• Trauer um Dagmar Schipanski.
  • Die CDU-Politikerin und ehemalige Bundespräsidentschaftskandidatin stirbt im Alter von 79 Jahren.

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Die Thüringer CDU-Politikerin und frühere Bundespräsidentenkandidatin Dagmar Schipanski ist tot. Sie starb im Alter von 79 Jahren, wie die Partei am Freitag mitteilte. "Wir trauern um eine überzeugte Christdemokratin und einen großartigen Menschen", erklärte die Bundespartei.

Thüringens CDU-Fraktionschef Mario Voigt würdigte Schipanski als "exzellente Wissenschaftlerin und engagierte Politikerin". Bildung sei ihre Herzensangelegenheit gewesen. Als Präsidentin des Thüringer Landtags und Ministerin habe sie das Bundesland geprägt, schrieb Voigt.

Dagmar Schipanski machte zuvor als Wissenschaftlerin Karriere

Die gebürtige Thüringerin machte bereits in der DDR als Wissenschaftlerin Karriere, bevor sie sich nach der Wende zusätzlich in der Politik engagierte. Schipanski studierte in den 60er Jahren in Magdeburg Angewandte Physik und beschäftigte sich an der Technischen Hochschule Ilmenau später mit Grundlagenforschung zu Halbleiterbauelementen. Da sie sich weigerte, in die SED einzutreten, blieb die hochtalentierte Wissenschaftlerin trotz Promotion und Habilitation jahrzehntelang auf ihrer Assistentenstelle sitzen.

Mit der Karriere ging es für Schipanski erst nach der Wiedervereinigung steil nach oben: 1990 erhielt sie eine Professur in Ilmenau, 1995 wurde sie zur bundesweit ersten weiblichen Rektorin einer Technischen Universität ernannt. Ein Jahr darauf schaffte sie erneut ein Novum. Als erste Frau stand sie an der Spitze des Wissenschaftsrats. Dieses Amt bekleidete sie zwei Jahre lang.

1999 wurde Dagmar Schipanski Ministerin - noch als Parteilose

Nach ihrer Niederlage bei der Bundespräsidentenwahl im Jahr 1999, zu der sie von CDU und CSU für das höchste Staatsamt nominiert worden war und dem damaligen SPD-Kandidaten Johannes Rau klar unterlag, widmete sie sich wieder ihrer wissenschaftlichen Arbeit.

Noch 1999 wurde die damals noch parteilose Schipanski Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kunst in der Thüringer Landesregierung. Im Jahr 2000 trat sie in die CDU ein und wurde kurz darauf auch Mitglied im CDU-Präsidium.

Nach dem Rücktritt des Thüringer Ministerpräsidenten Bernhard Vogel im Jahr 2003 blieb Schipanski zunächst auch unter dessen Nachfolger Dieter Althaus (beide CDU) im Kabinett. 2004 schied sie aus und übernahm das Amt der Landtagspräsidentin, das sie bis 2009 ausübte. (AFP/ank)

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