Am Tag nach dem Terroranschlag nahe Moskau mit vielen Toten sind mehrere Überlebende zum Ort des Verbrechens zurückgekehrt, um zu trauern und Blumen abzulegen. Als die bewaffneten Angreifer am Freitagabend den Konzertsaal der Crocus City Hall in der Stadt Krasnogorsk stürmten, habe sie gerade mit ihrem Mann auf einer der oberen Besuchertribünen gestanden, erzählt die 30 Jahre alte Margarita am Samstag. "Wir wollten ein Erinnerungsfoto machen." Im ersten Moment habe sie die Explosionsgeräusche für lauten Begrüßungsapplaus für die Künstler gehalten, erinnert sie sich. "Aber es knallte weiter. Da habe ich sofort verstanden, dass etwas nicht stimmt."
Ihr Mann sei aufgesprungen und habe gerufen: "Renn weg!" In den Fluren habe Panik und Unübersichtlichkeit geherrscht, erzählt Margarita weiter. "Es hat sich angefühlt, als seien die Schüsse direkt neben uns. Wir hatten Angst, dass wir jetzt runtergehen und sie dann kommen."
Dann aber seien sie in einem unteren Geschoss in einem dunklen Raum angekommen, möglicherweise in einem Lager. Dort hätten sie ein Schild mit der Aufschrift "Ausgang" entdeckt und sich ins Freie retten können.
Die Zahl der Toten bei dem Anschlag am Freitag ist mittlerweile auf mindestens 115 gestiegen, darunter sind mindestens drei Kinder. Behörden haben elf Verdächtige festgenommen, von denen mindestens vier direkt an dem Angriff auf das Veranstaltungszentrum beteiligt gewesen sein sollen. Die Hintergründe des Anschlags waren zunächst unklar, die russischen Sicherheitsbehörden ermitteln wegen Terrorismus. © dpa
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