Die Grünen liegen im aktuellen "Politbarometer" mit der Union gleichauf. Gleichzeitig gibt die Mehrheit der Befragten an, mit dem geschnürten Klimapaket der Großen Koalition unzufrieden zu sein.
Nach der Vorlage des Klimapakets der Bundesregierung haben die Grünen in der Wählergunst wieder deutlich zugelegt.
Derzeit nur ein Zweierbündnis möglich
In dem am Freitag veröffentlichten ZDF-"Politbarometer" verbesserte sich die Partei um drei Prozentpunkte auf einen neuen Bestwert von 27 Prozent. Die Union sackte dagegen um einen Punkt auf ebenfalls 27 Prozent ab, die SPD sogar um zwei Punkte auf nur noch 13 Prozent.
Wenn am nächsten Sonntag Bundestagswahl wäre, käme die AfD der Umfrage zufolge auf 14 Prozent der Stimmen. Die Linkspartei liegt aktuell bei sieben Prozent, die FDP bei sechs Prozent. Damit hätte derzeit eine schwarz-grüne Koalition als einziges Zweierbündnis eine klare Mehrheit.
Unzufriedenheit mit Klimapaket der Bundesregierung
Ein Grund für den Zuwachs der Grünen könnte die vorherrschende Unzufriedenheit mit dem von der Großen Koalition geschnürten Klimapaket sein.So erklärten 53 Prozent der von der Forschungsgruppe Wahlen Befragten, die im Klimapaket beschlossenen Maßnahmen gingen nicht weit genug. Besonders unzufrieden sind demnach Anhänger von Grünen und Linken, aber auch der SPD. Doch auch 39 Prozent der Unionsanhänger erklärten, mit dem Maßnahmenpaket nicht zufrieden zu sein.
Geht es um die Frage nach einer CO2-Bepreisung, ist dennoch nur etwa ein Drittel aller Befragten bereit, aus Gründen des Klimaschutzes mehr für Diesel und Benzin zu bezahlen. Lediglich 33 Prozent hätten eine stärkere Verteuerung der Spritpreise nach eigenen Angaben begrüßt. Eine Mehrheit für eine Anhebung der Spritpreise aus Gründen des Klimaschutzes finde sich nur unter den Anhängern der Grünen, hieß es.
Zugleich sind die Grünen die Partei, der beim Thema Klima am meisten zugetraut wird: 55 Prozent der Befragten erklärten, die Partei habe hier die größte Kompetenz. Weit abgeschlagen folgen die Unionsparteien CDU und CSU, denen noch 10 Prozent einen Kompetenzvorsprung zutrauen - SPD (3 Prozent), AfD (2 Prozent) und Linke (1 Prozent) kommen noch schlechter weg.
So ist die Umfrage entstanden
Für das ZDF-"Politbarometer" befragte die Forschungsgruppe Wahlen von Dienstag bis Donnerstag 1.325 Wahlberechtigte. Der statistische Fehlerbereich liegt den Angaben zufolge bei einem Anteilswert von 40 Prozent bei drei Prozentpunkten, bei einem Wert von zehn Prozent bei zwei Punkten. (mgb/dpa/afp)
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