Die Türkei hat sich mit deutlichen Worten gegen das Verbot der ultranationalistischen und rechtsextremen türkischen Organisation der "Grauen Wölfe" in Frankreich gewendet.

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Es sei "nicht hinnehmbar, Symbole zu verbieten, die in vielen Ländern der Welt verwendet werden, weit verbreitet sind und keinen illegalen Aspekt haben", teilte das türkische Außenministerium am Mittwochabend mit.

Frankreichs Regierung hatte die Auflösung damit begründet, dass die Organisation Diskriminierung und Hass schüre und an Gewaltaktionen beteiligt sei.

Sie sei unter anderem in gewalttätige Proteste gegen kurdische und armenische Aktivisten verwickelt gewesen, hieß es in einem Dekret, dass der französische Innenminister auf Twitter teilte.

Die Türkei kritisierte, die Organisation sei ein "Fantasieprodukt" Frankreichs. Aus Taten von Einzelpersonen schließe man auf eine Bewegung. Die Entscheidung zeige außerdem, dass die französische Regierung "vollkommen ein Gefangener der armenischen Kreise geworden" sei.

Wolf und Wolfsgruß als Erkennungszeichen

Nach dem deutschen Verfassungsschutzbericht 2019 sind die "Grauen Wölfe" ein ernstzunehmender Träger und Verbreiter nationalistisch-rechtsextremistischen Gedankenguts.

Sie haben Verbindungen zur ultranationalistischen Partei MHP in der Türkei, die mit der islamisch-konservative Partei AKP des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan ein Regierungsbündnis eingegangen ist.

Die türkischen "Ülkü Ocaklari" sind als "Graue Wölfe" bekannt. Sie nutzen unter anderem einen Wolf als Erkennungszeichen und einen daraus abgeleiteten sogenannte Wolfsgruß. Bei dem formen die Finger der rechten Hand Schnauze und Ohren des Tieres.

Vor dem Hintergrund des Konfliktes zwischen Armenien und Aserbaidschan in der Kaukasusregion Berg-Karabach hatte es in einigen französischen Städten Proteste türkischer Nationalisten gegen Armenien gegeben.

In Lyon wurde ein Mahnmal zum Gedenken an den Völkermord an den Armeniern 1915 beschmiert - unter anderem mit dem Namen der Organisation.  © dpa

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