Angela Merkel beendet ihre Mitgliedschaft in der Konrad-Adenauer-Stiftung. Die Altkanzlerin will dem Schritt keine große Bedeutung beimessen. Doch in der Partei sorgt er für Diskussionen.
Die frühere CDU-Bundeskanzlerin
Freizeit oder Eiszeit?
Aus Merkels Umfeld verlautete gegenüber dem Magazin, die Altkanzlerin wolle kein Signal gegen die KAS setzen, sondern nur ihr neues Leben frei gestalten, ganz ohne politische Zwänge. In der CDU sorge die Distanz, die Merkel zu ihrer Partei sucht, allerdings für Irritation. Ein prominenter CDU-Politiker habe gegenüber dem "Spiegel" von einem "Bruch" gesprochen, ein anderer von einer "Eiszeit".
Lesen Sie auch
Die Konrad-Adenauer-Stiftung ist als eingetragener Verein organisiert, der laut Satzung maximal 55 Mitglieder haben darf, sodass neue Beitritte nur möglich sind, wenn es Austritte gibt. Solche Austritte sind aber selten. In dem Verein sitzen amtierende Ministerpräsidenten ebenso wie zahlreiche Ex-Bundesminister und CDU-Spitzenfunktionäre.
Zeitgleich mit Merkels Austritt wurde dem Bericht zufolge der aktuelle CDU-Chef Friedrich Merz, ein langjähriger Rivale Merkels, als neues Mitglied des Stiftungsvereins aufgenommen.
Merkel habe in ihrer politisch aktiven Zeit vielen Vertrauten und Weggefährten zum Eintritt in die elitäre Runde verholfen, berichtete der "Spiegel". "Das ist auch ihr eigener Ehemaligenklub, den sie jetzt im Stich lässt", zitierte das Magazin ein KAS-Mitglied. (afp/fab)
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.