Russland hat der Nato mit Blick auf deren Manöverserie "Steadfast Defender" (etwa: "Standhafter Verteidiger") eine Destabilisierung der Lage in der Welt vorgeworfen. Bei den Übungen der Streitkräfte der Nato-Staaten werde ein Szenario einer bewaffneten Konfrontation mit Russland durchgespielt. Das sagte der Sekretär des russischen nationalen Sicherheitsrates, Nikolai Patruschew, am Donnerstag der Nachrichtenagentur Interfax zufolge in Magas im Nordkaukasus. "Zweifellos verschärft das die Spannungen und destabilisiert das die Lage in der Welt", sagte er.
Die Nato reagiert mit einer ganzen Übungsserie auf die neue sicherheitspolitische Lage. Seit Donnerstag trainieren die Bundeswehr und Soldaten aus anderen Nato-Staaten im Norden Europas die Abwehr eines Angriffs auf das Bündnisgebiet. Bei dem Manöver "Nordic Response 2024" sollten Soldaten von einem Gegner besetzte Gebiete mit einem Gegenangriff einnehmen. Die Nato-Staaten fahren ein breites Spektrum von Waffensystemen auf, darunter 100 Flugzeuge sowie Kräfte der Seestreitkräfte mit Fregatten und U-Booten.
Einmal mehr warf Patruschew dem Westen auch vor, sich mit der geleisteten militärischen Hilfe für Kiew direkt an dem Krieg in der Ukraine zu beteiligen. Zugleich wiederholte er Warnungen von Kremlchef Wladimir Putin, der bei seiner Rede zur Lage der Nation in der vergangenen Woche den Westen davor gewarnt hatte, Bodentruppen in die Ukraine zu entsenden. Patruschew sagte, die Folgen könnten "tragisch" sein; Putin habe auch gesagt, dass Russland Waffen habe, die Ziele im Westen treffen könnten.
Russland führt seit mehr als zwei Jahren einen Angriffskrieg gegen die in die Nato strebende Ukraine, die sich mit westlicher Hilfe gegen die Invasion verteidigt. Moskau wirft westlichen Staaten immer wieder vor, Kriegspartei zu sein. In Berlin und anderen Hauptstädten wird das zurückgewiesen. © dpa
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