• 22:26 Uhr: Selenskyj begrüßt Gefangenenaustausch und Panzerausbildung
  • 19:00 Uhr: Rund eine halbe Million Haushalte in Odessa ohne Strom
  • 17:31 Uhr: Leichen zweier ziviler Helfer aus Großbritannien an Ukraine übergeben
  • 15:49 Uhr: EU, G7 und Australien beschließen Preisdeckel für Diesel und Heizöl aus Russland
  • 15:07 Uhr: Portugal zur Lieferung von Leopard-2-Kampfpanzern an Ukraine bereit
  • 14:25 Uhr: Moskau meldet Vertreibung Kiewer Militärs aus Ort im Gebiet Charkiw
  • 14:00 Uhr: Bericht: Scholz will andere Länder zu Panzerlieferungen bewegen
  • 13:32 Uhr: Stromausfall in Millionenstadt Odessa nach großer Netz-Havarie
  • 12:14 Uhr: Russland und Ukraine vollziehen neuen Gefangenenaustausch
  • 10:22 Uhr: EU-Beitritt: Ukrainischer Botschafter in Deutschland gibt sich optimistisch
  • 9:36 Uhr: Ermittler finden bislang keine Belege für russische Sabotage an Nord-Stream-Pipelines
  • 8:52 Uhr: Russische Grenzregion ruft Terroralarm nach Fabrikbeschuss aus
  • 8:25 Uhr: USA geben erste Überweisung von russischem Oligarchen-Geld an Ukraine bekannt

Mehr News zum Krieg in der Ukraine

➤ Selenskyj begrüßt Gefangenenaustausch und Panzerausbildung

  • 22:26 Uhr

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat den Beginn der Ausbildung ukrainischer Besatzungen am britischem Kampfpanzer Challenger 2 begrüßt. "Das ist ein gutes Gefährt und wird eine ernsthafte Verstärkung auf dem Schlachtfeld sein", sagte Selenskyj am Samstag in seiner allabendlichen Videoansprache. Er bedankte sich bei Großbritannien für die militärische Hilfe. Die Lage an der Front bezeichnete der 45-Jährige als schwierig. Trotzdem gab er sich siegesbewusst.

"Der Feind wirft immer neue Kräfte hinein, um unsere Verteidigung zu durchbrechen. Jetzt ist es sehr hart in Bachmut, in Wuhledar und in Richtung Lyman", sagte Selenskyj. Dennoch zeigte er sich zuversichtlich, dass die "Standhaftigkeit" der Ukrainer am Ende den Sieg davontragen und die russischen Eroberungspläne durchkreuzen werde.

Der ukrainische Präsident berichtete zudem über den Gefangenenaustausch, der am Samstag zwischen Russen und Ukrainern stattfand. Seinen Angaben nach sind seit Kriegsbeginn 1762 ukrainische Bürger aus der Gefangenschaft befreit worden. Kiew arbeite daran, alle Ukrainer frei zu bekommen, versicherte Selenskyj.(dpa)

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Die Lage im Überblick:

Seit 24. Februar 2022 führt Russland aus der Luft und am Boden einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Kurz zuvor hatte Präsident Wladimir Putin das Existenzrecht der Ukraine als eigenständiger Staat in Zweifel gezogen und die sogenannten Volksrepubliken Donezk und Luhansk in der Ostukraine anerkannt.

Die ukrainische Armee wehrt sich seitdem nach Kräften gegen die Invasoren. Auf beiden Seiten gibt es Berichten zufolge Tausende Tote, wie viele Soldaten und Zivilisten bereits starben, lässt sich jedoch nicht unabhängig überprüfen. Fakt ist: Die humanitäre Lage in der Ukraine spitzt sich mit jedem Tag zu.

Das Flüchtlingshilfswerk UNHCR hat inzwischen mehr als 18,1 Millionen Grenzübertritte aus der Ukraine registriert (Stand: 31. Januar). Die Flüchtenden sind vor allem Frauen und Kinder, da Männer zwischen 18 und 60 Jahren das Land nicht verlassen dürfen. Laut UNHCR sind in dieser Zeit über 9,9 Millionen Grenzübertritte zurück in die Ukraine registriert worden (Stand: 31. Januar).

