• Rudy Giuliani spielte eine der Hauptrollen in Donald Trumps Versuch, den Ausgang der US-Präsidentenwahl 2020 anzugreifen.
  • Seine falschen und irreführenden Behauptungen kosten ihn nun seine Anwaltslizenz - zumindest vorläufig.

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Ein New Yorker Gericht hat die Anwaltslizenz des Trump-Vertrauten Rudy Giuliani wegen dessen Rolle nach der US-Präsidentenwahl 2020 ausgesetzt. Giuliani habe "in seiner Eigenschaft als Anwalt des ehemaligen Präsidenten Donald J. Trump und des Trump-Wahlkampfteams im Zusammenhang mit Trumps gescheitertem Wiederwahlversuch im Jahr 2020 nachweislich falsche und irreführende Aussagen gegenüber Gerichten, Gesetzgebern und der Öffentlichkeit gemacht", hieß es in der Begründung des Berufungsgerichts am Donnerstag in New York.

Das Verhalten des 77-Jährigen gefährde das öffentliche Interesse, so dass eine Aufhebung gerechtfertigt sei, bis das anhängige Verfahren endgültig beendet sei. Die Aussetzung der Anwaltslizenz bezieht sich auf Giulianis Arbeit im Bundesstaat New York.

Gericht: Giulianis Wahlbetrugsäußerungen haben Spannungen in den USA vor dem Sturm auf das Kapitol angeheizt

Trump hatte Giuliani Mitte November damit beauftragt, die rechtlichen Anstrengungen gegen das Ergebnis der Präsidentenwahl und den Sieg des Demokraten Joe Biden anzuführen. Der Anwalt und ehemalige New Yorker Bürgermeister behauptete immer wieder ohne Beweise, dass Trump aufgrund eines von der Demokratischen Partei organisierten Stimmenraubs um den Sieg über Biden gebracht worden sei. Mehrere Klagen der Trump-Anwälte in verschiedenen Bundesstaaten scheiterten wegen fehlender Belege.

Das New Yorker Gericht kam am Donnerstag zudem zum Schluss, dass Giulianis Wahlbetrugsäußerungen die Spannungen in den USA vor dem Sturm auf das Kapitol am 6. Januar "angeheizt" hätten. "Die Schwere des unbestrittenen Fehlverhaltens des Beklagten kann nicht hoch genug eingeschätzt werden", hieß es weiter. Die USA würden durch anhaltende Angriffe auf die Legitimität der Wahlen und auf Präsident Biden "zerrissen".

Giuliani ist ein treuer Weggefährte von Trump, brachte ihn aber mehrfach in Schwierigkeiten. Er war eine zentrale Figur in der Ukraine-Affäre, die ein Amtsenthebungsverfahren gegen Trump ins Rollen brachte. Giuliani hatte sich auch aktiv darum bemüht, die Ukraine zu Ermittlungen gegen Trumps letztlich siegreichen Herausforderer Biden zu bewegen.

Trump spricht von "Hexenjagd"

Trump selbst meldete sich am Donnerstag per Mitteilung zu Wort und verurteilte die Entscheidung. Giuliani sei ein "großer amerikanischer Patriot, New York sei 'außer Kontrolle'". Die Entscheidung gegen seinen Anwalt sei eine "Hexenjagd". (ash/dpa)

Trump soll Infizierte nach Guantánamo schicken haben wollen

Die Autoren eines noch unveröffentlichten Buches zufolge soll der ehemalige US-Präsident Donald Trump mit dem Gedanken gespielt haben, mit Corona infizierte Personen nach Guantánamo Bay zu schicken. Berater Trumps soll das Gedankenspiel demnach fassungslos gemacht haben.
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