SPD-Fraktionsvize Matthias Miersch geht auf Distanz zu einem pauschalen Klimageld für alle. "Ich finde den Vorschlag der Pro-Kopf-Auszahlung als alleinige Kompensation für einen immer höheren CO2-Preis falsch", sagte Miersch dem Berliner "Tagesspiegel" vom Sonntag. "Warum soll ein Millionär eine Klimageld-Auszahlung bekommen? Die Belastungen sind höchst unterschiedlich im Land", begründete Miersch seine Auffassung.

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Miersch: Bereits Entlastungen vorhanden

Bislang wird unter Klimageld verstanden, dass alle Bürgerinnen und Bürger als Ausgleich für Belastungen durch die CO2-Bepreisung einen einheitlichen Betrag pro Person erhalten. Im Gespräch sind für den Einstieg Beträge zwischen 100 und 150 Euro pro Jahr.

Miersch verwies nun darauf, dass es bereits Entlastungen gebe, besonders durch den Wegfall der EEG-Umlage beim Strompreis. Für eine zusätzliche Kompensation schlug der SPD-Politiker ab 2025 eine sozial abgestufte Zahlung nur für Haushalte mit kleinen oder mittleren Einkommen vor. "Mögliche Indikatoren könnten Einkommen und Entfernung zum Arbeitsplatz sein", sagte er.

Klimaneutralität nicht durch höhere Preise zu erreichen

Der Fraktionsvize wandte sich auch dagegen, Klimaneutralität durch immer höhere CO2-Preise erreichen zu wollen. "Dann explodieren bald die Preise an den Tankstellen", warnte er und sprach von "einer neoliberalen Lösung".

Auf das Klimageld dringen seit Wochen Sozial- und Umweltverbände, Grüne, aber auch Teile der SPD. Auch die FDP zeigte sich zuletzt dafür offen. Im Bundesfinanzministerium wird derzeit ein Mechanismus vorbereitet, um direkte Auszahlungen des Bundes an Bürgerinnen und Bürger zu ermöglichen.


  © AFP

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