CDU-Chef Merz will nicht mit Sahra Wagenknechts BSW koalieren. Das ruft bei der neuen Partei Kritik hervor. Dabei sind längst nicht alle in der Union so kritisch wie Merz.
Absage vom CDU-Chef:
Die Koalitionsfrage könnte sich bald stellen: Nach der Europawahl am Sonntag stehen in diesem Jahr noch drei Landtagswahlen an. Alle im Osten. Also da, wo es viele Proteststimmen geben könnte.
Merz-Aussage ruft beim BSW Kritik hervor
Die Merz-Aussage ruft beim BSW postwendend Kritik hervor. "Der CDU-Vorsitzende möchte offenbar die neuen Bundesländer unregierbar machen", sagte Parteigründerin Sahra Wagenknecht jetzt dem "Spiegel". Und weiter: "Ohnehin sollte sich jeder Wähler im Osten überlegen, dass eine Stimme für die CDU auch Rückenwind für Herrn Merz ist, der die Renten noch weiter kürzen und Deutschland mit der Lieferung von Taurus-Raketen zur Kriegspartei in der Ukraine machen will."
CDU und BSW kommen politisch aus anderen Richtungen – doch die schwierigen Mehrheitsverhältnisse, gerade in Ostdeutschland, könnten ein Zusammengehen notwendig machen. Denn: Bei den Landtagswahlen in Sachsen und Thüringen im Herbst könnte es sein, dass eine Mehrheit gegen die AfD unter Umständen nur zustande kommt, wenn CDU und die Wagenknecht-Partei zusammenarbeiten.
Bislang gab es bei CDU und CSU nur den Beschluss, nicht mit AfD und Linken zu koalieren. Folgt nach der Merz-Aussage nun auch das BSW?
Zumindest gibt es Stimmen in der Union, die das anders sehen. Im "Stern" lobte Thüringens CDU-Chef Mario Voigt die BSW-Spitzenkandidatin Katja Wolf. Die Eisenacher Oberbürgermeisterin und frühere Linken-Frau sei eine "pragmatische Politikerin". Eine Absage erteilte Voigt der AfD und der Linken. Das BSW nannte er nicht. (fah)
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