Nächster Dämpfer für die CSU vor den Landtagswahlen in Bayern: Laut einer Umfrage ist Markus Söder der unbeliebteste Ministerpräsident Deutschlands. Zwei Drittel zeigen sich mit der Arbeit Söders unzufrieden. Hinzu kommen erneut ernüchternde Zahlen für die CSU. Für Horst Seehofer kein Grund zur Sorge: Der Parteichef glaubt weiterhin "fest" an eine absolute Mehrheit.
Neuer Umfrage-Schock für
64 Prozent aller befragten Bayern, also etwa zwei Drittel, erklärten sich mit Söders Arbeit unzufrieden, ergab eine Forsa-Studie für das RTL/n-tv-Trendbarometer. 31 Prozent der Bayern zeigen sich zufrieden mit Söders Arbeit.
Winfried Kretschmann Spitzenreiter
Auf dem ersten Platz der Rangfolge liegt Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann. Der Grüne kann 74 Prozent seiner Landsleute von sich überzeugen. 22 Prozent sind hingegen nicht zufrieden.
Schleswig-Holsteins Landeschef Daniel Günther schafft es als bester CDU-Ministerpräsident auf den zweiten Platz, mit seiner Arbeit sind 66 Prozent nach eigener Aussage zufrieden, gegenüber 26 Prozent Unzufriedenen.
Auf Günther folgt Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) mit 60 Prozent und die rheinland-pfälzische Regierungschefin Malu Dreyer (SPD) mit 58 Prozent.
Befragt wurden knapp 7.500 Wahlberechtigte in den Flächenländern, allerdings nicht in den Stadtstaaten Berlin, Hamburg und Bremen.
Auch CSU weiter im Umfragetief
Von den schwachen Umfragewerten will sich Parteichef Horst Seehofer nicht aus der Ruhe bringen lassen. Er setzt nach wie vor auf eine absolute Mehrheit bei der Landtagswahl im Oktober - er glaube "fest daran", versicherte der Bundesinnenminister am Sonntag im "ARD-Sommerinterview".
Dabei gibt nicht nur die Umfrage zur Personalie Söder Anlass zur Sorge für die CSU. In einer neuen Erhebung des Hamburger Umfrage-Instituts GMS im Auftrag von Sat.1 Bayern kam die Partei Anfang August nur auf 39 Prozent - weit entfernt von einer absoluten Mehrheit.
Dennoch: Seehofer wähnt die CSU "gut drauf und hoch motiviert". Er lege mit dem Ziel der absoluten Mehrheit auch für sich persönlich die Messlatte hoch. Er habe zusammen mit Söder die Verantwortung, ein gutes Wahlergebnis zu erzielen.
Seehofer: Söder ein "erstklassiger Ministerpräsident"
Die CSU liege in den Umfragen 25 Prozentpunkte vor Konkurrenten, die zudem keine eigenen Ministerpräsidenten-Kandidaten aufgestellt hätten. Die CSU stelle mit Söder einen "erstklassigen Ministerpräsidenten", sagte Seehofer, der zu diesem Zeitpunkt die aktuelle RTL/n-tv-Erhebung freilich noch nicht kannte.
Es gehe darum, die Politik der CSU zu vermitteln, dann werde die Partei auch gut abschneiden. Auf die Frage, ob er als CSU-Vorsitzender Konsequenzen im Falle eines schlechten Abschneidens bei der Wahl ziehen werde, wollte Seehofer nicht antworten. (szu/dpa/afp)
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