lambrecht hatte der Ukraine bei ihrem Besuch die rasche Lieferung einer ersten Einheit des Luftabwehrsystems Iris-T SLM zugesichert. Deutschland will der Ukraine zunächst vier der jeweils 140 Millionen Euro teuren Systeme zur Verfügung stellen. Die Finanzierung von drei weiteren Systemen ist gesichert.

Lambrecht betonte die Bedeutung der Luftverteidigung für die Ukraine. Luftalarme seien für die Menschen dort Alltag, sagte sie der ARD. "Das zeigt, wie sehr sie gequält, wie sehr sie beschränkt werden und wie sehr sie belastet werden." Die Ministerin betonte: "Deswegen ist es so wichtig, die Ukraine jetzt gerade bei der Luftverteidigung zu unterstützen, dass diese Angriffe bekämpft werden können." Die Bundesregierung werde sich auch bei der Bekämpfung von Drohnen noch weiter engagieren. (dpa)

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Staatschefs von neun Nato-Mitgliedern verurteilen russische Annexion

  • 13:51 Uhr

Die Staatspräsidenten von neun Nato-Ländern in Mittel- und Osteuropa haben die russischen Annexion von vier besetzten ukrainischen Gebiete verurteilt und als unrechtmäßig zurückgewiesen. "Wir bekräftigen unsere Unterstützung für die Souveränität und territoriale Integrität der Ukraine. Wir erkennen Russlands Versuche, ukrainisches Territorium zu annektieren, nicht an und werden diese niemals anerkennen", hieß es am Sonntag in einer gemeinsamen Erklärung. Unterzeichnet wurde sie von den Staatschefs von Estland, Lettland, Litauen, Polen, Tschechien, Nordmazedonien, Montenegro, Rumänien und der Slowakei.

"Wir unterstützen die Ukraine bei ihrer Verteidigung gegen die russische Invasion, fordern Russland auf, sich unverzüglich aus allen besetzten Gebieten zurückzuziehen, und ermutigen alle Verbündeten, ihre Militärhilfe für die Ukraine erheblich zu erhöhen", schrieben die Präsidenten weiter. Verantwortliche für Verbrechen müssten zur Rechenschaft gezogen und vor Gericht gestellt werden.

Unterstützung signalisierten die neun Staatsoberhäupter auch für den Wunsch der Ukraine, in die Nato aufgenommen zu werden. "Wir stehen fest hinter der Entscheidung des Nato-Gipfels von Bukarest 2008 über die künftige Mitgliedschaft der Ukraine", schrieben sie. Damals war der Ukraine ein spätererer Beitritt zum Verteidigungsbündnis in Aussicht gestellt worden. (dpa)

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Russland schränkt Zugriff auf Musikanbieter Soundcloud ein

  • 13:17 Uhr

Russland hat den Zugang zum Musikdienste-Anbieter Soundcloud wegen angeblicher falscher Informationen über den Krieg in der Ukraine eingeschränkt. Das sei auf Ersuchen der Generalstaatsanwaltschaft erfolgt, teilte die Medienaufsichtsbehörde Roskomnadsor am Sonntag der Nachrichtenagentur Interfax mit. Demnach sollen dort Angaben über Angriffe Russlands auf die Zivilbevölkerung des Nachbarlandes und zivile Opfer durch russische Soldaten veröffentlicht worden sein.

Die Behörde habe den Anbieter zuvor zweimal aufgefordert, diese Angaben zur militärischen Spezialoperation - wie der Angriffskrieg gegen die Ukraine in Russland bezeichnet wird - zu löschen. Das sei nicht erfolgt. Unklar war zunächst, wie stark die Einschränkungen bei dem Musikanbieter waren.

Aus der Ukraine gibt es immer wieder Berichte, dass russische Truppen auch die Zivilbevölkerung angreifen. Am Freitag und Samstag meldete Kiew etwa, dass Autokonvois angegriffen wurden. Die Berichte aus den Kriegsgebieten lassen sich nicht unabhängig überprüfen. (dpa)

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Russisches Gericht: Annexion ukrainischer Gebiete ist rechtens

  • 12:39 Uhr

Russlands Verfassungsgericht sieht in der international nicht anerkannten Annexion von vier ukrainischen Gebieten keinen Verstoß gegen russische Gesetze. Die Aufnahme der Gebiete Luhansk, Donezk, Cherson und Saporischschja in die Russische Föderation stehe im Einklang mit der Verfassung, teilte das Gericht am Sonntag in St. Petersburg der Staatsagentur Tass zufolge mit.

Russlands Präsident Wladimir Putin hatte am Freitag mehr als sieben Monate nach Kriegsbeginn die ukrainischen Gebiete annektiert. International wird dieser völkerrechtswidrige Schritt nicht anerkannt. Nach der Unterzeichnung prüfte das Verfassungsgericht diese Dokumente. Sie müssen nun noch vom Parlament und dem Föderationsrat - dem Oberhaus - besiegelt werden.

