Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat die Notwendigkeit einer vielfältigen und friedlichen Gesellschaft in Deutschland betont.

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"Wir wollen Vielfalt in Deutschland, und wir wollen vor allem eine friedliche Vielfalt", sagte er laut einem Redemanuskript am Dienstag bei einem Empfang für Stipendiaten der Deutschlandstiftung Integration in Schloss Bellevue. Das sei gerade in diesen Tagen umso wichtiger, in denen es in vielen Regionen der Welt keinen Frieden gebe.

"Zeigen wir, dass in Deutschland ein friedliches Zusammenleben möglich ist, von Menschen mit jüdischen und arabischen, christlichen und muslimischen, russischen und ukrainischen Wurzeln", appellierte Steinmeier. "Und zeigen wir vor allem: Wir dulden keine Gewalt in Deutschland, nicht auf unseren Straßen, nicht gegen Minderheiten."

Ihm sei bewusst, dass Anspruch und Realität in Deutschland als "Land mit Migrationshintergrund" immer wieder auseinanderklaffen. "Auch in der zweiten, dritten, ja vierten Generation leiden Menschen, die zu uns gekommen sind, darunter, dass ihnen etwas fehlt: Anerkennung und das Gefühl der Zugehörigkeit." Immer wieder würden Menschen wegen eines ausländisch klingenden Namens oder einer dunkleren Hautfarbe ausgegrenzt, diskriminiert und diffamiert.

Angesichts der aktuellen Konfliktsituation nach dem Terrorangriff der islamistischen Hamas auf Israel dürfe es keinen Generalverdacht gegen Muslime geben. "Aber verstehen muss auch jeder, dass wir es nicht dulden können, wenn Jüdinnen und Juden in unserem Land wieder in Angst leben müssen", sagte der Bundespräsident. "Wer in unserem Land lebt, der muss wissen, was Auschwitz war und welche Verantwortung uns aus Auschwitz erwächst, der muss die Werte unseres Grundgesetzes respektieren. Jüdisches Leben in Deutschland zu schützen, das ist eine Aufgabe, die jeden in unserem Land etwas angeht."  © dpa

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