Der neue Präsident des Senegal, Bassirou Diomaye Faye, hat sich für eine "überdachte" Beziehung zur Europäischen Union ausgesprochen. Die Zusammenarbeit zwischen der EU und seinem Land sei "eng und vielfältig", sagte Faye am Montagabend bei einem Besuch von EU-Ratspräsident Charles Michel in Dakar. Zusammen wollten beide Seiten jedoch "eine Partnerschaft, welche die innovative Dynamik, die der Senegal in die Beziehung einbringen" wolle, unterstütze.
Faye hatte das Präsidentenamt am 2. April angetreten. Im Wahlkampf hatte sich der 44-Jährige als "Kandidat für den Systemwechsel" und als Vertreter eines "linken Panafrikanismus" bezeichnet. Zudem stellte er in Aussicht, die Einkünfte aus den reichen Rohstoffvorkommen des Landes gerechter verteilen zu wollen und die nationale "Souveränität" über die wichtigsten Industriezweige des Landes wiederherzustellen.
So kündigte er kürzlich unter anderem an, Handelspartnerschaften mit der EU neu zu verhandeln, darunter Öl- und Gasverträge aber auch Fischereiabkommen. Der Fischfang ist ein wichtiger Wirtschaftssektor im Senegal, der jedoch stark unter Überfischung leidet.
Faye sagte bei dem Treffen mit Michel, seine Regierung wolle die Industrialisierung aus dem Inneren des Landes vorantreiben, durch die Stärkung der Landwirtschaft, der Fischerei sowie der Verkehrs- und Telekommunikationsinfrastruktur. "Europäische Investoren, deren Unternehmen anerkannte Kompetenzen in diesen Bereichen" hätten, seien "willkommen".
Michel sagte seinerseits, die EU habe ein "objektives Interesse" daran, dass der Senegal wirtschaftliche Herausforderungen meistere und die Lebensbedingungen der Bevölkerung verbessere. Auch schwierige Fragen wie das Thema Fischerei und die Fischbestände sollten angesprochen werden, wenn beide Seiten davon profitierten. © AFP
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