Parlamentschef Wjatscheslaw Wolodin sagte dem Staatsfernsehen, die Staatsduma werde sich an diesem Montag damit befassen. Es wird mit einer Zustimmung gerechnet. (dpa)

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Experten: Putin hat den Rückzug aus Lyman selbst angeordnet

  • 11:36 Uhr

Die Militärexperten des renommierten Institute for the Study of War sehen in dem Rückzug russischer Truppen aus der strategisch wichtigen Stadt Lyman in der Ostukraine "mit ziemlicher Sicherheit" eine bewusste Entscheidung von Russlands Präsident Wladimir Putin. Nicht die Militärkommandos hätten entschieden, dass die Frontlinien nahe der Städte Kupjansk oder Lyman nicht verstärkt werden, sondern der Präsident selbst, hieß es am Samstagabend in einer ersten Analyse. Es deute darauf hin, dass sich Putin vielmehr um die Sicherung strategischer Gebiete in den Regionen Cherson und Saporischschja kümmern wolle. Lyman liegt in der Region Donezk.

Ukrainische und russische Quellen wiesen übereinstimmend darauf hin, dass die russischen Streitkräfte ihre Stellungen in den Regionen Cherson und Saporischschja weiter verstärkten, schrieben die Experten des Institute for the Study of War weiter.

Sie berichteten zudem von einem "gescheiterten Bodenangriff" russischer Truppen auf den Ort Kosatscha Lopan im nördlichen Gebiet von Charkiw. Ukrainische Soldaten hätten den Angriff laut Generalstab nahe der russischen Grenze abgewehrt. Solche Angriffe deuteten darauf hin, dass Putin wahrscheinlich weiter das Ziel verfolge, die Kontrolle über Gebiete jenseits der von ihm rechtswidrig annektierten Regionen zurückzugewinnen - anstatt Soldaten gegen die ukrainische Offensive im Donbass einzusetzen.

Der Militärhistoriker Phillips P. Obrien schrieb auf Twitter, dass der ukrainische Erfolg von Lyman "beeindruckender" als der Erfolg in der Region Charkiw sei. "Die Ukrainer werden womöglich nie wieder eine Gegend finden, die (von den Russen) so schlecht verteidigt wird wie Charkiw", so Obrien. Lyman dagegen sei von den Russen vor ihrer Niederlage zu einem wichtigen Standpunkt gemacht worden, "es scheint, als hätten sie viele Truppen dort gehabt". Nach Einschätzung des britischen Geheimdienstes hat Russland beim Rückzug aus Lyman hohe Verluste erlitten. (dpa)

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Jake Sullivan

USA: Kein Hinweis auf bevorstehenden Atomwaffen-Einsatz

Die USA halten einen russischen Einsatz von Atomwaffen im Ukraine-Krieg für möglich, sehen laut dem Nationalen Sicherheitsberater im Weißen Haus, Jake Sullivan, derzeit aber keine Anzeichen für einen unmittelbar bevorstehenden Angriff dieser Art.

London geht von hohen russischen Verlusten bei Rückzug aus Lyman aus

  • 11:02 Uhr

Beim Rückzug aus der strategisch wichtigen ostukrainischen Stadt Lyman haben die Russen nach Einschätzung britischer Geheimdienste hohe Verluste erlitten. Die Stadt im östlichen Gebiet Donezk sei zuvor mutmaßlich von unterbesetzten russischen Einheiten sowie Reservisten verteidigt worden, hieß es am Sonntag im täglichen Kurzbericht des britischen Verteidigungsministeriums. Beim Rückzug über die einzige Straße aus der Stadt, die noch unter russischer Kontrolle sei, seien wohl viele Soldaten gefallen.

Russland hatte am Samstag - einen Tag nach der völkerrechtswidrigen Annexion mehrerer ukrainischer Gebiete - in einer herben Niederlage gegen die ukrainische Armee die Stadt Lyman aufgegeben. Die Streitkräfte sind nach Angaben des russischen Militärs wegen der Gefahr einer Einkesselung abgezogen worden. Zuvor hatten ukrainische Behörden von rund 5.000 eingekesselten russischen Soldaten gesprochen. Über die Anzahl der Gefallenen und Gefangenen gab es jedoch bislang keine konkreten Angaben.

Der Rückzug habe in russischen Regierungskreisen eine Welle an öffentlicher Kritik an der Militärführung ausgelöst, hieß es von den Briten. Weitere Niederlagen in den Regionen der annektierten Gebiete dürften dies weiter verstärken und den Druck auf hochrangige Kommandeure erhöhen. (dpa)

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Christine Lambrecht kehrt aus Ukraine nach Moldau zurück - Rückflug nach Berlin

  • 09:28 Uhr

Verteidigungsministerin Christine Lambrecht ist am Sonntagmorgen von ihrem Besuch in der Ukraine nach Moldau zurückgekehrt. Die SPD-Politikerin überquerte mit einer kleinen Delegation nahe dem moldauischen Dorf Palanca gegen 08:00 Uhr (MESZ) die Grenze auf dem Landweg. Per Flugzeug sollte es dann von Moldau aus zurück nach Berlin gehen.