Die EU und die USA reagierten mit Sanktionen. Außerdem liefern sie der Ukraine Waffen, auch Deutschland unterstützt das Land mit Waffenlieferungen. Auch Panzer der Klasse Gepard hat die Ukraine aus Deutschland erhalten. (dpa)

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Die weiteren Meldungen zum Krieg in der Ukraine vom 4. Februar

Rund eine halbe Million Haushalte in Odessa ohne Strom

  • 19:00 Uhr

In der südukrainischen Hafenstadt Odessa sind nach einer Havarie in einem Umspannwerk rund 500.000 Haushalte ohne Strom. "Die Situation ist komplex, das Ausmaß des Unfalls ist beträchtlich", schrieb Ministerpräsident Denys Schmyhal am Samstag im Onlinedienst Telegram. Eine schnelle Wiederherstellung der Stromversorgung sei nicht möglich. Das Umspannwerk sei infolge der russischen Angriffe "wiederholt" beschädigt worden.

Der Gouverneur der Region Odessa, Maksym Martschenko, bezeichnete den nicht näher benannten Zwischenfall als "ernst" und fügte hinzu, dass der Energieminister und der Leiter des staatlichen Stromnetzbetreibers Ukrenergo in die Stadt geschickt worden seien. "Innerhalb der nächsten 24 Stunden wird eine Reihe von Generatoren in die Region Odessa geliefert", sagte er. "Wir erwarten, dass die ersten Generatoren heute Abend eintreffen werden."

Moskau greift seit Monaten systematisch das ukrainische Stromnetz an und sorgt damit dafür, dass Millionen Menschen mitten im Winter im Dunkeln und in der Kälte sitzen. Die Schwarzmeerhafenstadt war vor Beginn des russischen Angriffskriegs vor knapp einem Jahr ein beliebtes Urlaubsziel für viele Ukrainer und Russen.(afp)

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Leichen zweier ziviler Helfer aus Großbritannien an Ukraine übergeben

  • 17:31 Uhr:

Im Zuge eines Gefangenenaustauschs sind den ukrainischen Behörden die Leichen zweier britischer Zivilisten übergeben worden, die bei der Evakuierung der umkämpften ostukrainischen Stadt Soldar geholfen hatten. "Wir konnten die Leichen der toten ausländischen Freiwilligen zurückerlangen", sagte Präsidialamtsleiter Andrij Jermak am Samstag. Es handele sich um den 28-jährigen Chris Parry und den 47-jährigen Andrew Bagshaw.

Ihr Fahrzeug war von einer Granate getroffen worden, als sie Bewohner Soledars in Sicherheit bringen wollten. Die Stadt war Anfang Januar Schauplatz heftiger Kämpfe gewesen und durch Bombenangriffe weitgehend zerstört worden.

Im Rahmen des Gefangenenaustauschs wurden 116 Gefangene an die Regierung in Kiew zurückgegeben, Russland erhielt 63 Gefangene zurück.

Der Genforscher Bagshaw hatte seit April in der Ukraine als Freiwilliger Hilfe geleistet. Seine sterblichen Überreste werden voraussichtlich nach Neuseeland überführt, wo er zuvor zusammen mit seiner Familie gelebt hatte. Parry arbeitete nach Angaben seiner Familie vor seinem Hilfseinsatz in der Ukraine als Software-Ingenieur. Seine Familie bestätigte den Tod der beiden Ende Januar über das Außenministerium in London.

Soledar war von russischen Truppen und der Söldnergruppe Wagner erobert worden, Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin hatte am 11. Januar erklärt, dass die Leiche eines der beiden Vermissten gefunden worden sei. Er veröffentlichte im Internet zudem Fotos von Pässen, die offenbar Parry und Bagshaw gehörten und die laut Prigoschin bei ihren Leichen gefunden wurden. (afp)

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EU, G7 und Australien beschließen Preisdeckel für Diesel und Heizöl aus Russland

  • 15:49 Uhr:

Die Europäische Union, die G7-Staaten und Australien haben sich auf Preisobergrenzen für russische Erdölprodukte geeinigt. "Dieser Beschluss wird die Einnahmen Russlands noch stärker beschneiden und seine Fähigkeit zur Kriegführung in der Ukraine einschränken", erklärte die EU-Kommission am Samstag. Auch werde der Schritt dabei helfen, die Energiemärkte zu stabilisieren. Die Preisdeckel treten am Sonntag in Kraft, für vor diesem Stichtag verladene Produkte gibt es eine Auslaufphase.

