Angesichts einer schwächelnden Wirtschaft will Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) bei der Kabinettsklausur in Meseberg eine Reihe von Vorschlägen zur Belebung des Wachstums diskutieren. "Wir werden über die Möglichkeiten diskutieren, wie wir einen großen Schub in die Sache kriegen", sagte Scholz zum Auftakt am Dienstag. "Für uns ist wichtig, dass Wachstum und Chancen in Deutschland vorangebracht werden und dass wir die Möglichkeiten, die unser starkes Wirtschaftsland hat, auch nutzen."
Deutschlands Wirtschaftsleistung war zu Jahresbeginn erneut zurückgegangen, im zweiten Quartal stagnierte sie. Hohe Inflation drückt weiter auf die Konsumstimmung. Der Internationale Währungsfonds hatte Ende Juli seine Erwartungen für die Wirtschaftsentwicklung in Deutschland gesenkt. Demnach wird das Bruttoinlandsprodukt hierzulande in diesem Jahr um 0,3 Prozent schrumpfen.
Das Bundeskabinett begann die zweitägige Kabinettsklausur am Dienstag mit Gesprächen zu Künstlicher Intelligenz. Ihr Einsatz sei eine "große Transformation" mit Blick auf die Art und Weise, wie digitale Möglichkeiten genutzt würden. "Es ist etwas, das auch mit viel, viel Potential aus Deutschland versehen ist", betonte
Zentrales Thema der Klausur sei auch der Bürokratieabbau in Deutschland, sagte Scholz. Darüber werde oft geredet, aber nicht alles wirksam umgesetzt. "Das soll sich ändern. Wir werden sowohl hier als auch in den weiteren Beratungen der nächsten Zeit sehr viele weitere Initiativen entfalten, um dazu beizutragen dass alles schneller geht in Deutschland." Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP) will am Mittwoch dem Kabinett Eckpunkte für ein weiteres Bürokratieentlastungsgesetz vorlegen.
Dass Deutschland ein "großes Tempo" vorlegen könne, habe es mit dem Bau der Flüssiggasterminals an der Nordseeküste und beim Ausbau der erneuerbaren Energien gezeigt, betonte der Kanzler. Dieses Tempo solle nun "auf alle Bereiche, wo es um staatliches Handeln und Genehmigungen geht", übertragen werden. © AFP
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.