Um den Mangel an Pflegekräften zu mildern, sollen Beschäftigte ihre Stundenzahl aufstocken. Diesen Vorschlag unterbreitete Gesundheitsminister Jens Spahn im Interview mit der "Augsburger Allgemeinen".
Zur Abfederung des Pflegekräftemangels in Kliniken und Heimen möchte Bundesgesundheitsminister
Arbeitsbedingungen müssen sich verbessern
Dies hatten vor zwei Wochen auch der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) und Verdi angesichts einer von ihnen vorgestellten Studie zur Überlastung vieler Pflegekräfte gefordert. Demnach fühlen sich Hunderttausende Pflegekräfte durch Überlastung, Dauerstress und geringe Bezahlung ausgezehrt. Nach einer Mitte März vom Deutschen Institut für angewandte Pflegeforschung vorgelegten Studie gibt es zurzeit 17.000 unbesetzte Stellen in Pflegeheimen.
Spahn betonte: "Am Geld alleine liegt es aber nicht, dass es zu wenige Pflegekräfte gibt." Auch die Organisation der Arbeit sei verbesserungsfähig: "Faire Schichtpläne, verlässliche Arbeitszeiten, auch mal drei, vier freie Tage am Stück", so der Minister. "Derzeit ist die Pflege der am wenigsten planbare Beruf, den es gibt", kritisierte er. "Die meisten Menschen, die in der Pflege arbeiten, arbeiten dort gerne, sie schöpfen viel Kraft aus ihrem Beruf, hadern aber mit den Umständen, die er mit sich bringt." Deshalb müsse man auch an den Rahmenbedingungen arbeiten. © dpa
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