Der "Gleichheitsmarsch" verwandelte Warschau am Samstag in ein Farbenmeer. Die Demonstranten zogen durch die polnische Hauptstadt, um ein Zeichen für Toleranz zu setzen.
Unter der Parole "Freiheit, Gleichheit, Liebe" haben am Samstag Tausende in Warschau für die Gleichberechtigung sexueller Minderheiten demonstriert. Fernseh-Bilder zeigten ein Meer von Regenbogenfahnen, das durch das Stadtzentrum der polnischen Hauptstadt zog. Der "Gleichheitsmarsch" stand unter der Schirmherrschaft des Warschauer Stadtpräsidenten Rafal Trzaskowski. "Mir liegt wirklich daran, dass Warschau eine offene und tolerante Stadt ist. Und heute ist genau das der Fall", betonte der zur polnischen Opposition gehörende Politiker. Ausdrücklich dankte er den Botschaften mehrerer westlicher Staaten, die die Veranstaltung unterstützten.
Regierungspartei gegen Gleichberechtigung
Die nationalkonservative Regierung des katholischen Landes lehnt die Gleichberechtigung gleichgeschlechtlicher Partnerschaften ab und sieht die traditionelle Familie durch diese Forderung bedroht. Der regierungsnahe Fernsehsender TVP Info berichtete auf seiner Internetseite mit sichtlich empörtem Unterton, auf der Demonstration sei ein Transparent mitgetragen worden, das nicht nur die "Ehe für alle" forderte, sondern auch das Recht für homosexuelle Paare zur Adoption von Kindern. Darauf reagierten Leser mit erbosten Kommentaren und dem Hinweis, dass die polnische Verfassung nur die aus Mann, Frau und Kindern bestehende Familie schütze. (mc/dpa) © dpa
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.