Ex-Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) sieht einen dramatischen Machtverlust von Kanzlerin Angela Merkel nach der Ankündigung, auf den Parteivorsitz zu verzichten. "Die Vertrauensfrage ist für jeden Kanzler eine Möglichkeit, Gefolgschaft zu erzwingen. Ich würde es an ihrer Stelle heute machen", sagte Schröder der "Rheinische Post" (Dienstag). Merkel habe "ihren Zenit überschritten".
Schröder sagte weiter: "Die Kanzlerin hat ihre Verdienste, aber die Reform Europas traue ich ihr nicht mehr zu. Man weiß ja auch nicht, wie lange sie noch im Amt ist." Auch die Dinge in ihrer Partei habe
Am Montagabend sagte der ehemalige Regierungschef einer rot-grünen Koalition: "Ich sage ganz offen, dass ich davon ausgehe, dass wir im nächsten Jahr, spätestens im Frühsommer, Wahlen haben werden." Er rechne damit, dass
Kandidatur von Merz "rückwärtsgewandt"
Merkel hatte lange daran festgehalten, dass Parteivorsitz und Kanzlerschaft zusammengehören und dabei stets auf die Erfahrungen Schröders verwiesen. Die Trennung sei ein Wagnis, sagte sie bei ihrer Ankündigung, diesen Schritt nun doch zu gehen.
Als
Die Kandidatur von Friedrich Merz für den CDU-Vorsitz hält Schröder für rückwärtsgewandt. "Das wäre ja eine Rückkehr zur alten CDU mit rückwärtsgewandten Antworten auf die aktuellen Herausforderungen. Für die SPD wäre das gut. Wenn die CDU nach rechts rückt, ist Platz in der Mitte. Nur muss die SPD diesen Platz dann auch politisch ausfüllen wollen", so Schröder zur "Rheinische Post". © dpa
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