Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat dazu aufgerufen, an die Werte des europäischen Projekts zu glauben und sie zu verteidigen. Europas Demokratie werde sowohl von außen als auch von innen bedroht, Populismus und Extremismus verlocke, sagte der Bundespräsident bei einer Abschlusszeremonie des akademischen Jahres am Europa-Kolleg im belgischen Brügge. "Es gab noch nie eine so schwierige Zeit, um für Europa zu kämpfen – und es gab noch nie eine so wichtige Zeit, um für Europa zu kämpfen!"

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Bei den Europawahlen hatten unter anderem in Frankreich und Italien rechte Parteien gewonnen. In Deutschland wurde die AfD zweitstärkste Kraft hinter der Union.

Steinmeier sagte in Brügge, anders als zu Beginn seiner politischen Laufbahn Anfang der 1990er Jahre - als gerade nach einer friedlichen Revolution die Mauer gefallen und Deutschland ein wiedervereintes Land im Herzen Europas war - scheine die Welt nicht jeden Tag besser, sondern jeden Tag schlechter zu werden. Als Beispiele nannte er Russlands Krieg gegen die Ukraine, die Lage im Nahen Osten und den Klimawandel.

"Jede Generation steht vor prägenden Herausforderungen", sagte Steinmeier. "Aber wenn man sich die Welt um uns herum anschaut, lässt sich, glaube ich, zu Recht sagen: Von Ihrer Generation wird mehr verlangt als von vielen Generationen vor Ihnen", so der Bundespräsident zu den Absolventen.

Das Europa-Kolleg in der flämischen Stadt Brügge hat etwa 350 Studenten aus 50 verschiedenen Staaten und gilt als internationale Elite-Hochschule.  © dpa

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