Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) misst der Eröffnung einer neuen Synagoge in Potsdam eine hohe symbolische Bedeutung bei.

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Es sei für ihn ein "berührender Moment, zu sehen, dass nach der furchtbaren Geschichte während des Faschismus und Nationalsozialismus mit der Zerstörung jüdischen Lebens in Deutschland und ganz Europa", jüdisches Leben wieder einen Platz findet und Orte dafür existierten, sagte Scholz zu Beginn einer Sommerreise durch seinen Wahlkreis. "Das ist ein Zeichen, das Hoffnung macht."

Scholz stärkte der jüdischen Gemeinde in Deutschland den Rücken. Die Juden und Jüdinnen könnten sich auf "uns verlassen", sagte er. Aktuell gebe es wieder politische Bestrebungen, die sich gegen diese Religion richteten. Zu seinem Besuch der neuen Synagoge in Potsdams Innenstadt kam Scholz, der nur wenige Hundert Meter entfernt wohnt, in Begleitung seiner Personenschützer zu Fuß.

Die 17,5 Millionen Euro teure Synagoge wurde vor wenigen Wochen unter starkem Polizeischutz eingeweiht. Sie soll ab dem 1. September das religiöse Zentrum von mehreren jüdischen Gemeinden der Stadt werden und bietet nach Angaben des Trägers 199 Menschen gleichzeitig Platz. Sie steht unter polizeilichem Schutz, ist mit einer Sicherheitsschleuse ausgestattet, die Fenster bestehen aus schusssicherem Glas.

Mehr als 85 Jahre nach den NS-Pogromen haben Jüdinnen und Juden nun wieder ein religiöses und kulturelles Zentrum in der brandenburgischen Landeshauptstadt. Potsdam war zuletzt die einzige Landeshauptstadt in Deutschland ohne eine Synagoge. Dort gab es bislang nur ein kleines jüdisches Gotteshaus in der Universität. Das Vorhaben um die Synagoge war schwierig und von jahrelangem Streit unter den jüdischen Gemeinden begleitet, die unterschiedliche religiöse Strömungen vertreten.   © dpa

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