Die Gruppe legte Preisdeckel von 100 US-Dollar pro Barrel (rund 93 Euro für 159 Liter) für Kraftstoffe wie Diesel, Kerosin und Benzin und 45 Dollar (rund 42 Euro) pro Barrel für Produkte wie Heizöl fest. Die schwedische Ratspräsidentschaft hatte eine Einigung der EU-Mitgliedstaaten am Freitagabend im Onlinedienst Twitter verkündet. Kurze Zeit später gaben die Gruppe der sieben Industrieländer und Australien ihre Entscheidung zu den Obergrenzen bekannt.

"Putin muss für seinen abscheulichen Krieg bezahlen. Russland zahlt einen hohen Preis, da unsere Sanktionen seine Wirtschaft aushöhlen", erklärte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen. Russland werde "um eine Generation zurückgeworfen". "Heute ziehen wir die Schrauben noch fester an, indem wir zusätzliche Preisobergrenzen für russische Erdölerzeugnisse einführen"

Der Kreml hatte die EU am Freitag vor der Verschärfung ihres Ölembargos gewarnt: Dies werde Turbulenzen an den internationalen Energiemärkten auslösen, sagte Putins Sprecher Dmitri Peskow.

Am Freitag hatte von der Leyen in Kiew bereits neue Sanktionen der EU gegen Russland angekündigt. "Unser Ziel ist es, dass das zehnte Sanktionspaket bis zum 24. Februar – genau ein Jahr nach Kriegsbeginn – steht", bekräftigte sie am Samstag. (afp/lko)

Portugal zur Lieferung von Leopard-2-Kampfpanzern an Ukraine bereit

  • 15:07 Uhr:

Portugal hat sich bereit erklärt, der Ukraine in den kommenden Monaten Leopard-2-Kampfpanzer zu liefern. Wie Ministerpräsident Antonio Costa nach Angaben der Nachrichtenagentur Lusa vom Samstag sagte, ist seine Regierung in engen Gesprächen mit Deutschland, um die teils nicht funktionsfähigen Panzer instand zu setzen. Eine Zahl für die Lieferung an die Ukraine bestimmter Leopard 2 nannte Costa zunächst nicht.

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hatte nach langem Zögern am 25. Januar die Lieferung von 14 Leopard-2-Kampfpanzern aus Bundeswehr-Beständen an die Ukraine angekündigt. Die Bundesregierung nannte dabei das Ziel, zusammen mit europäischen Partnern "rasch zwei Panzer-Bataillone mit Leopard-2-Panzern für die Ukraine zusammenzustellen". Dies wären nach deutschen Standards fast 90 Panzer.

Portugal wolle einen Beitrag zur "kollektiven Anstrengung leisten, die Ukraine mit den besten Mitteln zur Selbstverteidigung auszustatten", sagte Costa bei einem Besuch in der Zentralafrikanischen Republik. Eine Zahl von Panzern werde "zu gegebener Zeit" genannt. Die betroffenen europäischen Länder wollten "vor Ende März liefern".

Einige der Leopard-2-Panzer seien "nicht funktionsfähig", sagte Costa. "Und aus diesem Grund müssen wir mit denjenigen zusammenarbeiten, die sie produzieren." Die Wochenzeitung "Expresso" hatte diese Woche berichtet, dass die Hälfte der 37 Leopard-Panzer der portugiesischen Armee defekt seien. (afp)

Moskau meldet Vertreibung Kiewer Militärs aus Ort im Gebiet Charkiw

  • 14:25 Uhr:

Das russische Militär hat nach eigenen Angaben ukrainische Kräfte aus der Ortschaft Dworitschne im Gebiet Charkiw im Nordosten der Ukraine vertrieben. «In Richtung Kupjansk wurde der Gegner durch Angriffe von Einheiten der Heeresgruppe "West" vom Westrand der Ortschaft Dworitschne im Gebiet Charkiw verdrängt», sagte der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow, am Samstag in Moskau. Unabhängig können die Angaben nicht überprüft werden. Das Gebiet Charkiw hatten die ukrainischen Streitkräfte im Zuge ihrer Herbstoffensive fast vollständig wieder zurückerobert.

