Scharfe Kritik von SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil am Krisenmanagement von NRW-Ministerpräsident Armin Laschet: Er habe für Verunsicherung in der Bevölkerung gesorgt und viel zu langsam reagiert. Klingbeil sprach ihm auch die Kanzlertauglichkeit ab.

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SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil hat das Krisenmanagement des nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten und potenziellen Unionskanzlerkandidaten Armin Laschet (CDU) in der Corona-Pandemie scharf kritisiert. "Kaum jemand hat in dieser Krise so viel Verunsicherung bei den Menschen ausgelöst wie Armin Laschet", sagte Klingbeil der "Passauer Neuen Presse" (Montag).

Er habe immer wieder Vereinbarungen von Bund und Ländern in Frage gestellt und sei in Sachen Lockerungen vorgeprescht. Nach dem Corona-Ausbruch im Schlachtbetrieb Tönnies habe er hingegen "viel zu zaghaft und langsam reagiert". Laschet habe in den letzten Wochen gezeigt, dass er das Krisenmanagement nicht beherrsche. "Und er hat gezeigt, dass er nicht kanzlertauglich ist. Diese Schuhe sind ihm viel zu groß."

Union will an Parteitag am Ende des Jahres über AKK-Nachfolge entscheiden

Die Christdemokraten wollen auf einem Parteitag Ende des Jahres die Nachfolge der scheidenden Parteichefin Kramp-Karrenbauer klären. Als aussichtsreiche Bewerber gelten neben Armin Laschet der Wirtschaftspolitiker Friedrich Merz und der Außenpolitiker Norbert Röttgen. Anschließend soll mit der CSU über einen gemeinsamen Kanzlerkandidaten beraten werden.

Auf die Frage, ob an Bundesfinanzminister und Vizekanzler Olaf Scholz noch ein Weg als SPD-Kanzlerkandidat vorbeiführe, sagte Klingbeil: Die beiden Parteivorsitzenden würden in den nächsten Monaten einen Vorschlag für die Kanzlerkandidatur machen. "Wir konzentrieren uns gerade darauf, unser Land aus der Krise zu führen. Und das Krisenmanagement von Angela Merkel und Olaf Scholz kann sich sehen lassen." (mgb/dpa)

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