Tausende Serben sind am Samstag durch die Belgrader Innenstadt gezogen, um gegen die Regierung des serbischen Präsidenten Aleksandar Vucic zu demonstrieren.

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Die Demonstranten riefen Parolen wie "Verrat, Verrat!" und "Vucic ist ein Dieb", berichtete die Webseite der oppositionellen Tageszeitung "Danas". Es war der sechste Samstag in Folge, dass Regierungsgegner in Belgrad auf die Straße gingen.

Diesmal gab es auch Kundgebungen in den serbischen Städten Novi Sad, Kraguejevac, Kursumlija, Krusevac, Uzice und Pozega, berichtete das staatliche Fernsehen RTS auf seiner Webseite. Ursprünglicher Anlass der Protestwelle war der brutale Angriff auf den Vorsitzenden der Serbischen Linken, Borko Stefanovic, Ende November in der südserbischen Stadt Krusevac. Die Täter sind bis heute unbekannt.

Hetze gegen Andersdenkende

Die Demonstrationen richten sich gegen das Klima der Gewalt, das Vucic und seine Propagandisten nach Ansicht der Opposition durch Hetze gegen Andersdenkende und kritische Journalisten schüren würden. Für den kommenden Mittwoch riefen die Initiatoren der Proteste zu einer Gedenkkundgebung für den ermordeten kosovo-serbischen Politiker Oliver Ivanovic auf.

Ivanovic war am 16. Januar 2018 in der serbischen Enklave Kosovska Mitrovica am helllichten Tag auf offener Straße erschossen worden. Vom Täter fehlt bis heute jede Spur. Ivanovic war ein Gegner der Kosovo-Politik von Vucic.

(dpa/af)

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