Dworitschne liegt auf der Ostseite des Flusses Oskil. Zunächst hatten die russischen Streitkräfte nach ihrem Rückzug aus dem Raum Isjum versucht, sich hinter dem Fluss neue Verteidigungslinien aufzubauen. Allerdings konnte das ukrainische Militär den Fluss schnell überqueren und den Vormarsch gen Osten zunächst fortsetzen. Die Offensive der Ukrainer Richtung Gebiet Luhansk ist aber mittlerweile gestoppt - auch durch die eilige Verlegung von russischen Mobilisierten in die Region. Nun kämpfen beide Seiten um die Initiative in dem Frontabschnitt. (dpa)

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Bericht: Scholz will andere Länder zu Panzerlieferungen bewegen

  • 14:00 Uhr:

Die Bundesregierung wartet nach ihrer Entscheidung zur Lieferung von modernen Kampfpanzern des Typs Leopard 2A6 an die Ukraine noch auf konkrete Beteiligungen von Partnerstaaten. Während es für das ältere Leopard-Modell 2A4 schon Ankündigungen gibt, ist die Angebotslage bei dem neueren Typ 2A6 dünn, wie es am Samstag aus Regierungskreisen in Berlin hieß. Der "Spiegel" berichtete, Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) habe sich in mehreren Telefonaten bemüht, Regierungschefs für Lieferzusagen zu gewinnen.

Noch bei einer Video-Konferenz, zu der Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) vergangene Woche eingeladen hatte, wollte nach "Spiegel"-Informationen kein EU-Land konkrete Zusagen über eine Beteiligung an dem Panzer-Paket machen. Selbst die niederländische Regierung, die wie Polen in den Medien schon die Lieferung von Leopard-2-Panzern zugesagt hatte, wollte sich demnach nicht festlegen. Allerdings haben mehrere Staaten öffentliche Zusagen gemacht. (dpa)

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Stromausfall in Millionenstadt Odessa nach großer Netz-Havarie

  • 13:32 Uhr:

Die ukrainische Hafenstadt Odessa ist nach einer größeren Havarie im Leitungsnetz seit dem Samstagmorgen ohne Strom. "An einem der Hochspannungsumspannwerke, über die die Stadt Odessa mit Strom versorgt wird, ist heute Morgen ein Transformator ausgefallen, der nach einer Beschädigung durch russische Angriffe repariert wurde", teilte der Energieversorger Ukrenerho am Samstag in seinem Telegram-Kanal mit.

Den Angaben von Ukrenergo zufolge ist die Lage im Umland besser, in den meisten Landkreisen sei die Stromversorgung gesichert. Die Region Odessa ist eine der am stärksten von den russischen Raketenangriffen betroffenen Gebiete. "Alle Hochspannungs-Umspannwerke in der Region haben Schäden erlitten", teilte Ukrenerho mit. Zwar konnten die Schäden teilweise durch Reservegeräte behoben werden, doch gibt es erhebliche Einschränkungen bei der Stromversorgung. Immer wieder kommt es auch zu plötzlichen flächendeckenden Stromausfällen. Außer dem Hafen gibt es in Odessa zahlreiche wichtige Industriebetriebe. (dpa)

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Russland und Ukraine vollziehen neuen Gefangenenaustausch

  • 12:14 Uhr:

Russland und die Ukraine haben nach Angaben aus Moskau den zahlenmäßig größten Gefangenenaustausch seit Jahresbeginn vollzogen. "Im Laufe eines schwierigen Verhandlungsprozesses wurden 63 russische Soldaten vom Territorium zurückgeholt, welches das Kiewer Regime kontrolliert", teilte das russische Verteidigungsministerium am Samstag auf seinem Telegram-Kanal mit. Die Ukraine bestätigte später den Austausch und die Rückkehr von 116 Gefangenen.

