Die spanische Justiz verzichtet auf eine Auslieferung des in Deutschland festgenommenen katalanischen Separatisten-Führers Carles Puigdemont.
Der Ermittlungsrichter am Obersten Gericht in Madrid, Pablo Llarena, habe den europäischen Haftbefehl zurückgezogen, teilte das Gericht am Donnerstag mit.
Erst Anfang der Woche hatte er zusammen mit seinem Nachfolger Quim Torra eine neue politische Bewegung zur Abspaltung der Region von Spanien gestartet. Unter dem Namen "Crida Nacional per la República" (Katalanisch für: Nationaler Ruf nach der Republik) soll sie alle Befürworter einer Unabhängigkeit vereinen.
Großer Zulauf zu Puigdemonts neuer Separatistenbewegung
Die Bewegung erfreue sich riesigen Zulaufs, berichteten spanische Medien am Dienstag unter Berufung auf separatistische Politiker. Bereits in den ersten beiden Stunden nach der Verlesung eines Manifests bei einem Festakt in Barcelona am Montagabend hätten rund 3.500 Interessenten um Mitgliedschaft gebeten. Bis zum Dienstagmorgen seien es schon 13.000 gewesen.
Puigdemont hat das Projekt zusammen mit dem neuen katalanischen Regionalpräsidenten Quim Torra sowie dem Aktivisten und Politiker Jordi Sànchez aus der Taufe gehoben, der zurzeit in Untersuchungshaft sitzt. Im Herbst soll aus der Bewegung eine weitere Partei werden.
Derzeit gibt es mindestens drei separatistische Parteien in der Region, von denen aber voraussichtlich nur eine - Puigdemonts PDeCAT - in dem neuen Projekt aufgehen wird. Die andere große Partei, Esquerra Republicana (ERC), hat bereits angekündigt, sich dem neuen Projekt nicht anschließen zu wollen. © dpa
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