Lambrecht hatte am Samstag die ukrainische Hafenstadt Odessa besucht, die immer wieder auch Ziel russischer Raketenangriffe ist. Sie hatte dort ihrem Kollegen Olexij Resnikow zugesagt, dass Deutschland der Ukraine eine erste Einheit des bereits angekündigten hochmodernen Luftabwehrsystem Iris-T SLM innerhalb weniger Tage liefern werde. (dpa)

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CDU-Politiker angesichts Putins Atom-Drohung für mehr Abschreckung

  • 06:18 Uhr

Angesichts der russischen Atomwaffen-Drohungen hält der CDU-Außenpolitiker Roderich Kiesewetter eine verstärkte Abschreckung seitens der westlichen Staaten für nötig. "Sicher müssen wir das ernst nehmen, und es besteht natürlich immer ein solches Risiko", sagte er dem Berliner "Tagesspiegel" mit Blick auf Drohungen des russischen Präsidenten Wladimir Putin, notfalls "alle zur Verfügung stehenden Mittel" zu nutzen. "Verhindern können wir dies aber, indem wir unsere eigene Abschreckung erhöhen und Putin mit Stärke und Geschlossenheit entgegnen."

Putins Drohung sei nicht neu. Sie sei "ein Mittel der hybriden Kriegsführung", "um unsere Bevölkerung zu verunsichern und die regelbasierten Staaten zu entzweien". Kiesewetter warnte davor, Putin nachzugeben. Ein Einsatz solcher Waffen würde Russland auf Dauer "vollständig isolieren, auch von seinen bisherigen Noch-Partnern oder zumindest neutralen Staaten wie China oder Indien", sagte er. "Deshalb dürfen wir uns nicht irre machen lassen." (dpa)

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Zweiter Luftalarm für Lambrecht während ihres Besuchs in Odessa

  • 02:00 Uhr

Verteidigungsministerin Christine Lambrecht ist am frühen Sonntagmorgen von einem neuerlichen Luftalarm in der ukrainischen Hafenstadt Odessa geweckt worden. Mit anderen Mitgliedern ihrer Delegation musste die SPD-Politikerin um kurz vor 01.00 Uhr Schutz im Bunker ihres Hotels suchen. Nach etwa 20 Minuten wurde Entwarnung gegeben und die Ministerin konnte auf ihr Zimmer zurückkehren.

Lambrecht sagte der Deutschen Presse-Agentur (dpa), sie sei im Schlaf von dem Alarm überrascht worden. Aus Sicherheitsgründen habe sie vor der Reise in die Ukraine ihr Mobiltelefon abgegeben, um zu verhindern, dass sie geortet werden könne. Andernfalls wäre sie wohl noch wach gewesen und hätte auf dem Handy gelesen, erzählte die Ministerin.

Schon am Samstagnachmittag gegen 15:30 Uhr musste Lambrecht während eines Treffens mit ihrem ukrainischen Amtskollegen Olexij Resnikow wegen eines Luftalarms für 45 Minuten in einen Bunker gehen. Auch Odessa wird regelmäßig von der russischen Armee mit Raketen sowie von Drohnen aus beschossen. Die Ministerin war zum ersten Mal seit Kriegsbeginn in die Ukraine gereist. (dpa)

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Minister Marco Buschmann: Deutsche Ermittlungen zu Pipeline-Lecks möglich

  • 00:35 Uhr

Nach den Explosionen an den Nord-Stream-Gasröhren hält Bundesjustizminister Marco Buschmann es prinzipiell für möglich, dass auch in Deutschland ermittelt wird. "Es ist möglich, dass hier eine Straftat begangen wurde, für die der Generalbundesanwalt die Strafverfolgung übernehmen könnte", sagte der FDP-Politiker der "Bild am Sonntag". Die Explosionsorte befinden sich in der Ostsee in der Ausschließlichen Wirtschaftszone Dänemarks und Schwedens, die Röhren führen aber von Russland nach Deutschland.

"Es ginge dann möglicherweise um eine verfassungsfeindliche Sabotage mit Auswirkungen auf Deutschland. Auch der Straftatbestand des Herbeiführens einer Sprengstoffexplosion kommt infrage." Bestätige sich der Verdacht, ginge es vor allem um die Zusammenarbeit mit anderen Staaten, insbesondere der EU. "Ziel wäre es, der Täter habhaft zu werden und sie in Deutschland vor Gericht zu stellen." Auf verfassungsfeindliche Sabotage steht laut Strafgesetzbuch eine Freiheitsstrafe von bis zu fünf Jahren oder eine Geldstrafe. (dpa)

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Mit Material von dpa, Reuters und AFP

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