Den Angaben des russischen Verteidigungsministeriums zufolge wurden die befreiten Soldaten medizinisch und psychologisch versorgt. Sie hätten zudem bereits Kontakt zu ihren Angehörigen aufnehmen können. Unter den Freigelassenen seien auch Personen einer "sensiblen Kategorie", deren Freilassung die Vereinigten Arabischen Emirate vermittelt hätten, heißt es in der Mitteilung. Ob es sich dabei um hochrangige Offiziere, Söldner oder Spione handelt, präzisierte das Ministerium nicht.

Genauere Angaben zu den ukrainischen Gefangenen machte derweil der Leiter des Präsidentenbüros in Kiew, Andrij Jermak. Freigelassen wurden demnach 114 Soldaten und Unteroffiziere plus zwei Offiziere. Die meisten davon hätten bei den Streitkräften gedient, andere bei der Nationalgarde, der Polizei und dem Grenzschutz. Sogar ein Mitarbeiter des Zivilschutzes soll bei dem Austausch freigekommen sein. Laut Jermak waren die Ukrainer in Mariupol, in Cherson und in Bachmut in Gefangenschaft geraten.

Anfang Januar hatten beide Seiten bereits einen Austausch vermeldet. Damals waren jeweils 50 Gefangene der Kriegsparteien freigekommen. Das Thema Gefangenenaustausch ist der einzige Bereich, in dem Moskau und Kiew noch miteinander verhandeln. Alle anderen Gespräche über eine friedliche Lösung des vor knapp einem Jahr von Kremlchef Wladimir Putin befohlenen russischen Angriffskriegs in der Ukraine liegen auf Eis. (dpa)#

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EU-Beitritt: Ukrainischer Botschafter in Deutschland gibt sich optimistisch

  • 10:22 Uhr:

der ukrainische Botschafter in Deutschland, Oleksii Makeiev, zeigte sich nach dem Gipfel optimistisch mit Blick auf einen EU-Beitritt: "Die Botschaft dieses Tages ist eindeutig: Die Ukraine wird EU-Mitglied werden", sagte Makeiev dem "Kölner Stadt-Anzeiger" (Samstag). "Dass mehr als die halbe Kommission in ein künftiges Beitrittsland reist, das hat es noch nie gegeben."

Sein Land werde "alles dafür tun, den Beitrittsprozess so schnell wie möglich abzuschließen", sagte Makeiev. "Viele EU-Mitgliedstaaten haben begriffen, dass man im Fall der Ukraine die politische Zurückhaltung aufgeben und zu schnelleren Entscheidungen kommen muss." (dpa)

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Ermittler finden bislang keine Belege für russische Sabotage an Nord-Stream-Pipelines

  • 9:36 Uhr:

Die deutschen Ermittler haben zum jetzigen Zeitpunkt keine Belege dafür, dass Russland hinter den Explosionen an den Gas-Pipelines Nord Stream 1 und 2 steckt. "Das ist derzeit nicht belegbar, die Ermittlungen dauern an", sagte Generalbundesanwalt Peter Frank der "Welt am Sonntag". Mit Hilfe zweier Forschungsschiffe seien Wasser- und Bodenproben sowie Reste der Pipelines entnommen worden, der Tatort sei auch umfassend dokumentiert worden. "Das alles werten wir derzeit kriminaltechnisch aus."

Ende September waren nach Explosionen nahe der dänischen Ostsee-Insel Bornholm insgesamt vier Lecks an den beiden Pipelines entdeckt worden. Die schwedischen Sicherheitsbehörden hatten im November festgestellt, dass es sich um schwere Sabotage gehandelt habe - ohne jedoch einen Schuldigen zu benennen. Die Explosionsstellen liegen in internationalen Gewässern in den Ausschließlichen Wirtschaftszonen Dänemarks und Schwedens. Beide Länder führen ihre eigenen Ermittlungen. "Wir stehen aber in Kontakt", sagte Frank. (dpa)

