Bundeskanzler Olaf Scholz hat sich bei einem Treffen mit dem argentinischen Präsidenten Javier Milei für Sozialverträglichkeit der radikalen Wirtschaftsreformen in dem südamerikanischen Land stark gemacht. Der Kanzler habe auch unterstrichen, dass der Schutz des gesellschaftlichen Zusammenhalts ein wichtiger Maßstab dabei sein sollte, teilte Regierungssprecher Steffen Hebestreit am Sonntag nach dem Gespräch im Berliner Kanzleramt mit, das wie geplant nur 60 Minuten dauerte.
Argentinien: Präsident plant radikale Sparmaßnahmen gegen Rezession
Argentinien, die zweitgrößte Volkswirtschaft Südamerikas, steckt in einer Rezession und leidet unter einem aufgeblähten Staatsapparat, geringer Produktivität der Industrie und einer großen Schattenwirtschaft, die dem Staat viele Steuereinnahmen entzieht. Der ultraliberale Präsident will das Land mit einem radikalen Sparprogramm wieder auf Kurs bringen.
Wirtschaftseinbruch und soziale Unruhen in Argentinien
Das hat allerdings seinen Preis: Die harten Maßnahmen würgen die Wirtschaftsleistung ab. Der Internationale Währungsfonds (IWF) rechnet mit einem Rückgang um 2,8 Prozent im laufenden Jahr. Die Inflation in Argentinien ist noch immer eine der höchsten der Welt. Nach Angaben der Katholischen Universität Argentiniens leben knapp 56 Prozent der Menschen in Argentinien unter der Armutsgrenze und rund 18 Prozent in extremer Armut. Die Reformen Mileis haben zu gewaltsamen Protesten im Land geführt. © dpa
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