- Die Union hat acht Wochen vor der Bundestagswahl mit sich zunehmend verschlechternden Umfrageergebnissen zu kämpfen.
- CSU-Chef Markus Söder macht dafür den passiven Wahlkampf der Union verantwortlich.
Die Union ist nach Ansicht von CSU-Chef
Wie im Fußball empfehle es sich, "einfach auch noch mal selbst zu stürmen und ein bisschen offensiv zu werden", sagte Bayern Ministerpräsident am Sonntag im ZDF-Sommerinterview in Nürnberg. In den jüngsten Umfragen kommt die Union nur noch auf Werte zwischen 27 und 28 Prozent, zwischenzeitlich hatte sie bei mehr als 30 Prozent gelegen.
Trendbarometer sinkt erneut: Union nur noch bei 26 Prozent
CSU-Chef Söder erwartet mehr Angriffslust
Söder betonte, er erwarte für den Wahlkampf in den kommenden Wochen eine angriffslustigere Strategie: "Das muss jetzt kommen." Bei der Einschätzung gebe es auch keine Differenzen mit Unionskanzlerkandidat und CDU-Chef
Seine eigene Rolle im Wahlkampf neben Laschet verstehe er als "Antreiber", sagte Söder. Nachdem sich CDU und CSU in den vergangenen Wochen durch die Fehler der anderen in den Umfragen verbessern konnten, sei die Union nun wieder auf dem früheren niedrigen Niveau.
Seine Sorge sei, dass der "seltsame Wahlkampf" weiter dahinplätschert und die Union am Ende wegen fehlenden Engagements nicht stark und souverän genug werde, um eine Regierung zu bilden.
Was Söder mit Blick auf die Coronakrise ärgert
Mit Blick auf die Coronakrise - auch als eines der entscheidenden Wahlkampfthemen - monierte Söder, dass es wieder viel zu lange gedauert habe, bis die neue Einreiseverordnung kam: "Mich ärgert das." Zugleich sei wichtig, dass sich die Gesundheitsminister bei ihrer Konferenz am Montag für mehr Impfangebote für Zwölf- bis 17-Jährige in den Impfzentren aussprächen.
Eine Impfpflicht lehnte Söder erneut ab, dies würde die Gesellschaft spalten. Stattdessen setze er darauf, die Menschen durch Anreize zu überzeugen. Dazu zähle etwa die auch verfassungsrechtlich gebotene Rückgabe aller Freiheitsrechte für Doppeltgeimpfte. © dpa
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