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Russische Grenzregion ruft Terroralarm nach Fabrikbeschuss aus

  • 8:52 Uhr:

In der russischen Grenzregion Belgorod nahe der Ukraine haben die Behörden wegen des Beschusses einer Fabrik auf unbegrenzte Zeit Terroralarm ausgerufen. "In Borisowka wurde in der Nacht ein ziviles Industrieobjekt von den ukrainischen Streitkräften attackiert", schrieb der Gouverneur von Belgorod, Wjatscheslaw Gladkow, am Samstag auf seinem Telegram-Kanal. Es sei daher offensichtlich notwendig, die Alarmstufe Gelb - erhöhte Terrorgefahr - auf unbegrenzte Zeit zu verlängern. Bisher konnten Gouverneure Terroralarm nur für maximal 15 Tage in ihrer Region verhängen.

Anfang der Woche hatte Kremlchef Wladimir Putin per Dekret, den Gouverneuren die Möglichkeit zur Verhängung des Terroralarms auf unbegrenzte Zeit eingeräumt. Bei erhöhter Terrorgefahr, den Alarmstufen Gelb und Rot, werden die Freiheitsrechte der örtlichen Bevölkerung beschnitten, zum Beispiel durch Ausgangssperren oder Fahrzeug- und Personenkontrollen. Vor Belgorod haben bereits die Grenzregionen Kursk und Brjansk ein solches Anti-Terror-Regime in dieser Woche verhängt.

Auslöser in der Region Belgorod war ein Großfeuer in einer Fabrik in Borisowka, rund 30 Kilometer westlich der Gebietshauptstadt. Nach Behördenangaben wurde der Brand durch den Beschuss von ukrainischem Staatsgebiet ausgelöst. Tote und Verletzte habe es glücklicherweise nicht gegeben, teilte Gouverneur Gladkow mit. In sozialen Netzwerken heißt es, dass in der Fabrik Metallkonstruktionen für den Brückenbau hergestellt worden seien, unter anderem für den Bau der Brücke vom russischen Festland zur seit 2014 von Moskau annektierten ukrainischen Halbinsel Krim. (dpa)

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USA geben erste Überweisung von russischem Oligarchen-Geld an Ukraine bekannt

  • 8:25 Uhr:

US-Justizminister Merrick Garland hat die erste Überweisung von beschlagnahmtem Geld eines russischen Oligarchen an die Ukraine bekanntgegeben. Das vom einflussreichen russischen Milliardär Konstantin Malofejew beschlagnahmte Geld werde ans US-Außenministerium "zur Unterstützung des ukrainischen Volks" gehen, sagte Garland dem TV-Netzwerk CNN. Bei der Ankündigung in Washington war auch der ukrainische Generalstaatsanwalt Andrij Kostin anwesend. Ihm zufolge umfasst die Überweisung 5,4 Millionen Dollar (umgerechnet rund 4,7 Millionen Euro), die für den "Wiederaufbau der Ukraine" verwendet würden.

Garland zufolge waren die Vermögenswerte Malofejews im April 2022 beschlagnahmt worden, nachdem er wegen des Umgehens bestehender Sanktionen gegen ihn angeklagt worden war. Damals hatte Garlands Ministerium - das auch die oberste Bundesstrafverfolgungsbehörde der USA ist - erklärt, der Milliardär habe versucht, diese Sanktionen zu umgehen, um "heimlich" Medien in Europa zu kaufen. Malofejew gilt als einer der wichtigsten Finanziers pro-russischer Separatisten in der Ostukraine.

"Alle Ukrainer haben auf die eine oder andere Weise unter diesem Krieg gelitten", schrieb der ukrainische Generalstaatsanwalt Kostin im Kurzbotschaftendienst Twitter zur nun angekündigten Millionenüberweisung durch Washington. Es sei "unsere Pflicht, dafür zu sorgen, dass das ukrainische Volk eine Entschädigung für den gesamten, enormen Schaden erhält". Mit der Rechenschaftspflicht für russische Verantwortliche des Kriegs gehe einher, "dass der Täter für den zugefügten Schaden bezahlt". (afp)

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Mit Material von dpa, Reuters und AFP

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