Wolodymyr Selenskyj hat seinen "Siegesplan" in den USA präsentiert. Beim Treffen in Ramstein am 12. Oktober will er nun mit den Verbündeten über daraus resultierende Schritte sprechen. Die Lage im Überblick.
Nach der Präsentation seines sogenannten Siegesplans in den USA will der ukrainische
US-Präsident Joe
Selenskyj hatte bei seinen Gesprächen in Washington einen von ihm konzipierten "Siegesplan" vorgestellt. Nach Medienberichten geht es um ein Papier aus vier bis fünf Punkten, die sich weniger wie ein Plan, als vielmehr wie eine weitere der regelmäßig von Kiew vorgelegten Listen mit Wünschen an die westlichen Partner lesen - unter anderem zur Lieferung spezifischer Waffen und einer Ausweitung der westlichen Finanzhilfen.
Klingbeil pocht auf besonnenes Agieren
Selenskyj fordert von den Verbündeten die Erlaubnis, von ihnen gelieferte weitreichende Waffen gegen Stellungen auch auf russischem Territorium einzusetzen. Bundeskanzler
Mit Blick auf Selenskyjs Forderung pocht SPD-Chef
Kiew hofft auf Einlenken der Partner
Zum Hauptanliegen Selenskyjs während seines USA-Besuchs, die Erlaubnis zum Einsatz der vom Westen gelieferten weitreichenden Waffen gegen Ziele auf russischem Staatsgebiet, gab es weiter keine klare Erklärung. "Dies würden als Erste die Russen erfahren", sagte Selenskyjs Pressesprecher Serhij Nikiforow im ukrainischen Fernsehen. "Und danach gibt es eine öffentliche Erklärung dazu." Zwar gebe es noch keine "eindeutige Lösung", doch hoffe Kiew weiter auf ein Einlenken seiner Partner.
Anders sah dies Russlands Außenminister Sergej Lawrow bei einer Pressekonferenz nach seinem UN-Auftritt in New York. Er wertete das Schweigen des Westens als Zeichen dafür, "dass man den Aussagen von Russlands Präsidenten Wladimir Putin zur Nukleardoktrin genau zugehört hat". Wie es diese Länder dann verstünden, könne er aber nicht beurteilen.
Der Kremlchef hatte nach einer Anpassung dieser Doktrin erneut mit dem Einsatz von Atomwaffen gedroht. Demnach werde jeder konventionelle Angriff auf Russland, der von einer Atommacht unterstützt wird, als gemeinsamer Angriff dieser Länder angesehen.
Selenskyj dankt Biden
Selenskyj dankte in seiner Videoansprache Präsident Biden für das neueste militärische Hilfepaket und die weitere Unterstützung mit einem Gesamtumfang von knapp acht Milliarden Dollar. US-Vizepräsidentin
Selenskyj sagte weiter, die Treffen mit Harris und Trump, seien wichtig für die Ukraine gewesen. Er hielt sich jedoch von einer eigenen Bewertung der Gespräche zurück und versuchte, Neutralität zu wahren. Trump hat mehrfach durchblicken lassen, dass er kein Befürworter der massiven US-Unterstützung für Kiews Abwehrkrieg gegen Russland ist.
Selenskyj sagte, sein Land habe die volle Unterstützung für die Strategie, Frieden durch Stärke zu schaffen. Die Einheit der Verbündeten sei wichtig, um Russland und diesen Krieg zu stoppen und einen echten, ehrlichen Frieden zu garantieren. "Den Frieden, den die Ukraine mehr als jeder andere auf der Welt will und der mit Sicherheit kommen wird."
Weiter schwere Kämpfe in der Ostukraine
Im Osten der Ukraine lieferten sich die Kriegsparteien weiterhin schwere Kämpfe. Im Tagesverlauf seien an den diversen Frontabschnitten 66 bewaffnete Zusammenstöße mit unterschiedlicher Intensität registriert worden, teilte der Generalstab in Kiew in seinem abendlichen Lagebericht mit.
Knapp ein Drittel dieser Gefechte seien in der Region Pokrowsk am Rande des Donbass ausgetragen worden. Dort hätten russische Truppen 24 Versuche unternommen, die ukrainischen Verteidigungslinien zu durchbrechen. Die Angriffe seien abgewehrt worden. Die Angaben konnten nicht unabhängig geprüft werden.
Russische Drohne tötet Richter des Obersten Gerichts
Ein Richter des Obersten Gerichts der Ukraine wurde bei einem russischen Drohnenangriff getötet. Der 61-jährige Leonid Lobojko sei ums Leben gekommen, als eine Drohne sein Privatauto in einem Vorort der ostukrainischen Großstadt Charkiw traf, berichtete der regionale Militärverwalter Oleh Synjehubow auf Telegram. Lobojko sei auf der Stelle tot gewesen.
Drei Frauen, die sich in dem Auto befanden, wurden schwer verletzt. Lobojko war in der Region unterwegs, um humanitäre Hilfe zu verteilen. Das Oberste Gericht bestätigte den Tod seines Mitglieds auf Facebook und sprach der Familie sein Beileid aus. (dpa/bearbeitet von vit)
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