Die Ampel-Regierung ist erneut bei einem Thema unterschiedlicher Meinung. Während Teile der Grünen und FDP sowie der Opposition für eine Taurus-Lieferung an die Ukraine sind, ist der Kanzler dagegen.
In der Debatte um Waffenlieferungen an die Ukraine haben CDU-Außenexperte
Scholz Haltung zu Taurus sei "faktisch und rechtlich falsch"
Wenn
In puncto Marschflugkörper stimmte Außenministerin
Sie habe schon im Sommer sehr deutlich gesagt, dass die Ukraine mit Blick auf den Minengürtel im Osten des Landes weitreichende Waffensysteme brauche, betonte Baerbock – und ergänzte auf Nachfrage: "in Klammern: auch Taurus". Dazu zählten aber zum Beispiel auch Raketenwerfer und Panzerhaubitzen, die Deutschland bereits geliefert habe.
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Neue Abstimmung zu Taurus im Bundestag
Die Union will am Donnerstag im Bundestag erneut einen Antrag zur Abstimmung stellen, der Ukraine das Taurus-System zu liefern. Scholz lehnt die Lieferung der reichweitenstarken Raketen ab, weil er befürchtet, dass Deutschland damit in den Krieg hineingezogen werden könnte. Es gibt Anzeichen dafür, dass der Unions-Antrag auch von einzelnen Abgeordneten der FDP und Grünen unterstützt werden könnte.
Des Weiteren berät der Verteidigungsausschuss des Bundestags am frühen Montagabend in einer Sondersitzung über die russische Abhöraktion gegen Offiziere der Luftwaffe. Auch Verteidigungsminister
"Die Sondersitzung muss Aufklärung bringen zum Widerspruch der Aussagen des Bundeskanzlers und des Inspekteurs der Luftwaffe zu den Voraussetzungen von Taurus-Lieferungen an die Ukraine", sagte Henning Otte (CDU), stellvertretender Vorsitzender des Verteidigungsausschusses, dem "Spiegel".
Florian Hahn (CSU), verteidigungspolitischer Sprecher der Union, betonte: "Ich erwarte Aufklärung über die Informationsflüsse und den Entscheidungsfindungsprozess zwischen der Luftwaffe, Pistorius und dem Kanzler." Die Union sieht sich durch den Mitschnitt in ihrer Auffassung bestätigt, dass Taurus-Marschflugkörper ohne Zutun der Bundeswehr in der Ukraine eingesetzt werden könnten.
Röttgen und Hofreiter werfen Scholz Abhängigkeit von den USA vor
"Seit zwei Jahren wird die Lieferung jeder neuen Waffengattung von mühsamen Diskussionen, Scheinargumenten und Angstrhetorik begleitet", schreiben
Deutschland hatte die Panzer der Ukraine zugesagt, nachdem die USA angekündigt hatten, selbst Abrams-Panzer liefern zu wollen – die Bundesregierung hatte einen Zusammenhang aber bestritten. Auf seiner jüngsten USA-Reise habe Scholz dann vermittelt: Wenn die USA als wichtigster Unterstützer ausfielen, dann sei die Ukraine verloren. "Es ist doch unser Europa. Wir müssen es verteidigen und wenn die USA ausfallen, ihre Hilfen notfalls kompensieren", mahnen Röttgen und Hofreiter.
Die Befürchtung liege nahe, dass der Krieg vor der Bundestagswahl 2025 zum Wahlkampfthema werden solle – mit der Botschaft ans Volk: "Unser Kanzler hat Euch aus dem Krieg herausgehalten." (dpa/the)
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