Die Schweiz verzeichnet nach der Einführung von 24-Stunden-Verfahren für voraussichtlich aussichtslose Asylgesuche aus nordafrikanischen Staaten einen starken Rückgang der Anträge. Die Zahl der Asylsuchenden aus Marokko, Algerien, Tunesien und Libyen sei seit der Einführung des Verfahrens in Zürich vor sechs Monaten schweizweit um rund 40 Prozent gesunken, teilte das Staatssekretariat für Migration (SEM) am Freitag in Bern mit.
Seit April würden diese Schnellverfahren für Antragsteller aus den genannten Ländern nun im ganzen Land durchgeführt. Nur rund ein Prozent der Antragsteller aus diesen Ländern bekämen Asyl, teilte da SEM mit. Die Schnellverfahren sollen vermeiden, dass Antragsteller die Asylstrukturen unnötig belasten, wie es hieß.
Fast die Hälfte der 413 Gesuche wurde abgeschrieben, weil die Asylsuchenden die Einrichtung verließen oder ihre Mitwirkungspflicht verletzten, wie das SEM mitteilte. Rund 100 Menschen wurden weggewiesen, weil ein anderes Land in Europa für ihren Antrag zuständig war. In 31 Fällen wurde das Asylgesuch abgelehnt, keinem wurde Asyl gewährt. Bei 14 Beschwerden habe das Bundesverwaltungsgericht die Entscheidungen bestätigt. © dpa
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